DAX-Konzern unter der Lupe

Mehr als zehn Prozent Plus in vier Wochen: Warum die Deutsche Telekom-Aktie derzeit so einen guten Lauf hat

04.04.22 23:55 Uhr

Mehr als zehn Prozent Plus in vier Wochen: Warum die Deutsche Telekom-Aktie derzeit so einen guten Lauf hat | finanzen.net

Nachdem der Ukraine-Krieg die Aktie der Deutschen Telekom zunächst deutlich belastet hatte, geht es bei dem DAX-Konzern seit rund einem Monat wieder deutlich aufwärts. Verantwortlich dafür ist auch die durchaus positive Gemengelage für den Telekommunikations-Riesen.

• Telekom-Aktie mit deutlich positiver Performance
• Preissetzungsmacht nimmt Inflationsgespenst den Schrecken
• Gute Voraussetzungen trotz drohender Zinserhöhungen

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Mehr als fünf Prozent hat die Aktie der Deutschen Telekom am 24. Februar 2022, dem Tag des Kriegsausbruchs in der Ukraine, verloren. In der ersten Märzwoche sackte der Anteilsschein sogar zeitweise unter die 15-Euro-Marke und markierte bei 14,47 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Ein deutlicher Absturz zum Sommer 2021: Damals hatte eine Telekom-Aktie noch zeitweise knapp 19 Euro gekostet.

Doch seitdem setzte ein deutlicher Erholungskurs ein - mehr als zehn Prozent hat die Telekom-Aktie in den letzten vier Wochen gewonnen. Verantwortlich dafür ist auch die Tatsache, dass die Inflation den Magenta-Konzern deutlich weniger belastet als viele andere Unternehmen.

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Deutsche Telekom mit Preissetzungsmacht

Denn in einem inflationären Umfeld, in dem die Kosten teils deutlich steigen, haben Unternehmen häufig nur eine Wahl: Preiserhöhungen. Während das in einem wettbewerbsgetriebenen Umfeld, insbesondere bei einigen Industrieunternehmen, unter Umständen zu Kundenverlust führt, ist dies bei der Deutschen Telekom nicht zu erwarten. In Deutschland ist der Bonner Konzern mit Abstand Marktführer - sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkbereich. Konkurrenten wie Telefonica, 1&1 Drillisch und freenet kämpfen unterdessen um die verbliebenen Marktanteile.

David Wright, Analyst bei der US-Investmentbank Bank of America, sieht insbesondere auf dem Heimatmarkt der Deutschen Telekom mehr Spielraum für Gebührenerhöhungen als in Italien und Spanien. Deutschland sei "einer der stabileren Märkte in Europa, wenn es um Preiserhöhungen geht", so der Experte unlängst.

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Die starke Marktposition der Telekom versieht das Unternehmen zudem mit einer Preissetzungsmacht, weswegen die Margen des DAX-Konzerns wohl trotz steigender Inflation weniger belastet sein dürften, als die der Konkurrenz.

Verkauf der Funktürme dürfte Milliarden in die Kassen spülen

Während der BoA-Analyst der Telekom-Aktie vor einigen Wochen ein Kursziel von 24,80 Euro verpasste, liegt Branchenkollege Stan Noel von Bernstein Research mit 24,60 Euro nur knapp darunter. Noel verweist dabei insbesondere auf den möglicherweise anstehenden Verkauf der Funktürme. Die Veräußerung von GD Towers als drittgrößter Funkturmgesellschaft Europas wäre für die Bonner "eine große Sache". Aktuell prüft die Telekom Optionen für die Gesellschaft - Noel sieht Cellnex und Infrastrukturfonds mit den besten Chancen, GD, dessen Wert er auf 18 Milliarden Euro schätzt, zu erwerben. Finanzinvestoren wie EQT sowie ein Zusammenschluss aus KKR und GIP sollen Interesse bekundet haben, hieß es unlängst. Auch Vodafone mit seiner börsennotierten Tochter Vantage Towers sowie American Tower aus den Vereinigten Staaten sollen sich am Bieterrennen beteiligen wollen.

Trotz steigender Zinsen und hoher Verschuldung gut aufgestellt

Auch das steigende Zinsumfeld dürfte der Deutschen Telekom weniger zu schaffen machen als vielen anderen Unternehmen. Der DAX-Konzern ist zwar stark verschuldet - Ende 2021 zogen die Netto-Finanzverbindlichkeiten der Bilanz zufolge um 58,1 Prozent auf 120 Milliarden Euro an. Steigende Zinsen werden also die Finanzierungskosten zunächst erhöhen.

Allerdings sei der kurzfristige Refinanzierungsbedarf für den DAX-Konzern "eher gering", betont Ralf Anders, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFCondorEye). Die Telekom finanziere sich "überwiegend über Anleihen und andere verbriefte Zinspapiere. Und diese sind schön über die kommenden 38 Jahre verteilt", so der Experte. Der kurzfristige Refinanzierungsbedarf könne im Falle einer Verschlechterung der Kreditbedingungen durch die operativen Barmittelzuflüsse gedeckt werden, schreibt Anders.

Hinzu kommt: Die potenziellen Erlöse aus dem Verkauf der Funktürme könnten den Schuldenberg der Telekom erheblich reduzieren.

Telekom als Dividendentitel gefragt

Als zusätzlich kursstützend erwies sich zuletzt die Tatsache, dass insbesondere in Zeiten hoher Inflation Dividendentitel bei Anlegern hoch im Kurs stehen. Im Rahmen der Hauptversammlung im April soll eine Anhebung der Dividende um 0,04 Euro beschlossen werden. Für das Geschäftsjahr 2021 sollen Anleger 0,64 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie erhalten.

Telekom-Aktien im Anlegerdepot könnten vor aktuell inflationärem Hintergrund also stabilisierend wirken.

Redaktion finanzen.net

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