Börsen in China und Hongkong gehen auf Talfahrt - Hang Seng verliert 10 Prozent
PEKING/HONGKONG (dpa-AFX) - Der sich zuspitzende Handelskonflikt mit den USA hat die Börsen in China zum Wochenauftakt kräftig belastet. Der Shanghai Composite Index sackte im dortigen Mittagshandel rund sechs Prozent auf 3.138 Punkte ab. Der Hongkonger Hang-Seng-Index (Hang Seng) stürzte um knapp zehn Prozent auf 20.625 Zähler ab.
Bereits in der vergangenen Woche waren die globalen Aktienmärkte deutlich unter Druck geraten, nachdem US-Präsident Donald Trump umfassende Importzölle angekündigt hatte. Für chinesische Waren wurden Zusatzzölle in Höhe von 34 Prozent veranschlagt. Peking reagierte mit Gegenzöllen in gleicher Höhe. Die Börsen in China waren am Freitag wegen eines Feiertags geschlossen.
Warnung vor Abwärtsdruck für die Wirtschaft
Die "Volkszeitung", das Sprachrohr der Kommunistischen Partei Chinas, brachte in einem Leitartikel weitere Hilfen für die chinesische Wirtschaft ins Spiel. So könnten etwa die Leitzinsen weiter gesenkt werden. Es gebe auch Spielraum für eine Ausweitung des Haushaltsdefizits oder die Ausgabe von Sonderkrediten. Wirksame politische Schritte würden ergriffen, um den Kapitalmarkt zu stabilisieren und das Vertrauen der Märkte wiederherzustellen.
Der Leitartikel räumte ein, dass die neuen Zölle den bilateralen Handel dämpfen und chinesische Exporte unter Druck geraten könnten. Von zusätzlichem "wirtschaftlichen Abwärtsdruck" war die Rede.
Peking sieht sich im Vorteil
Der Artikel deutete jedoch an, dass die USA stärker unter dem Handelskrieg leiden könnten, da sie in hohem Maße auf China als Lieferanten zahlreicher Konsumgüter angewiesen seien. Die chinesische Führung habe bereits mit einer neuen Runde wirtschaftlicher Einschränkungen durch die USA gerechnet - und sei dementsprechend vorbereitet. "China befindet sich seit acht Jahren im Handelskrieg mit den USA und hat dabei umfangreiche Erfahrungen gesammelt", heißt es in dem Artikel./jpt/DP/zb