DAX geht schwächer ins Wochenende -- Dow stabil, Nasdaq schwach -- Deutsche Bank hält an Jahreszielen fest -- Daimler mit schlechtem Schlussquartal -- GameStop, T-Mobile US, MorphoSys im Fokus
Sonos setzt sich in Patentstreit mit Google durch. CEO Tim Cook hat 2021 fast 100 Millionen Dollar verdient. Airbus lieferte 2021 wohl zwischen 605 und 611 Flugzeuge aus - Millionenklage in den Niederlanden. US-Wirtschaft schafft im Dezember weniger Stellen als erwartet. Symrise verstärkt Bereich Tiernahrung mit Zukauf in Niederlanden. AstraZeneca und Neurimmune kooperieren bei NI006.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt fiel am Freitag zurück.
So eröffnete der DAX bereits leichter. Bis zum Mittag konnte er seine Verluste zeitweise wieder eingrenzen und sich seinem Vortagesschluss nähern. Im Verlauf fiel er dann erneut deutlicher ins Minus zurück und beendete die Sitzung 0,65 Prozent tiefer bei 15.947,74 Punkten. Der TecDAX verbuchte noch deutlichere Abschläge, nachdem er bereits zum Start etwas nachgegeben hatte. Er verabschiedete sich mit minus 1,11 Prozent bei 3.708,17 Zählern ins Wochenende.
Am frühen Nachmittag wurde der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Nach diesem konjunkturellen Höhepunkt der Woche wurde bei Anlegern wieder die Furcht vor schnell steigenden Zinsen geweckt, denn in den USA sank die Arbeitslosigkeit im Dezember weiter, während die Löhne stärker als erwartet stiegen. Vor diesem Hintergrund dürfte sich die US-Notenbank in ihrer schnelleren Gangart bei der Rückführung der konjunkturstützenden Anleihekäufe bestätigt sehen, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Dies würde wiederum die Renditen weiter steigen lassen, sodass Aktien an Attraktivität einbüßen würden.
"Der DAX war sehr schnell an den oberen Randbereich seines kurzfristigen Schwankungskorridors gestiegen, was ihn erfahrungsgemäß anfälliger für eine Konsolidierung macht. Daher ist die nun laufende Gegenbewegung vorhersehbar gewesen und stellt keine Gefährdung für den Aufwärtstrend dar.", zeigte sich Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar laut Deutsche Presse-Agentur derweil zuversichtlich.
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Die europäischen Aktienmärkte gaben vor dem Wochenende nach.
So startete der EuroSTOXX 50 zwar knapp im Plus, drehte dann im weiteren Handelsverlauf jedoch ins Minus und beendete die Sitzung schließlich 0,44 Prozent schwächer bei 4.305,83 Indexeinheiten.
Die Börsen seien laut Dow Jones Newswires weiter dabei, den Zinsschreck durch die US-Notenbank zu verarbeiten. Hinzu komme eine Entwicklung am US-Arbeitsmarkt, die den neuen, strafferen Kurs der US-Notenbank stärke. Damit sei mit steigenden Zinsen zu rechnen, was vor allem für die hoch bewerteten Technologiewerte ungünstig sei - Finanzwerte könnten dagegen von höheren Zinsniveaus profitieren.
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An den US-Börsen tendierten Standardwerte vor dem Wochenende stabil und Technologiewerte eher schwach.
Der Dow Jones schloss mit 36.231,66 Punkten (-0,01 Prozent) gegenüber dem Vortag nahezu unverändert. Der Techwerteindex NASDAQ Composite verlor hingegen deutlich an Wert und rutschte um 0,96 Prozent auf 14.935,90 Zähler ab.
Deutlich erholt von den Tagestiefs aber mit Abgaben hat die Wall Street am Freitag den Handel beendet. Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember hatte die Sorgen erhöht, dass es rascher zu einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank kommen könnte. Etwas stützend wirkte die Erwartung, dass die US-Wirtschaft robust genug ist, auch Zinserhöhungen zu überstehen, ohne dass das Wachstum abgewürgt wird.
Während die Zahl neu geschaffener Stellen mit 199.000 nur halb so hoch war wie von den Ökonomen erwartet, fiel der Anstieg der Durchschnittslöhne stärker aus als gedacht. Das verschärfte die Spekulationen über die Notwendigkeit steigender Zinsen, weil höhere Löhne klassische Inflationstreiber sind. Dafür, dass die US-Notenbank ihre eingeleitete geldpolitische Straffung fortsetzen kann, sprach auch die Arbeitslosenquote. Sie ist mit 3,9 Prozent niedriger ausgefallen als mit 4,1 Prozent geschätzt, womit praktisch Vollbeschäftigung herrscht.
Der unter der Woche vom Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember ausgelöste Zinsschreck hielt damit an. Entsprechend weiter nach oben ging es mit dem Marktzinsen. Die Zehnjahresrendite stieg um 4,8 Basispunkte auf 1,77 Prozent - den höchsten Stand seit einem Jahr. Es wird mittlerweile mehrheitlich für März mit der ersten Zinserhöhung in den USA gerechnet.
Zu den Favoriten zählten erneut Bank- und Versicherungsaktien, weil die betreffenden Unternehmen als Profiteure höherer Zinsniveaus gelten. Der Banken-Sektor im S&P-500 kletterte um 1,5 Prozent, Versicherer legten um 0,9 Prozent zu.
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Die asiatischen Börsen schlugen am Freitag unterschiedliche Richtungen ein.
In Japan schloss der Nikkei mit einem Verlust von 0,03 Prozent bei 28.478,56 Einheiten.
Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite bis zum Handelsende um 0,18 Prozent auf 3.579,54 Punkte, wogegen in Hongkong der Hang Seng um 1,82 Prozent auf 23.493,38 Zähler zulegte.
Einige Handelsplätze erholten sich etwas von den Vortagesverlusten, an anderen Märkten überwog die Vorsicht, denn im späteren Tagesverlauf, wenn die Börsen der Region längst geschlossen sind, wird der stark beachtete offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember veröffentlicht. Investoren sind laut Dow Jones Newswires gespannt darauf, ob ein starker Beschäftigungsaufbau ebenfalls für eine rasche geldpolitische Straffung spricht, nachdem das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung am Mittwoch signalisiert hat, dass die Fed die Zügel früher als bislang erwartet anziehen will.
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