Produzenten vs. Verbraucher

Ägyptens Ölminister: Das wäre ein fairer Ölpreis

14.02.19 21:05 Uhr

Ägyptens Ölminister: Das wäre ein fairer Ölpreis | finanzen.net

Der Ölpreis hat seit seinem Jahreshoch im Oktober 2018 rund ein Drittel an Wert verloren. Während Ölförderländer und Verbraucher traditionsgemäß unterschiedlicher Meinung über die Preisentwicklung sind, will Ägyptens Ölminister einen fairen Wert für das schwarze Gold ermittelt haben.

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Im Dezember hatten sich das Ölkartell OPEC und verbündete Ölstaaten auf eine Drosselung der Ölproduktion um 1,2 Millionen Barrel pro Tag geeinigt. Auch Russland stimmte dem Vorhaben zu. Seitdem hat sich der Preis für die Nordseesorte Brent kaum bewegt, auch US-Leichtöl verzeichnete seit dem Stichtag nur marginale Preisveränderungen.

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Fairer Ölpreis bei 60-70 Dollar

Der ägyptische Ölminister Tarek El-Molla glaubt, dass die jüngsten Förderkürzungen bereits den Weg für einen angemessenen Ölpreis ebnen. Gegenüber CNBC erklärte der Politiker, der Preis liege "zwischen 60 und 70 US-Dollar je Barrel - irgendwo in dieser Preisklasse". Höhere Ölpreise würden zu Inflation führen und gleichzeitig einem übertrieben abgeschwächten Verbrauch, glaubt El-Molla. Würden die Preise hingegen unter das faire Niveau sinken, wäre eine massive Abschwächung der Investitionen im Energiesektor die Folge, so der Ölminister weiter.

Es gehe bei einer fairen Gleichung also darum, einen Preis zu finden, mit dem sowohl Produzenten als auch Verbraucher glücklich sind und mit dem sich das Wachstum der Weltwirtschaft weiter fortsetzt, betonte er gegenüber CNBC.

Ziel fast erreicht

Nach den jüngsten Förderkürzungen im Dezember sei man nun nahe daran, den "fairen Preis" zu erreichen. Bislang habe Russland die Anpassung der Fördermenge noch nicht in vollem Umfang vorgenommen. Sobald dies aber der Fall ist, werde "der gewünschte Preis erreicht", glaubt El-Molla. Der Korbpreis für OPEC-Rohöl wurde auf 61,88 US-Dollar festgelegt, während Brent Crude bei über 63 US-Dollar und WTI bei über 53 US-Dollar je Barrel gehandelt wird. Damit wären die Ölpreise auf dem Weg zu der von dem Ägypter anvisierten Preisspanne oder lägen sogar bereits mittendrin.

Prognosen der Experten gehen weit auseinander

Während Tarek El-Molla sich konkret festlegt, auf welchem Preisniveau sowohl Ölproduzenten als auch Verbraucher zufrieden sind, gehen die Prognosen anderer Rohstoffexperten teils deutlich auseinander. Während die Schweizer Großbank UBS etwa davon ausgeht, dass 2019 wieder Ölpreise von über 85 US-Dollar erzielt werden, rechnen die Kollegen von JPMorgan immerhin noch mit einem deutlichen Anstieg auf 73 US-Dollar.

Die japanische Nomura-Bank hat in ihrer Vorhersage für 2019 die Ölpreise daneben als so genannten "grauen Schwan" identifiziert - als Ereignis also, das den Markt in seinen Grundfesten erschüttern könnte, aber wenig wahrscheinlich ist. In diesem Zusammenhang trauen sie dem schwarzen Gold - ganz entgegen den übrigen Markterwartungen - einen Einbruch bis auf 20 US-Dollar je Barrel zu.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: iStockphoto, ded pixto / Shutterstock.com

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