Vermögensverwalter-Kolumne

Der Goldrausch ist zu Ende

19.03.13 15:15 Uhr

Der Goldrausch ist zu Ende | finanzen.net

Seit 2001 konnten Gold-Investoren jedes Jahr Gewinne einstreichen.

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Rohstoffe

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von Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG, Traunstein

Doch der Kurs des Edelmetalls reagiert seit einigen Monaten nicht mehr auf negative Nachrichten. Weder die Schuldenproblematik in den USA noch die Italienwahl konnten den Goldpreis anfeuern. Diese Signale deuten das Ende des mehr als zwölfjährigen Aufwärtstrends an.

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Knapp jeder dritte Bundesbürger will in diesem Jahr noch Gold kaufen. Neben den Immobilien (46 Prozent) ist das Edelmetall in einer Befragung des Bundesverbands deutscher Banken zur beliebtesten Sachwertanlage 2013 erklärt worden. Nach wie vor treibt die Anleger vor allem die Angst vor Inflation dazu, in Gold zu investieren.

Der Blick in den Rückspiegel bestärkt die Käufer noch. 2001 kostete die Unze Gold lediglich 250 US-Dollar, 2011 erreichte der Kurs fast das Achtfache dieser Summe. Das Problem: In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Finanzmarktakteure auf den positiven Trend von Gold aufmerksam. Über Anlageinstrumente, die wiederum in physisches Gold investieren, ist die Ware virtuell im Depot handelbar geworden. Viele Marktteilnehmer haben also nicht die Absicherung gegen Risiken im Kopf, wenn sie Gold handeln. Vielmehr geht es nur um die Mitnahme eines positiven Kurstrends: Die Hausse nährt die Hausse. Wenn der Trend bricht, wird verkauft.

Seit rund eineinhalb Jahren steigt der Goldpreis nicht mehr. Das ist für manchen Profi-Investor ein Signal zum Ausstieg. Große Adressen wie der amerikanische Hedgefondsmanager und Milliardär George Soros oder Goldman Sachs nehmen bereits Gewinne mit.

Dazu kommt, dass Gold in Phasen der Entschuldung eher unterdurchschnittlich abschneidet. Seit etwa zwei Jahren sind wir in einer solchen Phase. Aktuell sind Aktien im Verhältnis zu Gold relativ billig. Der Wert des Goldes ist um ein vielfaches stärker angestiegen als der Wert der Aktienmärkte.

Der Goldpreis wird daher in nächster Zeit eher seitwärts laufen. Für die Charttechniker ist die Marke von 1500 US-Dollar pro Unze eine wichtige Unterstützung. Diese Preisschwelle sollte zunächst halten. Ein sofortiger starker Einbruch ist eher unwahrscheinlich, eine Zwischenerholung könnte den Preis nochmal auf bis 1700 US-Dollar je Unze nach oben ziehen. Langfristig ist ein wesentlich tieferer Preis wahrscheinlich.

Fazit: Ich würde Gold jetzt bis auf eine kleine Krisenreserve in Produktivkapital tauschen. In den kommenden zehn Jahren dürften weltweit agierende Blue Chips bei einer durchschnittlichen Dividende von etwa drei Prozent und einer weiter wachsenden globalen Wirtschaft mehr Ertrag bringen. Gold wird von Zentralbanken rund um den Globus weiterhin als zentrale Reserve gehalten. So sollte es der Anleger auch sehen: als eiserne Reserve, fein dosiert, mit einem Anteil im Wert von drei Monatsgehältern bzw. drei bis fünf Prozent des Depotwerts.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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