Handelskonflikt im Fokus

Experte: Ölpreis könnte bei erneuter Eskalation des Handelsstreits abstürzen

17.06.19 19:50 Uhr

Experte: Ölpreis könnte bei erneuter Eskalation des Handelsstreits abstürzen | finanzen.net

Der nicht enden wollende US-chinesische Handelszwist dürfte die Weltwirtschaft weiter belasten. Experte Rainer Michael Preiss befürchtet, dass, falls sich die Lage zwischen China und den USA weiter zuspitzen sollte, dies den Ölpreis heftig in Mitleidenschaft ziehen könnte.

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Der nun schon rund ein Jahr schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA, der sich in der jüngsten Vergangenheit immer weiter verschärfte, könnte laut einem Experten den Ölpreis in die Tiefe reißen. Nachdem es zwischenzeitlich so schien, als sei eine Einigung zwischen den beiden Nationen in Sicht, kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zur Eskalation: US-Präsident Donald Trump verhängte Zölle gegen China, China reagierte mit Gegenmaßnahmen. Die Delegierten treffen sich zwar weiterhin und verhandeln, doch es scheint als seien bis zu einer Einigung noch einige Hürden zu überwinden.

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Risiko für die Ölpreise

Investment-Stratege Rainer Michael Preiss äußerte gegenüber CNBC die Befürchtung, dass eine erneute Eskalation des Handelskriegs die Ölpreise zum Einstürzen bringen könnte. Er rechne mit einem Tief von 45 US-Dollar pro Barrel. Bereits in den vergangenen Wochen ging die Tendenz, aufgrund der Sorgen um die stagnierende Nachfrage, eher abwärts. Aktuell liegt der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 52,25 US-Dollar, während ein Barrel der Nordseesorte Brent 61,47 US-Dollar kostet (Stand 14. Juni 2019). Wenn China und die USA ihre Differenzen weiterhin nicht aus der Welt schaffen können und es zu erneuten Zollerhöhungen käme, würde die globale Wirtschaft dadurch vermutlich deutlich geschwächt, was sich auch auf die Öl-Nachfrage auswirken würde, meint Rainer Michael Preiss von Taurus Wealth Advisors.

Zuspitzung des Handelskonflikts

Die USA erhöhten bereits die Zölle von 10 auf 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden US-Dollar, im Gegenzug erhob China Zölle auf US-Waren in Milliardenhöhe. Trump drohte kürzlich dann, die Abgaben auf weitere chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar ebenfalls zu erhöhen. Doch nicht nur das, der Konflikt weitete sich auch auf weitere Bereiche aus. Die USA setzten den chinesischen Huawei-Konzern auf eine schwarze Liste, um Unternehmen davon abzuhalten, mit dem Unternehmen weiter zusammenzuarbeiten. China drohte unterdessen mit der Exportbegrenzung der Metalle der Seltenen Erden. Die Nation ist weltweit größter Anbieter für die begehrten Rohstoffe und spielt daher eine wichtige Rolle für die Tech- und Automobilbranchen, die auf den Import der Seltenen Erden angewiesen sind. Diese Entwicklungen haben die Stimmung bei den Unternehmen und den Verbrauchern empfindlich gedämpft und damit sicherlich einen Großteil zum globalen Abschwung beigetragen.

Der Fokus richte sich nun auf den bevorstehenden G-20-Gipfel. Trump gab bekannt, er wolle nach seinem Treffen in Japan mit Chinas Präsident Xi Jinping, bei der Zusammenkunft der Gruppe der Zwanzig, eine Entscheidung treffen, ob weitere Zollerhöhungen folgen sollen. Preiss erklärt, dass alles darauf hindeute, dass die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft nun von den Verhandlungen zwischen den USA und China abhängig sei.

Redaktion finanzen.net

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