Trump verkündet riesiges Zollpaket: DAX schließt tiefrot -- US-Börsen knicken letztlich ein -- Verluste in Asien -- Goldpreis, Aktien von Mag 7, Banken, Sportartikeln und Autokonzernen im Fokus
Intel will wohl Kooperation mit TSMC eingehen. Gerresheimer: KKR verlässt offenbar Bieterkonsortium. Nach geschichtsträchtigem Börsendebüt von Newsmax folgt der Absturz. Siemens übernimmt Dotmatics. Rüstungsaktien Rheinmetall und RENK legen zu. Fitch senkt Stellantis-Rating auf "BBB". Kering expandiert im Brillensegment.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt erlitt am Donnerstag kräftige Verluste.
Nach einem äußerst negativen Start blieb der DAX auch im weiteren Verlauf stark unter Druck und schloss 3,01 Prozent schwächer bei 21.717,39 Punkten.
Eine ähnliche Tendenz zeigte auch der TecDAX, der zum Handelsende 3,95 Prozent auf 3.470,92 Punkte verlor.
Wochenlang hatte US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden Zollpaket gedroht - nun hat er seine Pläne präsentiert. Sie sind nicht nur komplex, sondern auch beispiellos im Umfang. Die globalen Börsen reagieren mit deutlichen Verlusten. "Am US-Tag der Befreiung bleibt vom Freihandel nicht mehr viel übrig", kommentierte am Morgen der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Er warnte davor, dass diese Maßnahmen das globale Wachstum bremsen könnten. Auch Stephen Dover, Marktstratege bei Franklin Templeton, sprach vom Ende der Freihandelsära.
Ab Samstag belegen die USA alle Importe pauschal mit 10 Prozent Zoll. Zusätzlich soll ein komplexer Mechanismus wechselseitiger Zölle für viele Länder noch höhere Abgaben bringen. Für die EU-Exporte bedeutet das eine Zollbelastung von 20 Prozent ab kommender Woche. An den Märkten gerieten am Donnerstag nahezu alle Branchen unter Druck.
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Die Börsen in Europa reagierte mit kräftigen Abschlägen auf die jüngsten Entwicklungen an der Zollfront.
Der EURO STOXX 50 vergrößerte seine anfänglichen Verluste im weiteren Tagesverlauf und beendete den Donnerstagshandel 3,61 Prozent tiefer bei 5.112,41 Punkten.
Grund waren die von US-Präsident Donald Trump verhängten reziproken Zölle, die laut Experten die Gefahr eines umfassenden Handelskriegs drastisch erhöhen. Die meisten EU-Importe werden künftig mit 20 Prozent Zoll belegt, während für Einfuhren aus anderen Ländern Abgaben von bis zu 50 Prozent fällig werden. Zudem plant Trump zusätzliche Zölle auf Pharmaprodukte und Halbleiter, was insbesondere exportorientierte Unternehmen hart treffen könnte.
"Besonders hart hat es die Europäischen Union getroffen", kommentierte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets die Zölle. "Die Angst vor einer Rezession ist seit gestern Abend deutlich größer geworden."
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An der Wall Street übernahmen am Donnerstag die Bären das Ruder.
So eröffnete der Dow Jones bereits tiefrot und verharrte auch anschließend in der Verlustzone. Er beendete die Sitzung mit einem Minus von 3,98 Prozent bei 40.545,93 Punkten.
Sogar noch stärker brach der Techwerteindex NASDAQ Composite ein, nachdem er schon zum Start mehr als 4 Prozent auf verloren hatte. Er verabschiedete sich 5,97 Prozent tiefer bei 16.550,61 Zählern aus dem Handel.
Die Anleger reagierten geschockt auf die Details von Trumps Strafzöllen, die schlimmer als befürchtet ausfiellen. Marktteilnehmer sorgen sich nun, dass die höheren Zölle die Inflation in die Höhe treiben, die Gewinne der Unternehmen schmälern und die Wirtschaft letztlich in eine Rezession treiben werden. Eine steigende Inflation könnte die US-Notenbank sogar zwingen, die Zinsen zu erhöhen. Dieses Szenario belastet besonders die zinssensitiven Technologiewerte.
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An den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag teils deutlich abwärts.
In Tokio zeigte sich der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem massiven Verlust von 2,77 Prozent und schloss bei 34.735,93 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite vergleichsweise überschaubare 0,24 Przozent auf 3.342,01 Zähler nach.
In Hongkong verlor der Hang Seng 1,52 Prozent auf 22.849,81 Zähler.
Die Ankündigung neuer Importzölle durch US-Präsident Donald Trump hat die Börsen in Asien und Australien am Donnerstag stark unter Druck gesetzt. Neben einem Basiszoll von 10 Prozent plant die US-Regierung zusätzliche Abgaben, die je nach Handelspartner variieren und ab kommender Woche gelten sollen. Laut Analysten der Commerzbank werden chinesische Importe insgesamt mit 54 Prozent belastet, da bereits ein bestehender Zoll von 20 Prozent erhoben wird. Für Japan betragen die neuen Abgaben 27 Prozent, für Südkorea 26 Prozent, während Importe aus Australien mit einem Aufschlag von 10 Prozent belegt werden.
"Die asiatischen Volkswirtschaften werden von den gegenseitigen Zöllen der USA am stärksten betroffen sein", sagt Marcel Thieliant, Leiter des Bereichs Asien-Pazifik bei Capital Economics. Ökonomen gehen allgemein davon aus, dass die Zölle letztlich nicht nur wachstumshemmend und inflationstreibend sein werden - umso mehr als mit Gegenreaktionen zu rechnen ist, mit der Gefahr eines globalen Handelskrieges.
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