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Kryptowährungen: Chainalysis verzeichnet deutliche Zunahme bei Betrügereien

07.10.22 06:09 Uhr

Kryptowährungen: Chainalysis verzeichnet deutliche Zunahme bei Betrügereien | finanzen.net

Die Blockchain-Datenplattform Chainalysis veröffentlichte die ersten Ergebnisse ihres jährlichen Crypto Crime Reports. Hiernach nahmen Betrügereien im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Auch eine relativ neue Betrugsart ist auf dem Vormarsch.

• Erste Ergebnisse von Chainalysis "Crypto Crime Report" wurden veröffentlicht
• 2021 nahmen Scams um 81 Prozent zu
• Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsunternehmen werden besser

Kryptowährungen haben für viele Menschen eine hohe Anziehungskraft. Doch so beliebt sie erscheinen mögen, so unreguliert und hochspekulativ sind die Krypto-Devisen auch. Im Zuge des Höhenflugs von Kryptowährungen befinden sich unter den seriösen Anbietern von Handelsplattformen auch immer wieder Betrüger, die zum Teil hohe Schäden anrichten. So werden häufig hohe Renditen, ein passives Einkommen und finanzielle Freiheit durch Krypto-Handel, Mining oder Investitionen versprochen. Die Blockchain-Datenplattform Chainalysis veröffentlicht hierzu jedes Jahr den sogenannten Crypto Crime Report. Die ersten Ergebnisse gab das Unternehmen nun schon vorab in einem Blogbeitrag bekannt.

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Immer mehr Betrüger nutzen als Methode sogenannte "Rug Pulls"

Laut Chainalysis machten Scams (Betrügereien) 2021 die größte Form der Krypto-Kriminalität aus. Gemessen am Transaktionsvolumen wurden Geschädigten weltweit über sieben Milliarden US-Dollar gestohlen - ein Anstieg von 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2020 ging die Kriminalitätsrate im Vergleich zu 2019 sogar zurück. Den Grund für diesen erheblichen Anstieg sieht Chainalysis in sogenannten Ponzi-Systemen. Ähnlich wie ein Schneeballsystem ist das Ponzi-System nach Angaben von Finanzfluss eine Betrugsmethode, die auf Basis von Intransparenz funktioniert. So locken Anbieter mit hohen Renditen, die auch jedes Jahr auf gefälschten Papieren bestätigt werden. In Wahrheit stecken sich die Betrüger das Geld allerdings in die eigene Tasche oder investieren es zum Zwecke der Geldwäsche an den Mainstream-Börsen. Während laut Chainalysis 2020 wenige solcher groß angelegter Systeme im Umlauf waren, hat der Online-Broker Finiko im Jahr 2021 hauptsächlich russischsprachige Nutzer in ganz Osteuropa um mehr als eine Milliarde US-Dollar betrogen.

Auch eine relativ neue Betrugsart erhöhte 2021 die kriminellen Aktivitäten im Krypto-Space - sogenannte "Rug Pulls". Diese finden hauptsächlich im Decentralized Finance (DeFi) Bereich statt. Hierbei sammeln Betrüger das Geld von Geschädigten über Token ein und melden sich dann nicht mehr.

Strafverfolgungsbehörden werden schneller

Das nicht nur Betrüger, sondern auch Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsunternehmen immer effektiver arbeiten, sieht man nach Angaben von Chainalysis an der durchschnittlichen "Lebensdauer" von Scams. Diese erreichten 2021 mit nur 70 aktiven Tagen einen Tiefpunkt. Im Jahr 2020 waren es noch 192 aktive Tage.

Auch die Verbraucherzentrale warnt vor Betrügern und beschreibt auf ihrer Website sechs Anzeichen, an denen man unseriöse Kryptowährung-Anbieter erkennen kann. Zum einen übertriebene Versprechen, ein Sitz im Ausland und aktive Aufforderungen neue Interessenten zur werben. Zum anderen ein fehlendes Impressum, mangelnde Transparenz und unaufgeforderte Kontaktaufnahme.

Tim Adler / Redaktion finanzen.net

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