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Steigende Dividenden: Die DAX-Prognose für 2012

aktualisiert 01.12.11 10:28 Uhr

Deutschlands Topkonzerne trotzen der Krise. Anleger können deshalb mit steigende Dividenden rechnen. Die exklusive Dividenden-Prognose von €uro am Sonntag.

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von Sven Parplies, €uro am Sonntag

Fast hätte man es vergessen: Trotz Staatsschuldenkrise und Kurscrash an den Aktienmärkten verdienen viele Unternehmen noch immer prächtig. Laut Finanzdienst Bloomberg werden die 30 deutschen Topkonzerne in diesem Jahr zusammen 74 Milliarden Gewinn einsacken. Davon werden auch die Aktionäre profitieren: Laut Hochrechnung von €uro am Sonntag werden die DAX-Mitglieder für das laufende Jahr 26,9 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten. Das wäre knapp eine Milliarde mehr als 2010. Basis unserer Prognose sind die bisherigen Geschäftszahlen, Gewinnerwartungen und die Dividendenpolitik der Unternehmen.

Die kräftigsten Aufschläge dürfen die Aktionäre der Autobauer erwarten: Volkswagen und BMW haben ihre Gewinne vor allem dank der Nachfrage aus China massiv gesteigert und steuern 2011 auf neue Rekordgewinne zu. Das wird sich auch in den Dividenden niederschlagen.

Bei Volkswagen und BMW erwartet die Redaktion Dividendensteigerungen von über 70 Prozent. Daimler dürfte etwas vorsichtiger vorgehen. Nicht nur, weil die Gewinne bei den Schwaben weniger deutlich gestiegen sind. Daimler gehört zu jenen Konzernen, die auf dem Höhepunkt der letzten Krise in die Verlustzone gerutscht waren. Deutliche Dividendensteigerungen können Anleger auch bei K + S und SAP erwarten. Über den gesamten Index dürfte die Dividende bei 18 Unternehmen steigen. Einschnitte erwartet die Redaktion bei Allianz, Lufthansa, RWE und Eon. Bei den restlichen neun Unternehmen sollte die Dividende unverändert bleiben.

Trotz insgesamt hoher Ausschüttungen wird die Staatsschuldenkrise auch die Dividendensaison des DAX überschatten. Börsenprofis erwarten, dass die Unternehmen angesichts der makroökonomischen Risiken nicht unnötig Geld aus der Hand geben werden.

Der Trend zeigt sich bereits bei Siemens. Der Industriekonzern, dessen Geschäftsjahr anders als bei den meisten DAX-Konzernen bereits mit dem September endete, hat eine Dividende von drei Euro je Aktie angekündigt. Das sind 30 Cent mehr als im Vorjahr, aber weniger als von Analysten im Vorfeld erwartet. Grund für die leichte Enttäuschung: Siemens schüttet einen geringeren Teil seines Gewinns aus als 2010, die bereinigte Quote sinkt von 46 auf 41 Prozent. Die gegenwärtigen Turbulenzen an den Märkten erforderten eine „starke finanzielle Flexibilität“, meint Siemens-Chef Peter Löscher.

Ähnlich argumentiert Infineon. Es wäre nicht klug, die „strategische ­Liquiditätsreserve“ aufzubrauchen, erklärte Konzernchef Peter Bauer.

Ausgerechnet die Dividendenschwergewichte im DAX sind die größten Problemfälle im Index. Die Deutsche Telekom hat bereits in der Vergangenheit mehr Geld ausgeschüttet, als sie operativ erwirtschaftete. Neuen Spielraum soll eigentlich der Verkauf der US-Mobilfunksparte bringen, der Deal aber droht am ­Widerstand der Wettbewerbshüter in den USA zu scheitern. Mit 70 Cent je Aktie dürfte der rosa Riese dennoch erneut insgesamt drei Milliarden Euro auszahlen. Gerade mal vier Cent weniger, als Analysten derzeit als Jahresgewinn voraussagen.

Dividendenstars im Sinkflug
Eon und RWE sind als Versorger ­eigentlich kaum abhängig von konjunkturellen Schwankungen und daher als sichere Dividendenzahler beliebt. Nach dem Atomausstieg der Bundesrepublik aber stehen beide unter Druck und werden ihre Ausschüttungen drastisch kürzen. Eon hat Investoren bereits auf einen Abschlag von 1,50 auf 1,00 Euro je Aktie eingestimmt.

Vor einer schweren Entscheidung steht Munich Re. Der Versicherer hat seit 1969 seine Dividende nicht ein einziges Mal gesenkt. Um die Serie zu halten, muss sich der Konzern mächtig strecken, denn 2011 war finanziell ein Desaster: Eine Serie von Natur­katastrophen, vor allem das Beben in Japan, hatte die Münchner im ersten Quartal tief in die Verlustzone gerissen. Von Januar bis September ist der Gewinn um 96 Prozent eingebrochen. Eine massive Dividenden­kürzung wäre eigentlich logisch, soll aber vermieden werden. Man strebe weiterhin eine Dividende „in Höhe des Vorjahres“ an, so Finanzvorstand Jörg Schneider Anfang November ­gegenüber Analysten.


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Brisant wird auch die Dividendenentscheidung der Deutschen Bank. Der Finanzriese muss die Interessen der Aktionäre berücksichtigen, zugleich aber die Kapitalbasis stärken. Obwohl der Gewinn der Frankfurter in den ersten neun Monaten des Jahres um 140 Prozent auf mehr als vier Milliarden Euro gestiegen ist, erwartet €uro am Sonntag für die Deutsche Bank eine Ausschüttung auf Vorjahresniveau von 700 Millionen Euro. Keine Gedanken muss sich die Commerzbank machen. Da der Konzern noch immer von Staatshilfe abhängt, ist eine Ausschüttung kein Thema. Die Commerzbank ist der einzige DAX-Wert ohne Dividende.

Eine verlässliche Dividendenpolitik gilt für viele Anleger als wichtiges Entscheidungskriterium beim Aktienkauf. Statistiken zeigen, dass etwa 40 Prozent der langfristigen Rendite von Aktieninvestments der jährlichen Ausschüttung zu verdanken sind. Immer mehr DAX-Konzerne stellen deshalb Richtlinien für ihre Dividendenpolitik auf. Die Allianz etwa gibt 40 Prozent des Nettogewinns als Richtwert aus. BMW hatte sich zuletzt gesträubt, stellt jetzt „mittelfristig“ 30 bis 40 Prozent des Konzernergebnisses in Aussicht.

Fresenius verweist gern auf seine Serie: 17 Jahre in Folge hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die Ausschüttung regelmäßig angehoben. Allerdings liegen die Bad Homburger bei der Dividendenrendite deutlich unter dem DAX-Durchschnitt. Auch die Fresenius-Tochter FMC sowie Adidas werden ihre Ausschüttungen erneut anheben. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Unternehmen ihren Aktionären eine unattraktive Dividendenrendite von weniger als zwei Prozent bieten.

Nachdem an der Börse bis zur Eskalation der Schuldenkrise im Sommer vor allem zyklische Aktien mit starker Ausrichtung auf Schwellenländer gesucht waren, ist die Dividende inzwischen wieder zu einem wichtigen Anlagekriterium geworden: Auf Basis unserer Prognose kommt der DAX derzeit auf eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent und wirft damit deutlich mehr ab als deutsche Staatsanleihen. Zehn Indexmitglieder kommen derzeit sogar auf Dividendenrenditen von mehr als fünf Prozent. Allerdings sollten Anleger bei der Aktienauswahl nicht nur auf die absolute Kennziffer achten. Eine extrem hohe Dividendenrendite ist oft ein Alarmsignal, dass die Konzerne die Ausschüttung nicht dauerhaft halten können. Generell ist die Unsicherheit bei Unternehmen aus zyklischen Branchen überdurchschnittlich groß. Als Orientierung dient das Krisenjahr 2008 – damals hatten vier DAX-Mitglieder ihre Dividende komplett gestrichen.

Auch die Aktionärsstruktur gibt Hinweise auf die künftige Dividendenpolitik. Der Großteil der Dividende der Telekom etwa fließt über den Großaktionär Bundesrepublik Deutschland in den Staatshaushalt. Bei ThyssenKrupp und Fresenius halten Stiftungen große Aktienpakete. Bei VW freut sich das Land Niedersachsen über steigende Ausschüttungen. Und die Vergütung des Aufsichtsrats der Wolfsburger richtet sich stark nach der Höhe der Dividende. DAX-Analyse Alle Daten zur Dividende 2011 (pdf) von Tobias Aigner, €uro am Sonntag

Spendable Ultras Neue Großzügigkeit
zeigt sich auch in Europa und den USA

Nicht nur hierzulande legen die Dividenden zu. „In ganz Europa können sich die Anleger über spendable Finanzvorstände freuen“, sagt Oliver Pfeil, Co-Manager des Aktienfonds DWS Top Dividende. Für das Geschäftsjahr 2011 wächst die Ausschüttung pro Aktie im Euro Stoxx 50 laut Bloomberg um 13 Prozent. Selbst die gebeutelte Bank UBS stellt wieder einen Geldsegen in Aussicht, auch wenn er mit umgerechnet acht Cent je Aktie mager ausfällt.

Die neue Großzügigkeit schlägt sich auch in den Dividendenrenditen nieder. Im Euro Stoxx 50 sind sie im Schnitt auf 5,4 Prozent geklettert – gut einen Prozentpunkt höher als im DAX. Bluechips wie die spanische Bank Santander oder die Telefonriesen Telefónica und France Télécom locken sogar mit Werten von mehr als zehn Prozent. Das ist nicht zu verachten: In der Regel streichen Anleger mit Aktien langfristig nur rund sieben Prozent Rendite ein – inklusive Kursgewinne, versteht sich.

Die Werte spiegeln zugleich den drastischen Kursrutsch im europäischen Ausland wider. Die Börse in Paris tauchte seit Jahresbeginn um rund 25 Prozent ab, die in Mailand um 30 Prozent. Da kam der DAX mit einem Minus von 20 Prozent noch glimpflich davon. „Der Abverkauf bietet aber Einstiegschancen“, sagt Pfeil, „gerade bei dividendenstarken Titeln.“

Die britische Bank HSBC sieht das ähnlich. Sie hat untersucht, wie sich die Dividendenrenner schlagen. Dazu hat sie seit 1994 die Wertentwicklung aller Aktien aus dem MSCI Europe berechnet, deren Dividendenrendite auf mehr als acht Prozent gestiegen ist. „Ultras“ nennt Aktienstratege Robert Parkes diese Papiere. Im Schnitt übertrumpften sie den Index in den folgenden zwölf Monaten deutlich, obwohl gut drei Viertel der Unternehmen die Dividende kürzen mussten.

Attraktiv sieht aktuell die niederländische Telefongesellschaft KPN aus. Sie wartet mit einer Dividendenrendite von fast zehn Prozent auf. Der Umsatz stagniert zwar seit Jahren, anders als die Deutsche Telekom konzentriert sich KPN aber auf zwei Regionen: den Heimatmarkt und Deutschland. Rund 70 Prozent des Umsatzes stammen aus den Niederlanden. Pfeil hält die Gewinne für „stabil“. Eine Konjunkturschwäche dürfte das Unternehmen gut verkraften.

Gut aufgestellt ist auch die britische Vodafone, die eine Dividendenrendite von rund acht Prozent aufweist. Als Mobilfunker hat der Konzern nicht mit dem Problem des schrumpfenden Festnetzgeschäfts zu kämpfen. Und das Engagement in Märkten wie Afrika, Indien und der Türkei sorgt für Wachstum. Vor drei Wochen hob Vorstandschef Vittorio Colao das Gewinnziel an.

Eine Dividendenrendite von 4,9 Prozent bietet der Schweizer Pharmariese Roche. Die Ausschüttungsquote liegt bei 60 Prozent, die Dividende erscheint gut abgesichert. Zwar geriet der Kurs der Genussscheine zuletzt unter Druck, auch weil die US-Gesundheitsbehörde FDA ihre Zulassung für das Medikament Avastin zur Brustkrebsbehandlung zurückgezogen hat. Doch die Nachricht traf den Konzern nicht unerwartet. Die Produktpipeline ist gut gefüllt. Bis 2016 sollen neun Medikamente auf den Markt kommen, die laut Roche ein Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Schweizer Franken haben.

US-Konzerne nicht vergessen
US-Konzerne sind bei Dividenden traditionell knausriger als europäische. Sie reichen überschüssiges Kapital oft noch per Aktienrückkauf an die Aktionäre weiter. Dennoch sollten Anleger amerikanische Dividendenkönige nicht links liegen lassen.

Ein Kaufkandidat ist das Papier von Intel. Die Dividendenrendite des Chipherstellers liegt bei 3,3 Prozent, also um 1,2 Prozentpunkte höher als die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen. Acht Jahre in Folge hat Intel die Dividende erhöht. Trotzdem schüttet das Unternehmen bisher nur gut 30 Prozent des Gewinns an die Aktionäre aus. „Da ist noch Luft nach oben“, so Pfeil. Zudem muss Intel die Dividende selbst dann nicht kürzen, wenn die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet. Selbst ein Gewinneinbruch um 50 Prozent wäre verkraftbar.

Dividendenkönige aus aller Welt (pdf)

von Markus Hinterberger, €uro am Sonntag

Steuern
Tricks mit Dividenden

Dividenden sind für Aktionäre vor allem in schwachen Börsenphasen ein willkommenes Extra. Allerdings müssen sie versteuert werden. Seit 2009 unterliegen sie der Abgeltungsteuer. Betroffen sind auch Ausschüttungen für Papiere, die bereits vor diesem Termin gekauft wurden.

In den meisten Fällen wird die Steuer automatisch abgeführt: Die Depotbank überweist 25 Prozent Abgeltungsteuer und zusätzlich etwa zwei Prozent Solidaritätszuschlag direkt an das Finanzamt. Bei der Kirchensteuer müssen Anleger selbst aktiv werden: Entweder meldet sie der Bank ihre Konfession, damit die Kirchensteuer automatisch abgezogen wird, oder sie kümmern sich selbst direkt beim Finanzamt um die Versteuerung.

Komplizierter ist es bei Ausschüttungen ausländischer Unternehmen: Dort fällt zunächst eine Quellensteuer an, dann kassiert der deutsche Fiskus. Anleger müssen allerdings nicht mehr zahlen als nötig. Um dies sicherzustellen, hat die Bundesrepublik mit über 80 Staaten sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Darin ist geregelt, wie die heimische Bank die Quellensteuer auf die Abgeltungsteuer anrechnen kann. Nähere Auskünfte erteilt die Depotbank.

Nicht jeder Cent muss versteuert werden – vorausgesetzt, der Sparer-Pauschbetrag ist noch nicht ausgeschöpft. Der garantiert jährlich steuerfrei 801 Euro für Alleinstehende und 1.602 Euro für Paare. Um den Freibetrag zu nutzen, müssen Anleger einen Antrag bei ihrer Bank einreichen.

Es gibt einige Sonderfälle, in denen Dividenden komplett von der Steuer befreit sind: Konzerne wie die Deutsche Telekom zahlen diese Ausschüttung aus einem sogenannten steuerlichen Einlagekonto. Die Depotbank behält hier keine Steuern ein und Anleger müssen auch keinen Cent ansetzen. Steuerrechtlich ist diese Form der Ausschüttung eine Minderung der Anschaffungskosten. Vorsicht: Beim Verkauf kann die Steuerfreiheit der Dividende Nachteile haben. Ein Beispiel: Ein Anleger hat eine Aktie für 100 Euro gekauft und erhält jedes Jahr fünf Euro an steuerfreien Dividenden. Nach zehn Jahren liegt der Anschaffungspreis damit nur noch bei 50 Euro. Verkauft der Anleger diese Aktie für 150 Euro, muss er nicht 12,50 Euro, sondern 25 Euro Abgeltungsteuer zahlen, da sein Gewinn wegen des gesunkenen Anschaffungspreises nicht 50, sondern 100 Euro beträgt. Im Vorteil sind Anleger, die entsprechende Papiere vor 2009 gekauft haben – sie können dank Bestandsschutz steuerfrei verkaufen. Ob die Dividende eines Unternehmens steuerfrei ist, erfahren Anleger über ihre Bank. Bei einer Kapitalherabsetzung sind die auf das Grundkapital entfallenden Ausschüttungen ebenfalls steuerfrei.

Investor-Info

Dividendensumme
Nah am Rekord

Die Dividenden der DAX-Unternehmen sind in der vergangenen Dekade deutlich gestiegen. Der Rekordwert aus dem Jahr 2007 dürfte allerdings auch für das Geschäftsjahr 2011 nicht erreicht werden. Grund sind sinkende Ausschüttungen bei Finanzwerten und Versorgern. Die Rückgänge können durch steigende Dividenden kleinerer Unternehmen des Index nicht komplett aufgefangen werden.
DAX-Dividende in Milliarden Euro (pdf)

Dividendenrendite
Attraktives Niveau

Steigende Ausschüttungen haben auch die Dividendenrendite des DAX in den vergangenen Jahren nach oben getrieben. Derzeit beträgt sie über vier Prozent. Der Durchschnitt seit 2002 liegt bei 2,7 Prozent. Da die Dividendenrendite auf Schätzungen künftiger Ausschüttungen beruht, ist die Kennziffer allerdings mit Vorsicht zu genießen. Die Prognosen für die Jahre 2008/09 waren teilweise zu hoch angesetzt.
Rendite versus Kurse (pdf)

Dividendenstars
Telekoms zahlen am meisten

Unternehmen aus defensiven Branchen bieten die höchsten Dividendenrenditen. Das soll Anleger für das vergleichsweise schwache Umsatzwachstum und die damit niedrigere Kursfantasie der Aktien entschädigen. Im breit aufgestellten Index Euro Stoxx 600 kommen die Telekomwerte laut Berechnung der Landesbank Baden-Württemberg im Schnitt auf über acht Prozent, gefolgt von Versorgern und Versicherern.
Branchenrendite in Prozent (pdf)

RWE
Immer noch an der Spitze
Neben dem deutschen Atomausstieg belastet das schwache Gasgeschäft den rheinischen Versorger. Der Gewinn von RWE brach in den ersten neun Monaten des Jahres um 46 Prozent ein. Das dürfte die Dividende spürbar drücken. Dennoch ist weiterhin eine Rendite deutlich über dem DAX-Durchschnitt zu erwarten. Angesichts der großen Konjunkturrisiken bietet sich die RWE-Aktie als defensives Investment an. Stoppkurs knapp unter dem September-Tief setzen.

Deutsche Telekom
Langeweile lohnt sich
Der Verkauf der US-Mobilfunksparte an AT & T droht endgültig an kartellrechtlichen Bedenken zu scheitern. Das Brokerhaus Equinet taxiert die Chancen, dass der Deal gegen den Widerstand des amerikanischen Justizministeriums durchgesetzt werden kann, auf nur noch fünf Prozent. Ein Scheitern dürfte für die Börse keine Überraschung mehr sein. Die Aktie bietet aufgrund begrenzter Wachstumschancen des Konzerns wenig Kursfantasie, aber eine attraktive Dividende.

BASF
Weniger ist manchmal mehr
Nach Dividendenrendite liegt der weltgrößte Chemiekonzern nur im DAX-Mittelfeld. Der Vorstand aber legt großen Wert auf eine verlässliche Ausschüttungspolitik auch in wirtschaftlich schweren Zeiten. Operativ ist BASF trotz Stärkung defensiver Geschäftsfelder noch immer ein zyklisches Unternehmen. Die Aktie eignet sich daher für Anleger, die eine solide Dividende suchen und zugleich die Chancen eines antizyklischen Investments ergreifen wollen.

FONDS und Zertifikate
Risiko verteilen
Aktienfonds bieten die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen das Risiko eines Aktieninvestments breit zu streuen. Bewährt hat sich in den vergangenen Jahren der DWS Top Dividende (ISIN: DE 000 984 811 9), der weltweit in Unternehmen mit überdurchschnittlicher Ausschüttung investiert. Zu den größten Positionen zählen Unilever, Roche und Nestlé. Die Dividendenrendite des Fonds liegt bei durchschnittlich 4,0 bis 4,5 Prozent. Stärker außerhalb der Eurozone investiert ist der M & G Global Dividend (GB 00B 39R 2S4 9), der die Dividenden, anders als der DWS-Fonds, nicht jährlich ausschüttet. Wer Gebühren sparen möchte, kann auf Indexfonds setzen. Der iShares Global Select Dividend (DE 000 A0F 5UH 1) investiert weltwei

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