Gewinnmitnahmen: DAX geht deutlich schwächer ins Wochenende -- US-Börsen fest -- Porsche Holding schreibt milliardenschweren Verlust -- Broadcom-Zahlen begeistern -- BigBear.ai, Palantir, HPE im Fokus
Tesla-Aktie vernichtet Gewinne seit Trump-Wahl. Bayer-HV soll umfangreiche Kapitalbeschaffung ermöglichen. Eutelsat-Aktie im Fokus: US-Anbieter sperrt Ukraine Zugang zu Satellitenbildern. Gewinnmitnahmen bei HENSOLDT, Rheinmetall und RENK. STADA-Börsengang steht bevor: Großes Anleger-Interesse. Zalando sichert sich großen Anteil von ABOUT YOU. Trump ordnet Reserve von Digitalwährungen an.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt musste zum Wochenschluss kräftige Abschläge verbuchen.
Der DAX hatte mit einem Verlust eröffnet und weitete diesen im Anschluss noch aus. Letztlich ging er 1,75 Prozent leichter bei 23.008,94 Punkten ins Wochenende.
Auch der TecDAX rutschte nach einem negativen Start im weiteren Handelsverlauf tiefer ins Minus. An Freitagabend schloss er 1,86 Prozent schwächer bei 3.795,16 Zählern.
Am Vortag war das Rekordhoch des DAX auf 23.475 Punkte angehoben worden, nachdem erst am Montag die Marke von 23.000 Punkten durchbrochen worden war. Ebenso hatte der DAX am Donnerstag mit 23.419,48 Punkten ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis erreicht. Angesichts dessen nahmen Anleger nun am Freitag Gewinne mit und drückten den deutschen Leitindex vorübergehend sogar unter die Marke von 23.000 Punkten.
Zudem wurden in den USA die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die großen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed haben. Demnach hat die US-Wirtschaft im Februar weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote legte hingegen überraschend zu, während der Anstieg der Löhne erwartungsgemäß ausfiel. "Per saldo dürfte die US-Notenbank weiterhin keine Eile verspüren, die Zinsen zu senken", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba.
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Europas Börsen wiesen am Freitag tiefrote Vorzeichen aus.
Der EURO STOXX 50 vergrößerte seinen Verlust im Sitzungsverlauf noch deutlich. Schlussendlich beendete er den Handelstag mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 5.468,41 Punkten.
Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten und dem neuen Rekordhoch des DAX folgte am Freitag ein deutlicher Rücksetzer. Für Unsicherheit sorgte insbesondere der starke Anstieg der Renditen am Anleihemarkt, der mit der Finanzierung der voraussichtlich stark steigenden Verteidigungsausgaben in Europa zusammenhängt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erreichte mit knapp 2,90 Prozent den höchsten Stand seit 14 Jahren, der Zeit der europäischen Staatsschuldenkrise. Seither ging es am Anleihemarkt tendenziell seitwärts.
Zudem verliert die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ihren bisherigen klaren Kurs. In ihren begleitenden Aussagen zur Zinssenkung deutete die Notenbank am Vortag an, dass der geldpolitische Kurs flexibler werden könnte.
Nach einem schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht bauten die europäischen Aktienmärkte am Freitagnachmittag ihre Verluste noch aus.
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An der Wall Street waren die Anleger zum Wochenschluss letztlich vermehrt in Kauflaune.
So eröffnete der Dow Jones leichter um nach einem Auf und Ab 0,52 Prozent im Plus bei 42.801,72 Punkten zu schließen.
Deutlicher gab zeitweise der Techwerteindex NASDAQ Composite ab, doch auch hier sprangen die Börsenampeln auf grün (+0,70 Prozent bei 18.196,22 Zählern).
Zwar hatte US-Präsident Trump am Donnerstag im Späthandel bekannt gegeben, dass die Strafzölle gegen mexikanische Importe vorerst gestoppt würden, jedoch waren die Anleger durch den täglichen Wechsel in der US-Zollpolitik zunächst verunsichert. Für etwas Beruhigung und letztlich auch steigende Kurse sorgten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. "Trotz erhöhter Unsicherheiten befindet sich die US-Wirtschaft weiterhin in einer guten Lage", sagte der Fed-Chairman.
Große Beachtung fanden zudem die jüngsten Jobdaten, denn die US-Notenbank legt nach Jahren der Inflationsbekämpfung den Fokus nun wieder stärker auf den Arbeitsmarkt. Im Februar entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat etwas weniger zusätzliche Stellen als von Volkswirten im Vorfeld erwartet. Diese Zahlen reihen sich ein in die Serie zuletzt schwacher US-Konjunkturdaten. Zusammen mit einem stärker als erwartetem Inflationsdruck machen sich am Markt nun Stagflationssorgen breit. Laut Dow Jones Newswires interpretiert der Markt die Daten offenbar dahingehend, dass der Druck auf die US-Notenbank zunimmt, die Geldpolitik eher zu lockern als zu verschärfen.
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Die asiatischen Börsen notierten am Freitag in Rot.
In Tokio verlor der Leitindex Nikkei 225 letztendlich 2,17 Prozent auf 36.887,17 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite zum Schluss 0,25 Prozent im Minus bei 3.372,55 Zählern.
In Hongkong gab der Hang Seng schlussendlich um 0,57 Prozent auf 24.231,30 Indexpunkte ab.
Die Märkte in Fernost spiegelten die Unsicherheit wider, die durch die ständig wechselnden Ankündigungen zur US-Zollpolitik ausgelöst wurde. Investoren sind verunsichert, da sich die Handelsbedingungen nahezu täglich ändern - an den Märkten herrscht Verwirrung. Am Vortag hatte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump erneut Importzölle verschoben, insbesondere für mexikanische Waren.
Zusätzliche Nervosität entstand durch den bevorstehenden US-Arbeitsmarktbericht, der nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht wird. Normalerweise nutzen Anleger diesen, um ihre Zinserwartungen anzupassen. Doch angesichts der unvorhersehbaren, inflationsfördernden Zollpolitik der US-Regierung bleiben Prognosen zum künftigen Zinspfad schwierig.
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