Wie groß die Gefahr einer globalen Krise ist
Die Unruhen im Nahen Osten haben den Ölpreis auf über 100 Dollar katapultiert. An den Börsen gibt es Panikreaktionen. Steht die nächste Ölkrise ins Haus?
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von S. Bauer, W. Ehrensberger, P. Gewalt und S. Parplies, €uro am Sonntag
Blutige Unruhen in der Hauptstadt. Brutale Polizeieinsätze. Ein Diktator, der unter dem Druck der Bevölkerung fluchtartig das Land verlassen muss. Die Ölproduktion des Opec-Staats fällt rapide, die Energiepreise an den Weltmärkten schießen in die Höhe und schicken die Weltwirtschaf in eine tiefe Rezession. So war das im Jahr 1979, als im Iran der Schah gestürzte wurde.
32 Jahre weckt die Revolte in Libyen Erinnerungen und Ängste. Wieder kämpft der Despot eines Opec-Staates ohne Rücksicht um sein politisches Überleben. Ölquellen versiegen, Energiepreise schießen in die Höhe. Und wieder herrscht große Sorge, dass die Weltkonjunktur Schaden nimmt. Die US-Bank Morgan Stanley warnt, dass bei einem Ölpreis von 120 US-Dollar je Barrel die Weltwirtschaft in eine Rezession abrutschen könne. Bei der Deutschen Bank warnen Analysten vor einem „Wendepunkt der Weltwirtschaft“, falls sich der wichtige Rohstoff weiter verteuern sollte. An den Börsen sind erste Panikreaktionen zu beobachten. Die Notierung von einem Barrel der Sorte Brent ist innerhalb weniger Tage um 20 Prozent gestiegen, die Kurse vieler Aktien haben binnen Stunden zweistellig an Wert verloren, während Sicherheits-Investments wie Edelmetalle und der Schweizer Franken haussieren.
Haben die Revolutionen in Tunesien und Ägypten die Finanzmärkte noch relativ ungerührt gelassen, die Libyenkrise hat eine andere Dimension. Denn dieses Mal ist die Ölversorgung direkt betroffen. Die Energieunternehmen Eni und Repsol, aber auch die deutsche BASF-Tochter Wintershall und der französische Total-Konzern haben ihre Aktivitäten in der Krisenregion eingestellt und evakuieren ihre Arbeiter. Der chinesische Förderer CNPC berichtet, dass seine Förderanlagen von Bewaffneten attackiert worden seien. Untergangspropheten haben Konjunktur. Die japanische Großbank Nomura hält eine Verdoppelung des Ölpreises auf 220 US-Dollar für realistisch, falls die Krise eskalieren sollte. Dabei ist die Bedeutung Libyens für den Energiemarkt vergleichsweise gering: Gerade einmal fünf Prozent der gesamten Opec-Förderung – zwei Prozent des weltweiten Ausstoßes – kommen aus dem Wüstenstaat. Und Saudi-Arabien hat wie andere Opec-Staaten angekündigt, den Ausfall durch eine Ausweitung der eigenen Produktion auszugleichen. Fünf Millionen Barrel könnten die OPEC-Staaten zusätzlich fördern. Aber selbst kleine Produktionsausfälle zeigen in unruhigen Zeiten große Wirkung. „Im ersten Golfkrieg zwischen 1990 und 1991 fiel die Opec-Ölproduktion um 1,8 Millionen Barrel täglich und der Ölpreis legte um 130 Prozent zu,“ erinnert sich Michael Lo, Energieanalyst bei Nomura. Problematisch sei, dass die Energiepreise wegen der weltwirtschaftlichen Erholung schon vor dem Flächenbrand im Nahen Osten deutlich zugelegt haben. Somit wirken die Probleme in Nordafrika wie ein Preisbeschleuniger.
Händler befürchten außerdem eine Ausweitung der Unruhen auf andere Förderländer. Denn Libyen ist nur ein Problemfall unter vielen instabilen Staaten in Nordafrika und im Nahen Osten, die für die Energieversorgung der Industrienationen lebenswichtig sind. „Allein in der Golfregion befinden sich mehr als ein Fünftel der weltweiten Öl-Produktion sowie der Großteil der weltweiten Reservekapazitäten,“ erklärt Nicolas Rubin, Fondsmanager im Rohstoff-Team von Threadneedle.
Auch in Förderstaaten wie Algerien, Iran und Bahrein gibt es seit Woche, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, Demonstrationen gegen die herrschenden Regimes.
Ungeklärt ist zudem die Frage, wie sich der Umsturz in Ägypten auf die Energieversorgung auswirkt. Das Land am Nil ist zwar kein bedeutender Förderer, aber ein wichtiges Transitland für den weltweiten Ölhandel. Durch den Suezkanal werden täglich etwa zwei Millionen Barrel Rohöl transportiert. Zusätzlich fließt gut eine Million Barrel Öl durch eine Pipeline zum Mittelmeer.
Wie groß die Angst der Regierungen vor den revolutionären Entwicklungen in den Nachbarstaaten ist, beweist der kostspieligen Aktionismus des saudischen Herrscherhauses. Knapp 36 Milliarden US-Dollar will König Abdullah nun zusätzlich ausgeben, um die Einwohner seines Königreichs milde zu stimmen. Durch den Milliardenzuschuss sollen die Löhne der Staatsdiener deutlich erhöht, Arbeitslose und Studenten finanziell unterstützt werden. Diese Zugeständnisse kommen spät, aber vielleicht nicht zu spät. Für den 11. März haben Oppositionelle im Königreich Proteste nach dem Vorbild der tunesischen und ägyptischen Revolten angekündigt.
Viele Experten gehen aber bisher davon aus, dass Saudi-Arabien dank seiner Petrodollars keinen Umsturz zu befürchten hat, auch der Gegenspieler Iran scheint die Unruhen der vergangenen Woche erst einmal gewaltsam im Keim erstickt zu haben. Und sollte sich die Lage in Nordafrika und dem Nahen Osten schneller entspannen als erwartet, dürften die Ölnotierungen – wie auch in anderen Krisen zuvor – postwendend wieder fallen. „Je höher der Preis jetzt steigt, desto größer ist anschließend auch das Rückschlagspotenzial“ erklärt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank.
Das Problem der Energieversorgung westlicher Staaten ist aber selbst bei einer Lösung des Nahostkonflikts nicht vom Tisch. Denn die Abhängigkeit des Westens von Diktatoren oder korrupten Regimes wächst von Jahr zu Jahr. Die größten Ölreserven befinden sich in politisch instabilen Regionen wie Russland, dem Nahen Osten, Venezuela oder Afrika. Dagegen sinkt die Ölförderung in westlichen Staaten wie den USA kontinuierlich. Die Vorräte in der Nordsee sind inzwischen größtenteils aufgebraucht. Immer schwieriger wird die Situation der westlichen Ölkonzerne, die nach neuen Quellen als Ersatz für ihre versiegende Produktion suchen müssen und in vielen Schwellenländern erst gar nicht mehr zum Zuge kommen. So fällt es der Branche schwer, das Angebot nachhaltig aufrecht zu erhalten.
„Die globale Wirtschaft wird mit hohen Ölpreisen leben müssen,“ meint daher Mohammed El-Arian, Chef der Vermögensverwaltung Pimco. „Das ist eine Realität in der Welt, in der wir leben.“
Ein Ölpreis auf hohem Niveau wird nicht spurlos an der Weltwirtschaft vorbeiziehen. Die US-Bank JP Morgan schätzt, dass zehn Prozent Aufschlag beim Öl, das Wirtschaftswachstum um 0,25 Prozentpunkte einbremsen. „Durch diese Mechanismen wird der Bevölkerung weltweit Kaufkraft entzogen, was in der Folge mit Konsumrückgang und rückläufigen Investitionen verbunden sein wird. Die deutsche Wirtschaft wird wegen ihrer Exportorientiertheit besonders davon betroffen sein“, warnt Michael Bräuniger, Konjunkturexperte des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI).
Allerdings sind Hochrechnungen mit Vorsicht zu genießen. Denn anziehende Notierungen allein sind nicht alarmierend. Entscheidend sind die Umstände. „Wenn der Ölpreis steigt, weil die Wirtschaft wächst, ist das für die meisten Unternehmen unproblematisch, weil höhere Kosten durch höhere Einnahmen ausgeglichen werden können“, erklärt Aktienstratege Tammo Greetfeld von der Unicredit. Problematisch werde es dann, wenn der Ölpreis durch externe Schocks getrieben wird – dann steigen für die Unternehmen die Kosten, nicht aber die Erträge. „Das macht Krisen, wie wir sie jetzt erleben, gefährlich für die Aktienmärkte.“
Die Unternehmen sind sich der Gefahren bewusst. „Die Lage ist extrem ernst und schwer zu beurteilen“, sagt BASF-Chef Jürgen Hambrecht. 1,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete BASF im vergangenen Jahr in Libyen. Netto blieben wegen der hohen Steuern 70 Millionen Euro übrig. Keine dramatischen Zahlen bei einem Gesamtgewinn von mehr als 4,5 Milliarden Euro. Auch die Produktionsstätten im Krisenstaat, mit einem Wert von 600 Millionen Euro in den Bilanzen veranschlagt, sind über Versicherungen gedeckt. Dennoch ist die Lage auch für BASF bedrohlich: Das Geschäft mit chemischen Stoffen ist extrem konjunkturempfindlich. Wie dramatisch es abwärts gehen kann, hat BASF während der großen Finanzkrise erlebt – damals war der Gewinn um 65 Prozent eingebrochen.
Ähnlich brisant ist die Lage bei anderen DAX-Konzernen. Besonders hart traf es in dieser Woche die Aktionäre der Lufthansa. Für die Airline ist Kerosin neben dem Personal der größte Kostenfaktor. Für das Jahr 2011 rechnet der Lufthansa-Konzern mit Treibstoffkosten in Höhe von 6,5 Milliarden Euro. Dem allerdings liegt ein Ölpreis von nur 92,18 Dollar je Barrel zugrunde. Auch die Aktien von VW, BMW und Daimler haben überproportional gelitten. „Automobil, Chemie und Grundstoffe zeigen in unseren Auswertungen den stärksten negativen Ergebniseffekt“, heißt es bei M.M. Warburg.
Was die Lage verschärft: Seit Herbst vergangenen Jahres sind die Preise für nahezu aller Rohstoffe massiv gestiegen. „Viele Unternehmen sichern sich an den Terminmärkten gegen kurzfristige Preisschwankungen bei Rohstoffen ab, so dass Preisänderungen erst mit Verzögerung auf den Gewinn durchschlagen“, erklärt Warburg-Stratege Carsten Klude. Wie stark die Zusatzbelastungen werden können, verdeutlicht Daimler. Der Autokonzern kalkuliert bereits jetzt mit Mehrbelastungen durch steigende Rohstoffe von 700 Millionen Euro im laufenden Jahr – das wären fast zehn Prozent des letztjährigen Vorsteuergewinns.
Andere DAX-Konzerne wollen sich nicht auf Hochrechnungen einlassen. Unternehmen wie Adidas und Henkel haben aber angekündigt, steigende Kosten über Preiserhöhungen an die Verbraucher weiter zu geben. Die Lufthansa hat ihre Treibstoffzuschläge auf bis zu 107 Euro angehoben. Bayer bereitet seine Kunden auf höhere Preise vor.
In der Masse könnten solche Preisanhebungen Kettenreaktion auslösen: Wenn sich die Protestwelle ausweitet, dann „wird das die Märkte weltweit weiter verunsichern, der Ölpreisanstieg weitergehen und zu einer importierten Inflation führen“, warnt der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbands, Anton Börner. „Das Wachstum der Weltwirtschaft würde in einem solchen Szenario doch deutlich abgebremst.“
Jede Krise hat auch Gewinner. Im DAX rotierten Anleger reflexartig in klassisch defensive Branchen. Fresenius und Merck konnten in dieser Woche gegen den Trend zulegen – auch weil ihre Geschäftsmodelle kaum von der Konjunktur abhängen und die Rohstoffkosten überschaubar sind. Auf europäischer Ebene sticht besonders der positive Trend vieler Finanzwerte ins Auge. Die Branche ist – ähnlich wie der Immobiliensektor – nicht direkt anfällig für steigende Rohstoffkosten.
Unter den Ölwerten fällt die Bilanz gemischt aus: Die Aktien des österreichische Ölkonzerns OMV, der italienischen Eni und Frankreichs Total gerieten wegen der Produktionsausfälle in Libyen deutlich unter Druck. Profitiert haben hingegen die Papiere des Öl- und Gaskonzerns Statoil. Es gebe Spekulationen im Markt, dass die Norweger womöglich als Ersatzlieferanten für Libyen in Frage kämen, berichten Händler. Ausgeschlossen ist das nicht – der Konzern fördert vor allem in Norwegen, Mexiko und in den USA.
Generell greift die Formel „steigender Ölpreis gleich höherer Gewinn für Ölkonzerne“ zu kurz. Ein auf Dauer hoher Ölpreis würde die konjunkturelle Aufwärtsbewegung weltweit dämpfen und so letztlich die Nachfrage nach den Produkten der Ölkonzerne verringern. „Steigt der Ölpreis in diesem Jahr dauerhaft über 120 Dollar, dann ist das auch für die Ölkonzerne schlecht, weil es das Geschäft belastet“, sagt Energieexperte Bernd Schröder von der Fondsgesellschaft Union Investment.
Nutznießer sind die Ausrüster. Deren Kundschaft, die großen Förderer, müssen immer mehr investieren, um ihre bestehenden Förderstätten weiter auszubeuten oder neue Vorkommen aufzuspüren. Allein im laufenden Jahr wird die Branche rund 500 Milliarden Dollar investieren – Aufträge, von denen Dienstleister wie Baker Hughes oder Schlumberger profitieren sollten.
Das Schicksal der breiten Aktienmärkte wird davon abhängen, wie lange die Krise in der arabischen Welt anhält und ob weitere Staaten erfasst werden. Meinungen dazu gibt es viele, Gewissheit hat niemand. „Wir rechnen damit, dass die angespannte Lage auf dem Ölmarkt noch mindestens ein halbes Jahr anhält, da sich die Situation in den arabischen Ländern nicht sehr schnell beruhigen wird“, warnt HWWI-Experte Bräuninger.
Auch Unicredit-Stratege Greetfeld ist skeptisch: „Die Konjunkturerwartungen sind auf Rekordniveau. Bleibt der Ölpreis aufgrund gestiegener politischer Risiken längere Zeit auf einem höheren Niveau - was wahrscheinlich ist - dann wird dies dazu beitragen, dass die Erwartungen in der Tendenz zurückgehen. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Chance-Risiko-Verhältnis für Aktieninvestments in den Monaten nach solchen Wendepunkten verschlechtert.“ Zudem dürften Anleger ein anderes Risiko nicht unterschätzen: Die Schuldenkrise einiger Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Optimistischer ist Ralf Grönemeyer. Der Aktienstratege von Siliva Quandt Research sieht Einstiegsgelegenheit vor allem bei Automobiltiteln. „Die deutschen Unternehmen schreiben hohe Gewinne, die Konjunktur läuft, das Wachstum in den Emerging Markets beflügelt die Exporte. Auch die Konsumenten kaufen wieder mehr – das grundlegende Szenario ist positiv.“
Ähnlich urteilt die Commerzbank. Anders als beim Wendepunkt im Jahr 2007 befinde sich der Konjunkturaufschwung in einem relativ frühen Stadium. Die Zinsen seien niedrig. „In diesem Umfeld sollten Wirtschaft und Aktienmärkte eine Krise, wie wir sie jetzt in der arabischen Welt erleben, relativ robust wegstecken können“, glaubt Stratege Andreas Hürkamp. Das Abwärtspotenzial für den DAX liege bei maximal zehn Prozent.
Investor-Info
Die Macht der OPEC-Staaten
Angst um die Ölversorgung
Der Anteil der zwölf OPEC-Staaten an der Weltölversorgung liegt mit knapp 35 Millionen Barrel pro Tag bei rund 40 Prozent. Die wichtigsten OPEC-Länder liegen im Nahen und Mittleren Osten. Ein Übergreifen der Krise auf andere Staaten in der Region würde daher die westliche Energieversorgung empfindlich treffen.
Vorteil Staatskonzerne
Exxon & Co vergleichsweise klein
In der Öffentlichkeit gelten Exxon, Total und BP gemeinhin als riesige Ölkonzerne. Im Vergleich zu den staatlichen Ölunternehmen Saudi-Arabiens, Irans oder Venezuelas spielen westliche Förderer weltweit allerdings eine untergeordnete Rolle. Diese Zweiteilung des Markts wird wohl bestehen bleiben. Denn die wichtigsten Reserven befinden sich in den Staaten, die eigene Konzerne zur Ausbeutung des schwarzen Goldes besitzen.
Ölpreisprognosen
Pessimisten liegen falsch
Und jährlich grüßt das Murmeltier. Nach einer Studie der Deutschen Bank liegen Experten mit ihren Schätzungen, wie sich der Ölpreis im Jahresverlauf entwickelt, seit 1999 immer daneben. Auffällig: Die Energieauguren unterschätzen seit Jahren den Anstieg des Ölpreises in den darauffolgenden zwölf Monaten. Überschätzt wurde die Preisentwicklung in zwölf Jahren kein einziges Mal. Auch die Konsensschätzungen für 2011 waren mit unter 100 US-Dollar je Barrel der Sorte Brent sehr konservativ, obwohl die Konjunktursignale positiv waren. Ein Grund für diese regelmäßige Unterschätzung der Preistrends ist die Zunahme an geopolitischen Problemen in den Ölförderländern, die nur schwer zu prognostizieren sind.
Zertifikate auf WTI und Brent
Rolloptimiert oder eben nicht
Das endlos laufende, rolloptimierte Zertifikat der Royal Bank of Scotland auf den Index RICI Enhanced WTI Crude Oil (ISIN: DE000AA1HXU0) ist zum Beispiel für Langfristanleger empfehlenswert, die auf eine Preissteigerung bei der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) setzen wollen. Die Optimierung federt Verluste ab, die durch den Austausch der Terminkontrakte entstehen. Zum Hintergrund: Auf dem Markt für WTI herrscht derzeit eine Contango-Situation. Ein August-Kontrakt auf 1000 Barrel WTI ist derzeit deutlich teurer als der entsprechende April-Kontrakt. Bei Indexzertifikaten, die endlos laufen, muss die emittierende Bank ständig Kontrakte „rollen“, also etwa den April- durch den Maikontrakt austauschen und so weiter. Die Kosten schmälern die Performance. Bei WTI empfiehlt sich derzeit die rolloptimierte Variante.
Bei Brent liegt die Sache anders, der Markt ist in einer Backwardation-Situation. Vor allem kurz- und mittelfristig orientierte Anleger greifen deshalb zum gewöhnlichen Indextracker, da hier beim Rollen Gewinne entstehen – etwa von Goldman Sachs (ISIN: DE000GS0CC08). Das Papier hat aufgrund der Rollgewinne den Basiswert Brent in den vergangenen vier Wochen outperformt. Achtung: Mittelfristig kann sich die Situation bei Brent durchaus in Contango ändern.
Baker Hughes
Bohren für die Ölindustrie
Die Texaner erschließen Ölfelder im Auftrag der Ölriesen, vor allem in Nordamerika und im Golf von Mexiko. Baker Hughes ist Nummer 3 der Branche, Marktführer ist Schlumberger. Im Gegensatz zur Nummer 1 gelang es Baker jüngst, die Gewinnerwartungen deutlich zu toppen. 2011 sollen die Investitionen zwar von 1,5 auf bis zu 2,7 Milliarden Dollar steigen. Der Gewinn soll 2011 Schätzungen zufolge dennoch um 80 Prozent, 2012 um rund 25 Prozent zulegen. Bei Schwäche kaufen.
Occidental
Hochprofitabler US-Ölkonzern
Der kleinere Ölkonzern (Umsatz rund 19 Milliarden Dollar) mit Sitz in Los Angeles fördert vor allem an Land in den USA. Die Produktion ist – im Vergleich zu international und in Problemregionen tätigen Konzernen – sicher vor politischen und fiskalischen Risiken. Occidental kam 2010 auf eine Nettomarge von rund 25 Prozent. Das Gewinnwachstum soll 2011 bei geschätzten 30 Prozent, 2012 bei etwa 20 Prozent liegen. Daran gemessen ist die Aktie günstig. An schwächeren Tagen kaufen.
BASF
Offensiv aus der Krise
Eindrucksvolle Zahlen von BASF: Der Chemiekonzern hat den Nettogewinn 2010 mehr als verdreifacht. Als Reaktion haben Analysten ihre Schätzungen für das kommende Jahr erneut angehoben. Die KGV ist noch immer moderat, die Dividendenrendite mit deutlich mehr als drei Prozent attraktiv. BASF bleibt einer der Topwerte unter den zyklischen Aktien. Charttechnische Unterstützung bei 54 Euro, Widerstand bei 62 Euro.
Earth Energy Fund
Voller Energie
Der Earth Energy Fund, einer der besten Energiefonds der vergangenen Jahre. Der Fonds konzentriert sich auf kleinere bis mittelgroße Unternehmen aus dem Bereich Öl, Gas, Uran und ölhaltiges Gestein. Etwas konservativer aufgestellt ist der Aberdeen Funds Global Energy Equity (ISIN: CH0002789201) mit der €uro-Fondsnote 2, der auch Large Caps wie Exxon berücksichtigt und daher auch etwas weniger schwankungsanfällig ist.
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