Aufladen beim Supermarkt: Handelskette Globus will Netz aus Tesla-Ladestationen ausbauen
Die Beteiligung am Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität wird immer mehr auch für Betreiber von Filialketten im Einzelhandel attraktiv. Die Handelskette Globus hat nun bekannt gegeben, in Zusammenarbeit mit Tesla an all ihren SB-Warenhäusern in Deutschland die Supercharger-Stationen des US-amerikanischen Elektrofahrzeugherstellers aufzubauen.
Werte in diesem Artikel
• Globus will mit Tesla zusammenarbeiten
• Hunderte neue Ladepunkte für E-Autos geplant
• Tesla baut sein Netz in Deutschland weiter aus
Rund 50 neue Supercharger bei Globus-Märkten
Die in St. Wendel ansässige Handelskette Globus plant, einen substantiellen Beitrag zum Ausbau des Netzes aus Ladepunkten für Elektrofahrzeuge im deutschen Raum zu leisten: In den nächsten drei Jahren sollen auf den Flächen vor den SB-Warenhäusern des Unternehmens mehrere hundert Ladepunkte aufgestellt werden. Dies soll in Zusammenarbeit mit externen Anbietern von Ladeinfrastrukturen geschehen. Der erste Partner ist der US-amerikanische E-Auto-Hersteller Tesla. Nils Behrens, Koordinationsleiter Tanken & Waschen bei Globus SB-Warenhaus, sagte gegenüber EFahrer: "Neben dem Ladepark an unserem Markt in Gensingen mit 22 Tesla Superchargern können innerhalb der nächsten drei Jahre alle unsere 51 Globus-Märkte mit Superchargern ausgestattet werden." Jede der aufgebauten Stationen soll zunächst standardmäßig mit zwölf Ladepunkten ausgestattet sein, die Anzahl soll in der Zukunft jedoch erweitert werden können. Das Unternehmen möchte laut der Saarbrücker Zeitung durch das Angebot der relativ schnellen Ladezeit von 30 Minuten sowohl für lokale Kunden als auch für Langstreckenreisende ein schnelles Aufladen ihrer Fahrzeuge bieten und gleichzeitig die Elektromobilität in Deutschland generell stärken. "Durch die Aufrüstung der Ladeinfrastruktur über unsere eigenen Ladestationen hinaus möchten wir unseren Beitrag zu diesem Strukturwandel leisten", so Nils Behrens.
Deutsches Tesla-Netz soll noch mehr ausgeweitet werden
Die geplante Zusammenarbeit mit Globus ist ein klarer Indikator für die Absicht von Tesla, sein Netz aus Ladepunkten auch in Deutschland massiv auszuweiten. Im letzten Jahr nahm das US-Unternehmen bei der Zahl der Stationen mit mehreren schnellen Lademöglichkeiten für Elektroautos mit knappem Abstand die Führungsposition ein: Laut supercharge.info brachte es Tesla Mitte Dezember in Deutschland auf 107 Supercharger-Standorte, knapp dahinter lag nach Daten von goingelectric.de die EnBW mit 106 Stationen mit mindestens dreimal 150 Kilowatt CCS. Auf Platz drei liegt Ionity mit 105 solcher Stationen. Wie Teslamag berichtet, dürfte auch in den kommenden Jahren der Dreikampf beim Ausbau fortgeführt werden. Die EnBW plant bis Ende 2025 die Aufstockung auf eine Gesamtzahl von 2.500 Standorten mit hoher Ladeleistung, während Ionity im letzten November Investments in Höhe von 700 Millionen Euro für die Beschleunigung ihres Ausbaus einsammeln konnte. Der aktuelle Spitzenreiter Tesla ließ kurz vor Jahresende verlauten, sein wohl erstes Ketten-Geschäft für neue Supercharger in Deutschland starten zu wollen.
Nach Ansicht von EFahrer geht aus Teslas Vorgehen jedoch noch immer nicht eindeutig hervor, ob das Unternehmen für die Zukunft die Öffnung seiner Ladepunkte auch für die Fahrer anderer Marken beabsichtigt. Allzu unwahrscheinlich ist dies jedoch nicht: Aktuell betreibt Tesla bereits ein Testprojekt in den Niederlanden, bei denen auch Fahrer von anderen Elektrofahrzeugen die Ladestationen nutzen können. Laut der Saarbrücker Zeitung müssen Nicht-Tesla-Fahrer, die ihr Auto an den Superchargern aufladen wollen, allerdings die Tesla-App installieren, ein Nutzerkonto erstellen und ein Zahlungsmittel hinterlegen.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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