Erfolgreich investieren mit Fondssparplänen
Fondssparpläne gehören langfristig zu den ertragreichsten Investments. Und schon mit kleinen Beträgen kann man sich deren Vorteile sichern. Aber: Man muss wissen, wie und wo man am besten anlegt
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von Euro-Redakteur Lucas Vogel
Und der Gewinner ist: Tagesgeld. Fast möchte man sagen: leider. Denn die laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beliebteste Geldanlage deutscher Sparer ist keine besonders kluge. Sie bedeutet Verzicht auf Renditechancen. Schließlich generieren die meisten Tagesgelder momentan weniger als zwei Prozent Zinsen. Viel zu wenig für einen langfristigen Vermögensaufbau.
Doch wer wollte es den Deutschen verübeln? Schließlich erlebten Anleger am Kapitalmarkt mit zwei Börseneinbrüchen innerhalb von acht Jahren eines der schlechtesten Börsenjahrzehnte. Wer sein Geld in diesem Zeitraum monatlich in einen Fondssparplan mit deutschen Aktien einzahlte, verdiente nicht einmal ein Prozent pro Jahr – und musste angesichts zeitweise rasant fallender Kurse starke Nerven mitbringen.
Aber ist das ein Grund, Fondssparpläne als persönliche Rücklagenbildung aufzugeben? „Ab einer Laufzeit von etwa fünf Jahren sind Sparpläne eine Form des Sparens mit vielen Vorteilen“, urteilt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Einen zumindest mittelfristigen Zeithorizont sollten Anleger nach Meinung des 39-Jährigen also unbedingt einplanen.
Je länger, desto besser
Das Chance-Risiko-Profil eines Sparplans verbessert sich mit jedem Jahr, in dem er läuft. Diesen Effekt zeigt die Auswertung des Bundesverbands der Fondsgesellschaften BVI. Wer statt vor zehn vor 20 Jahren anfing, in einen deutschen Aktienfonds einzuzahlen, erzielte nicht ein, sondern 4,8 Prozent Rendite pro Jahr. Da kommt Tagesgeld einfach nicht mit. Wer weitere zehn Jahre zuvor mit einem Sparplan begonnen hat, kann sich sogar über eine jährliche Rendite von sieben Prozent freuen.
Aber Sparplan bedeutet nicht nur Aktienanlage. „Sparpläne sind eine flexible Form der Anlage, die Anlegern schon mit kleinen Beträgen erlaubt, ein breit diversifiziertes Portfolio aufzubauen“, trommelt Scherfling. Ob Aktienfonds, Rentenfonds, Offene Immobilienfonds oder gemischte Produkte – die meisten Sparpläne können schon ab 50 Euro im Monat gestartet werden. Und mit 200 Euro pro Monat lassen sich alle gängigen Anlageklassen abbilden.
Lesen Sie, wovon die optimale Aktienquote abhängt
Für eine deutliche Reduzierung des Aktienrisikos reicht meist schon die Mischung mit Anleihen. Wer beispielsweise in den vergangenen zehn Jahren jeweils hälftig in deutsche Aktien und in einen Rentenfonds investierte, erzielte mit 2,2 Prozent nicht nur eine mehr als doppelt so hohe Rendite wie mit dem reinen Aktiensparplan. Er musste auch deutlich geringere Schwankungen seines Gesamtportfolios hinnehmen. Die Höhe der persönlichen Aktienquote hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab: Risikobereitschaft und Laufzeit. Während sich die Neigung, zwischenzeitliche Verluste zu akzeptieren, je nach Prädisposition des Anlegers unterscheidet, gilt für alle: je länger die geplante Laufzeit des Sparplans, desto höher darf die Aktienquote sein. Denn je länger die Dauer eines Aktienengagements, desto niedriger das Verlustrisiko.
Oft vergessen Anleger, dass dieser Zusammenhang auch enorme Auswirkungen auf die optimale Strategie gegen Ende des Sparplans hat. Wenn beispielsweise für die Altersvorsorge angelegt wird, sollte vor dem Renteneintritt schrittweise in sichere Anlagen umgeschichtet werden. Andernfalls droht, was zuletzt viele Amerikaner erleben mussten. Sie hatten über Jahrzehnte mit Aktien ein vermeintlich beruhigendes Polster aufgebaut, verloren aber im Zuge der Finanzkrise bis zu 40 Prozent ihres Vermögens. Nun müssen sie wieder arbeiten, weil die Erträge aus dem Schrumpfvermögen die monatlichen Ausgaben nicht decken. Gerade bei existenziellen Sparzielen wie der Altersvorsorge sollte die Umschichtung also rechtzeitig beginnen.
Neben der richtigen Aktienquote müssen Sparer eigentlich nur auf eines achten: die Kosten. Denn weil Aktienmarktprognosen auf Sicht von mehreren Jahren und Jahrzehnten unmöglich sind, sollten sich Anleger auf das konzentrieren, was sie beeinflussen können. Bei Fondssparplänen gibt es grundsätzlich zwei Kostenquellen. Auf der Ebene des Fonds, wo beim Kauf der Ausgabeaufschlag anfällt und jährliche Verwaltungsgebühren erhoben werden. Und auf der Ebene der Bank die Transaktionskosten bei Kauf und Verkauf.
€uro hat die Konditionen für Sparpläne bei Deutschlands führenden Filial- und Direktbanken abgefragt. Das Ergebnis ist eindeutig: Wer Geld sparen will, muss ins Internet. Während die klassischen Filialbanken keinerlei Vergünstigungen bieten, können Anleger bei Onlinebanken 50 bis 100 Prozent des Ausgabeaufschlags sparen. Der liegt zum Beispiel für Aktienfonds meist bei fünf Prozent. Bei einer monatlichen Sparrate von 200 Euro bezahlt der Aktienfondssparer also pro Jahr allein 120 Euro an die Bank, die den Ausgabeaufschlag als Vertriebsprovision erhält. Und diese 120 Euro fließen nicht in die Aktienanlage, können also nicht zur Rendite beitragen.
Filialbanken sträuben sich. Bei aktiv gemanagten Fonds sind Filialbanken teuer, haben aber eine große Auswahl sparplanfähiger Fonds. Für passive Indexfonds (ETFs) bieten die meisten Häuser dagegen überhaupt keine Sparpläne an. ETFs werden ohne Ausgabeaufschlag an der Börse oder von der ETF-Gesellschaft erworben und bieten die Nachbildung eines Aktien-, Renten- oder Rohstoffindex zu niedrigen jährlichen Gebühren. Sie machen ETFs für den langfristigen Vermögensaufbau interessant. Denn langfristig schaffen es nur sehr wenige Manager, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Leider bietet mit der Commerzbank lediglich eine Filialbank ETF-Sparpläne an.
Bis auf die ING-Diba haben dagegen alle Direktbanken ETF-Sparpläne im Angebot. Statt eines Ausgabeaufschlags verlangen die Institute Gebühren pro Transaktion. Hierbei schneidet Cortal Consors, die Tochter der französischen Bank BNP, mit zwei Prozent am günstigsten ab. Erfreulich: Cortal Consors verlangt im Gegensatz zur Konkurrenz keine Gebühren bei einem Entnahmeplan. Teuer kann bei ETF-Plänen eine Kombination aus niedriger monatlicher Rate und teils fixer Gebühr pro Transaktion kommen. Bei maxblue, der Onlinetochter der Deutschen Bank, gehen bei einer Sparrate von 50 Euro 2,70 Euro an die Bank. Eine Kostenquote von 5,4 Prozent, die höher ausfällt, als der Ausgabeaufschlag eines normalen Aktienfonds. Wer monatlich nur geringe Beträge sparen möchte, sollte also ein längeres Sparintervall wählen. Beim Quartalssparen sinkt im Beispiel die Kostenbelastung auf zwei Prozent.
Günstiger kommen Anleger nur bei Fondsdiscountern weg. Anbieter wie AVL, dima24 oder FondsDiscount vermitteln Depots bei Onlineplattformen, auf denen Tausende Fonds ohne Ausgabeaufschlag erhältlich sind. Die Depots sind ab einer Anlagesumme von 25?000 Euro kostenlos und somit die günstigste Methode, in aktive Fonds zu investieren. Die bislang sparsamste Passivvariante bietet die Augsburger Aktienbank an. Bei ihr können ETFs der Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers erworben werden. Keine Depotgebühren, keine Kaufgebühren, kein Ausgabeaufschlag, keine Handelskosten, niedrige Verwaltungsgebühren – noch mehr sparen beim Sparen geht nicht.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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