Ausschüttung

DAX & Co: Das Comeback der Dividendenstars

aktualisiert 27.01.11 08:02 Uhr

Ausgerechnet in der Krise haben Dividendenstrategien enttäuscht. Jetzt sind sie wieder da. Welche Aktien die höchsten Renditen bringen, wo großes Nachholpotenzial winkt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

298,00 EUR 1,30 EUR 0,44%

51,40 EUR 0,05 EUR 0,10%

41,63 EUR -0,90 EUR -2,12%

36,03 EUR 0,37 EUR 1,04%

16,96 EUR 0,27 EUR 1,59%

29,39 EUR 0,21 EUR 0,72%

11,57 EUR 0,04 EUR 0,30%

43,52 EUR 0,10 EUR 0,23%

33,55 EUR 0,26 EUR 0,78%

494,80 EUR 4,70 EUR 0,96%

89,02 CHF 0,32 CHF 0,36%

9,63 EUR -0,08 EUR -0,86%

272,40 CHF 1,80 CHF 0,67%

30,43 EUR 0,87 EUR 2,94%

186,98 EUR -2,52 EUR -1,33%

3,90 EUR -0,12 EUR -3,06%

Indizes

7.282,2 PKT -111,5 PKT -1,51%

1.695,5 PKT -10,2 PKT -0,60%

19.906,1 PKT -118,6 PKT -0,59%

463,8 PKT -3,4 PKT -0,73%

182,7 PKT -1,3 PKT -0,73%

503,3 PKT -4,2 PKT -0,82%

4.871,5 PKT -46,4 PKT -0,94%

145,1 PKT -0,4 PKT -0,24%

430,3 PKT -0,4 PKT -0,09%

1.062,2 PKT -7,8 PKT -0,73%

1.455,3 PKT -9,3 PKT -0,64%

8.224,0 PKT -36,1 PKT -0,44%

4.490,9 PKT -18,4 PKT -0,41%

PKT PKT

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.399,2 PKT -60,0 PKT -0,57%

7.405,0 PKT -10,1 PKT -0,14%

16.343,6 PKT 27,9 PKT 0,17%

7.719,3 PKT -48,5 PKT -0,62%

2.919,7 PKT 36,9 PKT 1,28%

5.942,5 PKT 73,9 PKT 1,26%

11.624,0 PKT 23,1 PKT 0,20%

15.518,4 PKT 46,1 PKT 0,30%

4.316,0 PKT -22,8 PKT -0,52%

von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Ein neues Kapitel der Konzerngeschichte soll es sein: Erstmals hat sich Siemens auf eine klare Dividendenpolitik fest­gelegt – 30 bis 50 Prozent des Nachsteuergewinns sollen künftig an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Man wolle „langfristig ausgerichteten Anlegern eine verlässliche Orientierung geben“, verkündet Konzernchef Peter Löscher. Stimmt die ­Hauptversammlung am kommenden Dienstag zu, wird der DAX-Konzern für das vergangene Geschäftsjahr 2,70 Euro je Aktie ausschütten – fast 70 Prozent mehr als 2009. Schon am vergangenen Freitag hat ThyssenKrupp die Dividendensaison im DAX eröffnet. Auch der Stahlkonzern gibt sich großzügig: Die Dividende steigt von 30 auf 45 Cent je Aktie.

Wer­bung

ThyssenKrupp liegt damit im Trend: Analysten kalkulieren, dass die im DAX versammelten deutschen Topkonzerne in diesem Jahr mehr als 26 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten – 30 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Dividendenrendite des DAX liegt aktuell bei 2,7 Prozent und damit etwa auf dem Niveau der zehnjährigen Bundesanleihe.

Die höchste Dividendenrendite im DAX verspricht wie schon in den vergangenen Jahren die Deutsche ­Telekom. Analysten erwarten, dass der rosa Riese mehr als sieben Prozent seines Börsenwerts ausschütten wird. Die Versorger RWE und Eon kommen auf Dividendenrenditen von mehr als fünf Prozent. Auf europäischer Ebene sticht France Télécom mit mehr als acht Prozent heraus.

Wer­bung

Die Ausschüttung ist einer der wichtigsten Renditetreiber für Aktio­näre. Seit Gründung des DAX im Sommer 1988 hat der deutsche Leitindex jedes Jahr durchschnittlich 9,1 Prozent an Wert gewonnen. Rechnet man die Dividende heraus, schrumpft der Zuwachs auf 6,6 Prozent. Fast 30 Prozent der Gesamtrendite des DAX sind also den regelmäßigen Ausschüttungen zu verdanken.
Doch auch Dividendenstrategien haben ihre Tücken. Vor allem in den vergangenen fünf Jahren wurde das Vertrauen in Dividendenaktien auf eine harte Probe gestellt. Abzulesen ist die Misere an der Entwicklung des DivDAX. Die Deutsche Börse hat den Index geschaffen, der die 15 DAX-Aktien mit der höchsten Dividendenrendite bündelt. Die bisherige Bilanz ist ernüchternd: Der DivDAX liegt seit Jahresbeginn 2006 sieben Prozentpunkte hinter dem DAX.

Noch schlimmer fällt die Bilanz für jene Investoren aus, die nur auf die jeweils fünf DAX-Werte mit der höchsten Dividendenrendite gesetzt haben: Sie liegen im selben Zeitraum mehr als 40 Prozentpunkte hinter dem Index. Eine deprimierende Bilanz also. Verfechter von Dividendenstrategien lassen sich nicht unterkriegen. Sie sehen in der jüngsten Kursschwäche lediglich bekannte Zyklen bestätigt: „In den ersten ein oder zwei Jahren nach einer Rezession entwickeln sich Aktien mit hoher Dividendenrendite oft schlechter als der Gesamtmarkt. Einfach deshalb, weil sie in der Krise zuvor weniger stark an Wert verloren haben“, sagt Thomas Schüssler, Fondsmanager der DWS.Die Stärke von Dividendenpapieren zeige sich langfristig, meint auch Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg: „Nur Unterneh­men mit nachhaltiger Ertragskraft können langfristig eine hohe Dividende finanzieren. Über mehrere Konjunkturzyklen hinweg bieten die­se Aktien bessere Renditechancen und schwanken weniger stark als zyklische Aktien.“

Wer­bung


Hier gehts zum aktuellen Heft

Mit den normalen Launen der Börse allein lässt sich die jüngste Schwäche aber nicht erklären. Die vergangene Rezession war für Dividendenjäger besonders tückisch: Im Zentrum der Krise standen die Finanzwerte, eine wegen großzügiger Ausschüttungen lange Zeit beliebte Branche. Bei der Deutschen Bank etwa kassierten Anleger Anfang 2008 noch 4,50 Euro je Aktie. In dem Betrag komme sowohl der „beachtliche Gesamterfolg des Jahres 2007 als auch unser Vertrauen in die Zukunft“ zum Ausdruck, hieß es seinerzeit im Geschäftsbericht – wenige Monate, bevor die Investmentbank Lehman kollabierte. Derzeit kalkulieren Analysten für die Deutsche Bank nur noch mit 75 Cent. Bei der Commerzbank, die für das Jahr 2007 noch einen Euro für jedes Papier ausschüttete, sind Nullrunden inzwischen zur Gewohnheit geworden.

Schwer haben es auch all jene, die sich bei der Suche zu stark auf den DAX konzentrieren. Die Dividendenschwergewichte im DAX sind Problemfälle: Die Versorger Eon und RWE leiden unter dem wachsenden Druck aus der Politik, verschärften Umweltauflagen und der geringen In­ternationalisierung ihres Geschäfts. Die Dividendenrenditen sind zwar noch hoch, doch unter Börsianern wachsen die Zweifel, ob die Energiekonzerne die Ausschüttung auf Dauer halten können. Bei beiden DAX-Schwergewichten dürften die Gewinne im laufenden Jahr um annähernd 20 Prozent sinken. Die Wachstumsprobleme der Deutschen Telekom sind längst chronisch.

Im Überblick: Die Top-Dividendenwerte (PDF)

Auch die Branchengewichtung des DAX bereitet Probleme: Der hohe Anteil zyklischer Unternehmen verhilft dem Index in Aufschwungphasen­ zu starken Kursgewinnen. In Krisenzeiten geht es entsprechend deutlich nach unten. Das schlägt auf die Ausschüttung durch: Nach dem Lehman-Schock sank die Dividendensumme aller DAX-Mitglieder von 28 auf 20 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr haben nur fünf der 30 Indexmitglieder – Allianz, Deutsche Bank, Fresenius, FMC, und Munich Re – die Ausschüttung angehoben.

Internationale Aktienindizes haben die Krise deutlich besser überstanden als der deutsche Leitindex: Laut Finanzdienst Bloomberg haben aus dem breit aufgestellten europäischen Aktienindex Euro Stoxx 600 im vergangenen Jahr exakt 223 Unternehmen, also mehr als jedes dritte, eine höhere Dividende gezahlt als 2009. Den größten Sprung seit Beginn der Finanzkrise machte aus­gerechnet ein Unternehmen aus dem von Staatsschulden und Immobilienkrise geplagten Spanien: Das Finanz­unternehmen Criteria Caixacorp hat seine Ausschüttung in den vergangenen drei Jahren im Schnitt jeweils mehr als verdoppelt.Weniger riskant als spanische ­Finanzunternehmen sind internationale Konsumgüterhersteller. Tabak­konzerne können Umsatzeinbußen in westlichen Industriestaaten durch ihre Expansion in Schwellenländer ausgleichen. British American Tobacco (Lucky Strike) hat seine Ausschüttung seit 1998 kontinuierlich angehoben – von 24 auf zuletzt knapp 100 britische Pence. Obwohl sich der Aktienkurs mehr als vervierfacht hat, liegt die Dividendenrendite derzeit bei über fünf Prozent. Der US-Konkurrent Altria Group (Marlboro) kann eine ähnliche Historie vorweisen.

Die Pharmabranche leidet zwar unter auslaufenden Patenten und wachsender Konkurrenz durch Generikahersteller. Topkonzerne wie Novartis und Roche aus der Schweiz werden nach Analysteneinschätzung dennoch ihren Gewinn weiter steigern können – Dividendenrenditen von rund vier Prozent dürften daher nicht gefährdet sein.„Eine hohe Dividende, nachhaltig und stetig steigend“, das sind die Kriterien, nach denen sich Fondsmanager Schüssler bei der Suche nach Topwerten richtet. Allerdings ist die bloße Höhe der Dividende kein Kaufargument. Oft ist sie sogar ein Alarmsignal. „Werte über zehn Prozent weisen oft darauf hin, dass die Dividendenerwartung zu hoch ist“, warnt Dividendenexperte Fernow.

Die Nachhaltigkeit lässt sich an der Ausschüttungsquote messen. Die Telekom etwa hat im vergangenen Jahr über 100 Prozent ihres Gewinns an die Aktionäre verteilt – eine Politik, die auf Dauer nicht durchzuhalten ist. Kontinuität wiederum spricht für die Finanzkraft des Unternehmens und diszipliniert das Management.

Die Deutsche Telekom konnte trotz guter Dividende nicht überzeugen
Nicht aus den Augen verlieren sollten Anleger die Wachstumsperspektiven eines Unternehmens. Denn die schönste Dividende ist wertlos, wenn der Kurs der Aktie einbricht. Das deutlichste Beispiel ist die Deutsche Telekom: Wer vor fünf Jahren in die Aktie investierte, hat inzwischen für jedes Papier 3,06 Euro eingesammelt. Dem gegenüber steht allerdings ein Kursminus von 4,23 Euro. Unterm Strich bleibt ein Wertverlust von acht Prozent.

Dass es besser geht, beweist die Branchenkonkurrenz: Wer im selben Zeitraum auf France Télécom setzte, erzielte eine Gesamtrendite von drei Prozent. Am besten unter den großen europäischen Telekomwerten schnitt Telefónica ab: Die spanische T-Aktie kommt einschließlich Dividende auf eine Gesamtrendite von 35 Prozent.

Anleger sollten bei der Suche nach Dividendentiteln also nicht stur zu Titeln mit der auf dem Papier höchsten Dividendenrendite greifen. DWS-Fondsmanager Schüssler setzt auf eine Mischung: „Wir haben im Portfolio Telekomwerte mit acht Prozent Dividendenrendite, die wenig wachsen und daher den Charakter ­einer Anleihe haben, aber auch Unternehmen mit drei Prozent Divi­dendenrendite, die entsprechend größere Wachstumsperspektiven ­haben.“
Nach diesem Maßstab wäre auch BASF ein Kandidat für Dividendenjäger. Die Aktie kommt derzeit zwar nur auf eine Dividendenrendite von etwa drei Prozent, anders als die deutschen Versorger aber profitiert der Chemiekonzern als Exporteur vom dynamischen Wachstum der ­asiatischen Schwellenländer – das schafft zusätzlich zur Dividende Kursfantasie.

Das Management von BASF hat zudem gezeigt, dass es die Bedürfnisse der Aktionäre ernst nimmt: Seit 1999 ist die Ausschüttung nur einmal gesenkt worden: im vergangenen Jahr, als neben der globalen Wirtschaftskrise auch die Integration des zugekauften Spezialchemieunternehmens Ciba das Ergebnis belastete. Für die jetzt anlaufende Ausschüttungssaison erwarten Analysten für die Ludwigshafener bereits wieder eine Ausschüttung auf dem alten Rekordniveau.
Bei Siemens können Aktionäre nicht nur wegen der neuen Ausschüttungsrichtlinie auf eine steigende Dividende hoffen. Konzernchef Löscher hat eine zusätzliche Motivation – laut Geschäftsbericht besitzt er selbst 100.000 Siemens-Aktien.

Die Favoriten der Redaktion
Die Redaktion von €uro am Sonntag hat zehn attraktive Dividendenaktien herausgefiltert. Dabei wurde Wert auf eine breite Mischung gelegt: wachstumsschwache Firmen mit hoher ­Dividendenrendite wie die Telekoms, Konzerne mit ansprechender Dividende und überdurchschnittlichen Chancen auf Kursgewinne sowie Nebenwerte mit hoher Ausschüttung, aber auch höheren Risiken. Die Telekoms und Finanzdienstleistungen sind als einzige Branchen mit zwei Titeln vertreten. Mit Ausnahme von Altria (US-Dollar) und Roche (Schweizer Franken) stammen alle Unternehmen aus der Eurozone. Altria, France Télécom, Royal Dutch und Tele­fónica zahlen die Dividende in mehreren Tranchen übers Jahr verteilt aus. Im Schnitt bieten die zehn Aktien des Musterportfolios eine Dividendenrendite von sechs Prozent.

Weiter zur Investor-Info

Investor-Info:

Aktienfonds
Aktives Management
Wer das Risiko einzelner Aktien scheut, kann alternativ auf Fonds setzen. Überdurchschnittliche Ergebnisse über die vergangenen zwölf Monate hat der M & G Global Dividend (ISIN: GB00B39R2S49) erzielt. Der Fonds setzt auf ein internationales Portfolio. Knapp 35 Prozent waren zuletzt in Aktien aus dem Dollarraum investiert, etwas mehr als zehn Prozent in Werte aus der Eurozone. Zu den größten Positionen zählen Telefónica, Novartis und Wal-mart. Deutlich länger im Geschäft ist der DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119). Der Fondsmanager investiert ebenfalls international. Der Anteil von Aktien aus der Eurozone ist mit 30 Prozent aber deutlich höher als bei M & G. Zu den größten Positionen zählen France Télécom, Altria Group und Taiwan Semiconductor.

Zertifikate & ETFs
Kosten niedrig halten
Zertifikate und börsengehandelte Indexfonds sind im Unterhalt billiger als klassische Aktienfonds. Dafür fehlt ein Fondsmanager, der kurzfristig auf aktuelle Entwicklungen reagieren kann. Der börsengehandelte Indexfonds iShares Global Select Dividend (ISIN: DE000AOF5UH1) investiert in 100 Aktien mit der höchsten Dividenden­rendite aus Europa, Amerika und Asien. Anleger, die in Euro rechnen, gehen also ein Währungsrisiko ein. Der DB x-Trackers Euro Stoxx Select Dividend 30 investiert ausschließlich in Unternehmen der Eurozone (LU0292095535). Auf die 15 DAX-Werte mit der höchsten Dividendenrendite konzentriert sich der DivDAX der Deutschen Börse. Anleger können den Index ohne Laufzeitbegrenzung über ein Zertifikat der Deutschen Bank (DE000DB1D1V6) abbilden.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Dogs of the Dow
Den Letzten beißen die Hunde. Eigentlich keine schöne Aussicht, doch Börsianer haben eine andere Sichtweise: In amerikanischen Finanzkreisen werden Aktien mit hoher Dividendenrendite als „dogs“ (Hunde) bezeichnet. Die entsprechende Anlagestrategie sieht vor, dass ein Investor jeweils zum Jahreswechsel aus dem US-Aktienindex Dow Jones Industrial die zehn Titel mit der höchsten Dividendenrendite kauft. Nach Ablauf eines Jahres wird das Portfolio entsprechend angepasst.

Merck und Pfizer gehören zu den Dividendenwerten im Dow Jones
Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren ließ sich mit den Dogs of the Dow eine klare Überrendite erwirtschaften. Von 1972 bis 2004 erzielten die Hunde durchschnittlich ein Plus von 9,8 Prozent – der Dow nicht einmal acht Prozent. In den vergangenen Jahren allerdings ist die Strategie etwas auf den Hund gekommen: Der Dow hat die Dogs in den Jahren 2007 bis 2009 jeweils deutlich geschlagen. Damit zeigt sich ein ähnliches Muster wie etwa beim DivDAX. Wie bei allen langfristig ausgerichteten Dividendenstrategien liegt auch den Dogs of the Dow die Annahme zugrunde, dass nur solide aufgestellte Unternehmen eine hohe Dividende stemmen können. Die Verpflichtung, die Ausschüttung des Vorjahres zumindest zu halten, halte das Management zudem von abenteuerlichen Ausgaben ab. Wie alle statischen Strategien bleibt das Problem, dass die Dogs nicht aktiv auf Krisen reagieren können. Deshalb haben Aktien wie die Citigroup oder General Motors während der Finanzkrise das Portfolio geschwächt. Geht man davon aus, dass die Verirrungen der Finanzkrise überwunden sind, könnten die Hunde wieder Gewinne wittern. Die Dividendenwerte des Dow zu Jahres­beginn waren: AT & T, Verizon, Merck, Pfizer, Kraft, Johnson & Johnson, DuPont, McDonald’s, Chevron und GE.

Für den deutschen DAX lässt sich die Strategie der Dogs über ein Zertifikat der Société Générale (ISIN: DE000SG0EDK6) ­abbilden. Es investiert in die zehn DAX-Werte mit der höchsten Dividendenrendite. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Unternehmen profitabel ist. Die Zusammensetzung des Zertifikats wird, nicht ganz stilecht, alle sechs Monate überprüft.

Der Fiskus verdient mit – aber nicht immer
Dividenden unterliegen seit 2009 der Abgeltungsteuer. Weil die Ausschüttungen immer wieder stattfinden, gibt es keinen Bestandsschutz wie bei Aktien, die vor 2009 gekauft wurden und nun steuerfrei verkauft werden können. Die Depotbank überweist 25 Prozent Abgeltungsteuer und etwa zwei Prozent Solidaritätszuschlag direkt ans Finanzamt. Bei der Kirchensteuer müssen Anleger selbst aktiv werden. Entweder teilen sie ihrer Bank ihre Konfession mit und bekommen die Kirchensteuer automatisch abgezogen, oder sie veranlagen sich selbst.

Bei Dividenden ausländischer Unternehmen fällt zunächst eine Quellensteuer an, dann kassiert der deutsche Fiskus. Anleger müssen jedoch nicht mehr zahlen als nötig. Dafür bestehen zwischen der Bundesrepublik und über 80 Staaten Doppelbesteuerungsabkommen. Darin ist geregelt, inwieweit die heimische Bank die Quellensteuer auf die Abgeltungsteuer anrechnen kann. Nähere Auskünfte erteilt die Depotbank. Wer sein Depot im Ausland hat, muss in seiner Steuererklärung alles selbst aufführen. Bei deutschen Aktien überweist die AG die Abgeltungsteuer und den Soli automatisch ans deutsche Finanzamt.

Steuerfrei sind Dividenden im Rahmen des Sparer-Pauschbetrags. Der garantiert jährlich steuerfrei 801 Euro für Alleinstehende und 1602 Euro für Paare. Er muss bei der Bank beantragt werden und kann auch auf mehrere Institute verteilt werden.Eine Ausnahme stellen steuerfreie Dividenden dar. Konzerne wie die Deutsche Post oder die Deutsche Telekom zahlen diese Ausschüttung aus einem sogenannten steuerlichen Einlagekonto. Die Depotbank behält hier keine Steuern ein, und der Anleger muss auch keinen Cent ansetzen. „Diese Form der Ausschüttung mindert die Anschaffungskosten der Aktie“, sagt Stefan Thiem, Rechts­anwalt und Steuerberater bei Ebner Stolz Mönning Bachem in München. Doch beim Verkauf der Aktie kann das auch Nachteile haben. Ein Beispiel: Ein Anleger hat eine Aktie für 100 Euro gekauft und erhält jedes Jahr fünf Euro an steuerfreien Dividenden. Nach zehn Jahren liegt der Anschaffungspreis damit nur noch bei 50 Euro. Verkauft der Anleger diese Aktie für 150 Euro, muss er nicht 12,50 Euro sondern 25 Euro Abgeltungsteuer zahlen, da sein Gewinn wegen des gesunkenen Anschaffungspreises nicht 50, sondern 100 Euro beträgt.Anleger, die ihre Post- oder Telekom-Papiere vor 2009 gekauft haben, profitieren sogar von den sinkenden Anschaffungskosten. Dank des Bestandsschutzes können sie ihre Aktien steuerfrei verkaufen.

Ob eine Dividende steuerfrei ist, erfahren Anleger über ihre Bank. „Bei jeder Ausschüttung gibt sie an, aus welchem Konto der Firma das Geld kommt“, so Thiem. Bei einer Kapitalherabsetzung sind die auf das Grundkapital entfallenden Ausschüttungen ebenfalls steuerfrei.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Allianz

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Allianz

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Deutsche Telekom

Nachrichten zu BASF

Wer­bung

Analysen zu BASF

DatumRatingAnalyst
02.01.2025BASF BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
19.12.2024BASF BuyGoldman Sachs Group Inc.
17.12.2024BASF BuyDeutsche Bank AG
09.12.2024BASF NeutralUBS AG
09.12.2024BASF BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
02.01.2025BASF BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
19.12.2024BASF BuyGoldman Sachs Group Inc.
17.12.2024BASF BuyDeutsche Bank AG
09.12.2024BASF BuyWarburg Research
02.12.2024BASF BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
09.12.2024BASF NeutralUBS AG
02.12.2024BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024BASF NeutralUBS AG
12.11.2024BASF NeutralUBS AG
08.11.2024BASF Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
26.07.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
27.06.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
26.04.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
25.04.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
25.03.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für BASF nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"