DAX schließt höher -- US-Handel endet rot -- Valneva-Vakzin neutralisiert Omikron-Variante -- PUMA verdoppelt EBIT 2021 -- SUSE übertrifft Erwartungen -- BMW, VW, thyssenkrupp im Fokus
EZB-Protokolle: Währungshütern bereitet Szenario hartnäckiger Inflation Sorge. Travelers übertrifft Erwartungen deutlich. Erstarkendes Primark-Geschäft sorgt für Zuversicht bei AB Foods. Brookfield hält nach erster Frist 71 Prozent an alstria office. Lagarde: Eine rasche Zinswende wie wohl bald in USA kein Thema für EZB. Sony: Activision-Spiele bleiben nach Microsoft-Deal verfügbar.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger am Donnerstag letztlich optimistisch.
Nachdem der DAX zunächst etwas fester in den Handel startete, rutschte er auf rotes Terrain. Im Verlauf wagte er sich wieder ins Plus vor, wo er den Tag schlussendlich 0,65 Prozent höher bei 15.912,33 Punkten beendete. Dagegen notierte der TecDAX deutlich fester, nachdem er anfänglich nur moderat gestiegen war. In den Feierabend ging er dann 1,79 Prozent fester bei 3.590,91 Punkten.
Laut dem Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets folgten die Europa-Börsen mit dem soliden Start eher der robusten Tendenz an den Handelsplätzen in Asien als der Schwäche an den US-Börsen vom Vorabend. Dabei machte er geldpolitische Maßnahmen Chinas als Stütze aus. Allerdings blieben die Anleger in Frankfurt in Alarmbereitschaft, weil der Gesamtmarkt neuerdings wegen hochkochender Zinssorgen einen angeschlagenen Eindruck macht.
"Der DAX hat wie auch andere globale Indizes seit dem Jahreswechsel Terrain eingebüßt", kommentierte die Helaba. "Ungeachtet des gestrigen Anstieges hat sich das charttechnische Bild eingetrübt", fügten sie hinzu. Erneute Tests von mittelfristig bedeutenden Indikatoren schienen möglich. Dabei nannten sie unter anderem den aktuell bei 15.677 Punkten verlaufenden 100-Tage-Durchschnitt, unter den der Leitindex am Vortag zeitweise abgerutscht war.
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Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten gewannen am Donnerstag ihren Mut zurück.
So startete der EuroSTOXX 50 minimal höher und bewegte sich über einen Großteil des Tages nur um den Vortagesschlusskurs. Im Späthandel ging es dann doch noch deutlicher aufwärts: Letztendlich beendete er die Sitzung 0,73 Prozent höher bei 4.299,61 Punkten.
Vorgaben aus den USA waren negativ, die aus Asien eher günstig, nachdem in China die Zinsen gesenkt wurden. Bremsend wirkte das Inflationsproblem. Die deutschen Erzeugerpreise lagen im Dezember 24,2 Prozent über Vorjahr und übertrafen damit die schon sehr hohe Prognose von 18,9 Prozent deutlich. Dabei wirkten in erster Linie die Energie-und Strompreise preistreibend. Stützend wirkte indes die bislang recht gut angelaufene Berichtssaison.
Vier Zinsschritte in den USA seien nun an den Märkten vollständig eingepreist, hieß es mit Blick auf die widerstandsfähigen Indizes. Daneben gebe es bei der Pandemie Licht am Ende des Tunnels, denn einer extrem starken und schnellen Omikron-Welle folge ein starker Abfall der Zahlen. Damit wachse die Chance, dass die Pandemie endemisch werde.
Für Zuversicht sorgte hier auch, dass das Biotechnikunternehmen Valneva mit der Meldung aufwartete, sein Impfstoff wirke auch gegen Omikron. "Die Botschaft dahinter wäre auch für den ganzen Markt sehr bullish - damit könnte Corona völlig ausgepreist werden", meinte ein Händler.
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Die US-Börsen haben ihre Erholung abgebrochen und den Donnerstagshandel mit Verlusten beendet.
Der Dow Jones gab seine Gewinne im späten Verlauf ab und rutschte in die Verlustzone. Mit einem Abschlag von 0,90 Prozent schloss der US-Leitindex bei 34.713,35 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite zeigte sich ebenfalls zunächst freundlich, rutschte im späten Verlauf aber auf rotes Terrain ab und ging 1,30 Prozent tiefer bei 14.154,02 Punkten in den Feierabend..
Die Sorge eines strafferen geldpolitischen Kurses blieb unter den Anlegern groß. Mittlerweile wird am Markt von vier Zinserhöhungen in 2022 ausgegangen, im März dürfte die erste anstehen. Die Renditen am US-Anleihemarkt waren zuletzt wieder etwas gesunken, was ebenso für Entspannung sorgt. Von den vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten kam ein gemischtes Bild: Während der Philadelphia-Fed-Index für Januar besser ausfiel als erwartet, stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als zuvor prognostiziert.
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Die Börsen in Fernost wiesen am Donnerstag mehrheitlich grüne Vorzeichen aus.
In Japan schloss der Nikkei mit einem Gewinn von 1,11 Prozent auf 27.772,93 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland sank der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,09 Prozent auf 3.555,06 Zähler, wogegen der Hang Seng in Hongkong um 3,42 Prozent auf 24.952,35 Einheiten zulegte.
Die negativen Vorgaben der US-Aktienmärkte wurden ignoriert bzw. überlagert davon, dass die chinesische Zentralbank ihren Referenzzins für Hypothekendarlehen gesenkt hat. Erst zu Beginn der Woche hatte die People's Bank of China (PBoC) zwei anderen Referenzzinssätze gesenkt.
Die Analysten von KGI Securities vermuteten, dass die PBoC-Maßnahmen durch Bedenken wegen der voraussichtlich bald steigenden US-Zinsen in den Hintergrund gedrängt wurden. Und die Analysten von Nomura äußerten die Befürchtung, dass die jüngsten PBoC-Zinssenkungen nicht ausreichen, um die größten Probleme der chinesischen Wirtschaft zu lösen, nämlich die steigenden Kosten der Pandemiekontrolle und das langsamere Wachstum der Exporte. Die Zinsschritte hätten eher symbolischen Charakter und sollten zeigen, dass die PBoC ihre Anstrengungen zur Unterstützung der Wirtschaft verstärke.
Zur positiven Stimmung trugen auch Daten zu den japanischen Exporten bei. Diese sind im Dezember stärker gestiegen als erwartet.
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