Ukraine-Krieg im Fokus: DAX schließt im Plus -- US-Handel endet höher -- Musk nun größter Twitter-Aktionär -- Tesla mit neuem Auslieferungsrekord -- Delivery Hero, Nordex, Bayer, BMW, GAZPROM im Fokus
Südzucker: Umsatz und Dividende über den Erwartungen - Gewinnentwicklung enttäuscht. Lilium verschiebt Marktstart von Elektro-Jets. Hertz will in den nächsten fünf Jahren bis zu 65.000 Polestar-Elektroautos kaufen. Amazon plant Tausende Neueinstellungen in Deutschland. CATL will in Thüringer Werk mehr produzieren. Continental sackt Milliardenauftrag für Displays ein.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Montag mit positiver Tendenz.
Der DAX drehte nach seinem freundlichen Auftakt in die Verlustzone und pendelte dann in einer engen Range um die Nulllinie. Am Nachmittag schaffte er jedoch den Sprung ins Plus und beendete die Sitzung schließlich 0,5 Prozent höher bei 14.518,16 Punkten. Der TecDAX notierte zum Start fester und pendelte dann um seinen Schlusskurs von Freitag. Im Laufe des Tages konnte er jedoch erneut Gewinne verbuchen und ging letztlich 1,21 Prozent stärker bei 3.345,34 Zählern in den Feierabend.
Anleger richteten ihre Blicke nach wie vor auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Nach den Gräueln in der ukrainischen Stadt Butscha drohen Russland noch schärfere Sanktionen durch den Westen. Die Bundesregierung lehnt einen Stopp von Gas-, Öl- und Kohlelieferungen aus Russland jedoch weiter ab.
"Die Forderungen nach einem kompletten Energieboykott gegen Russland, mit sicherlich verkraftbaren, aber dennoch massiven wirtschaftlichen Effekten für Europa und speziell die deutsche Wirtschaft, werden immer lauter. Und in rezessive Tendenzen der Wirtschaft hinein waren Anleger noch nie gut beraten, bei Aktien zuzugreifen", zitierte die Deutsche Presse-Agentur Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Solange die Unsicherheit die Oberhand behält, rechne er für den DAX daher nicht mit "großen Sprüngen nach oben".
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Anleger in Europa zeigten sich am Montag optimistisch.
Der EuroSTOXX 50 notierte zum Handelsstart etwas höher. Anschließend fiel er ins Minus, bevor er zunächst wieder zurück an seinen Schlusskurs von Freitag und dann in die Gewinnzone kletterte. Letztlich legte er um 0,83 Prozent auf 3.951,12 Punkte zu.
Die Lage wurde dennoch insbesondere mit Blick auf den Ukraine-Krieg weiter als sehr labil beschrieben. Ein mögliches Embargo russischer Gaslieferungen nach Europa hänge wie ein Damoklesschwert über dem Markt und könnte eine Rezession bei zugleich steigenden Preisen auslösen.
Derweil verdichteten sich die Rezessionsanzeichen. "Da auch die Lage inzwischen negativ ist, muss vom Beginn einer Rezession ausgegangen werden", gab Dow Jones Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner wieder. Anleger erwarteten nicht, dass die Notenbanken durch eine lockere Geldpolitik zur Hilfe eilen könnten. "Wirtschaft und Aktienmärkte sind damit auf sich allein gestellt."
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Der US-Leitindex machte zum Wochenstart keine großen Sprünge, dennoch standen am Ende des Handelstages Gewinne.
Der Dow Jones pendelte über weite Strecken des Handels um die Nulllinie, schaffte es im späten Verlauf aber auf grünes Terrain. Mit einem Plus von 0,30 Prozent ging der US-Leitindex bei 34.922,07 Punkten in den Feierabend. Techwerte legten daneben deutlicher zu: Der NASDAQ Composite gewann am Montag X 1,90 Prozent auf 14.532,55 Indexpunkte.
Im Fokus der Anleger blieb weiterhin der Krieg in der Ukraine. Marktteilnehmer verwiesen auf Berichte vom Wochenende über mutmaßliche Gräueltaten russischer Soldaten an ukrainischen Zivilisten in Butscha. Zudem drohen schärfere Sanktionen gegen Russland durch westliche Länder. Derweil wollen russische und ukrainische Unterhändler zum Wochenstart ihre Videogespräche wieder aufnehmen. "Wir hoffen, dass die Gespräche weiterhin Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands und eines Abzugs der russischen Truppen machen, aber wenn man sich den bisherigen Verlauf des Prozesses anschaut, wird das wohl nicht so bald passieren", gibt die Deutsche Presse-Agantur Craig Erlam, Analyst bei Oanda Europe, wieder.
Auf Unternehmensseite stand unter anderem Twitter im Fokus der Anleger, nachdem Tesla-Chef Elon Musk zum größten Aktionär des Kurznachrichtendienstes wurde. Daneben hat Tesla im ersten Quartal 2022 erneut einen Rekord bei seinen Auslieferungen aufgestellt.
Auf Konjunkturseite ist derweil der Auftragseingang der US-Industrie im Februar gesunken.
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An den Börsen in Fernost ging es zum Wochenbeginn aufwärts.
Der japanische Leitindex Nikkei kletterte letztendlich um 0,25 Prozent auf 27.736,47 Punkte.
Auf dem chinesische Festland ging der Shanghai Composite um 0,94 Prozent höher bei 3.282,72 Zählern ins Wochenende. Am Montag blieb die Börse dort feiertagsbedingt geschlossen. In Hongkong stieg der Hang Seng um 2,10 Prozent auf 22.502,31 Punkte.
Positive Vorgaben von der Wall Street stützten den asiatischen Handel. In Shanghai pausiert der Handel derweil am Montag und Dienstag aufgrund von Feiertagen. In Hongkong stabilisierte derweil die Nachricht, dass Peking im Streit um die Bilanzierung offenbar zum Einlenken bereit ist und damit der drohende Verlust der US-Börsennotierung abgewendet werden kann. Chinesische Behörden wollten den US-Regulierungsbehörden vollen Zugang zu den geprüften Bilanzen gewähren, so die Nachrichtenagentur Bloomberg. Dennoch waren insgesamt 32 Aktien seit Freitag nach wie vor vom Handel ausgesetzt. Die in Hongkong notierten Unternehmen haben ihre Jahresergebnisse nicht fristgerecht bis Ende März vorgelegt, hieß es von der Hong Kong Exchanges & Clearing zur Begründung.
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