Krypto-Boom

Vermögen durch Bitcoin & Co.: Binance-CEO steht kurz vor Eintritt in die Top Ten der weltweit reichsten Menschen

20.01.22 20:26 Uhr

Vermögen durch Bitcoin & Co.: Binance-CEO steht kurz vor Eintritt in die Top Ten der weltweit reichsten Menschen | finanzen.net

Seit mehreren Monaten führt Tesla-CEO Elon Musk die Liste der reichsten Menschen der Welt an. Und auch wenn der Entrepreneur einen satten Vorsprung hat - die Konkurrenz schläft nicht. Mit Binance-Chef Changpeng Zhao steht nun der erste Krypto-Unternehmer vor dem Eintritt in die Top Ten der Liste.

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• Binance-CEO gehört zu den reichsten Menschen der Welt
• Großteil des Vermögens soll gespendet werden
• Reicher als Bitcoin-Erfinder?

Binance-CEO mit Top-Position auf Milliardärsliste

Tagesaktuell stellt die Nachrichtenagentur "Bloomberg" ihr Milliardärsranking, den "Bloomberg Billionaires Index", zusammen. Während sich Tesla-CEO Elon Musk nach wie vor den ersten Platz der Liste sichert, gab es kürzlich Bewegung in den weiteren Top-Positionen der reichsten Menschen. So steht Changpeng "CZ" Zhao, Gründer der Krypto-Handelsplattform Binance, seit kurzem vor dem Eintritt in die Top Ten. Mit einem geschätzten Vermögen von 88,2 Milliarden US-Dollar (Stand vom 19. Januar 2022) sichert sich der Unternehmer den 13. Platz des Bloomberg-Index. Zhaos Eintritt in die Top Ten der Rangliste stehen derzeit noch einige im Weg, zum Beispiel Oracle-Chef Larry Ellison. Dennoch kann sich Zhao nun damit brüsten, der reichste Krypto-Chef der Liste zu sein.

Binance 2021 wohl mit Milliardenumsatz

Bevor der Milliardär den Grundstein für die Handelsplattform legte, hatte der in China geborene und mit seiner Familie nach Kanada immigrierte Zhao verschiedenen Jobs, um das Einkommen des Haushalts zu sichern, wie im Blog von Binance zu lesen ist. Nach seinem Abschluss in Informatik an der McGill University in Montreal wirkte er an der Entwicklung von Handelssoftware für die Tokioter Börse und Bloombergs Tradebook mit, ehe er 2013 erstmals von der Kryptowährung Bitcoin hörte. Voll und ganz vom Konzept begeistert habe er daraufhin seine Wohnung verkauft, um in den Coin zu investieren. Anschließend arbeitete er beim Krypto-Wallet-Anbieter Blockchain und dem Krypto-Marktplatz OKCoin. 2017 gründete er dann mithilfe eines Initial Coin Offering (ICO) über 15 Millionen US-Dollar die Kryptobörse Binance, so der Blogeintrag. Heute hat das Unternehmen den Status der weltweit größten Handelsplattform für Kryptowährungen inne, mit dem Binance Coin hat man außerdem eine eigene Internetwährung ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von mindestens 20 Milliarden US-Dollar verbuchen können, wie Bloomberg-Analysten herausfanden.

Zhao ruft zu Wohltätigkeit auf

Nachdem das Vermögen des Binance-CEOs vor wenigen Tagen erstmals von der Agentur geschätzt wurde und er damit direkt den elften Platz des Rankings belegte, äußerte er sich anschließend auf seinem Twitter-Profil zu seiner Platzierung.

"Kümmert euch nicht um Ranglisten. Konzentriert euch darauf, wie vielen Menschen ihr helfen könnt", so Zhao am 10. Januar. Nur einen Tag später fügte er außerdem hinzu: "Unpopuläre Meinung: Anstelle eines Vermögensrankings sollte es ein Ranking für Wohltätigkeit und philanthropische Bemühungen geben."

In diesem Sinne plant der Konzernlenker offenbar, 99 Prozent seines Reichtums für wohltätige Zwecke zu spenden, wie "CNN Business" von einem Unternehmenssprecher der Kryptobörse erfahren habe. Ähnlich verhält es sich mit Unterzeichnern des "Giving Pledge", einer von Warren Buffett und Bill und Melinda Gates ins Lebens gerufenen Initiative. Mitglieder verpflichten sich, den Großteil ihres Reichtums zu spenden. Zu den prominenten Unterstützern zählen laut der Stiftung Meta-CEO Mark Zuckerberg, Tesla-Chef Elon Musk und Großinvestor Carl Icahn. Zhao scheint sich diesem Zweck jedoch noch nicht verschrieben zu haben.

Zhaos Vermögen dürfte das von Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto übersteigen

Bereits im vergangenen Jahr konnten mit dem Ethereum-Entwickler Vitalik Buterin und Coinbase-Gründer Brian Armstrong hochrangige Vertreter der Krypto-Branche von starken Kursentwicklungen des Sektors profitieren und den Milliardärsstatus erhalten, wie CNN Business weiter schreibt. Dem Tech-Portal "t3n" zufolge dürfte Zhao mit seinem Vermögen nun aber auch reicher sein als der Bitcoin-Erfinder, der unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt ist. Die Krypto-Legende soll über 1,1 Millionen Bitcoins verfügen. Beim aktuellen Kurs der nach Marktkapitalisierung gewichtet größten Cyberwährung von etwa 41.700 US-Dollar (Stand vom 19. Januar 2021) dürfte dies einem Wert von knapp 45 Milliarden US-Dollar entsprechen.

Vielversprechende Branche

Laut Sam Bankman-Fried, CEO der Kryptobörse FTX, bietet die Branche eine "beispiellose Menge an Wohlstand", wie CNN Business weiter berichtet. "Ich denke, dass es viele Leute gibt, die versuchen, herauszufinden, was man damit machen kann", so der Lenker der Handelsplattform, die bereits mit Binance kooperiert hat, auf einem Branchentreffen in Hongkong. Bankman-Fried belegt in der Bloomberg-Liste mit einem Vermögen von 15,3 Milliarden US-Dollar aktuell den 128. Platz.

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Binance kämpft mit regulatorischen Herausforderungen

Auch wenn Zhao dank des Erfolgs von Binance als reichster Kryto-Unternehmer im Bloomberg-Index gilt, sieht sich das Unternehmen doch einigen Herausforderungen gegenübergestellt. Laut der Agentur hat die Kryptobörse derzeit weltweit mit regulatorischen Problemen zu kämpfen. In den USA sollen derzeit etwa Ermittlungen gegen die Tochtergesellschaft Binance Holdings Ltd laufen, die im Verdacht steht zum Zweck von Geldwäsche und Steuerhinterziehung genutzt zu werden, wie auf Aussagen von mit der Situation vertrauten Personen zurückgeht. Eine offizielle Stellungnahme der Behörden blieb jedoch aus. Und auch mit der britischen Finanzaufsicht kam Binance im vergangenen Jahr in Berührung, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtete. Die FCA untersagte der britischen Tochtergesellschaft Binance Markets Geschäftsaktivitäten, die der Marktregulierung unterliegen. Auch anschließend sei eine Kontrolle des Unternehmens nicht möglich gewesen.

Trotzdem kann sich Binance offenbar gegen den Mitbewerber Coinbase durchsetzen. "Coinbase mag aus amerikanischer Sicht als der 800-Pfund-Gorilla erscheinen, aber Binance ist deutlich größer", bestätigt Chris Brendler, Analyst bei DA Davidson & Co., gegenüber Bloomberg.

Realistische Vermögenskalkulation?

Dazu, ob die Berechnung von Zhaos Vermögen tatsächlich realistisch ist, äußerte sich der CEO selbst nicht. Strategen der Agentur gehen aber davon aus, dass der Reichtum des Unternehmers über den in der Liste angeführten Betrag deutlich hinausgehen dürfte. Zhaos Krypto-Portfolio, das aus Bitcoin und Binance Coin bestehen soll, ist nämlich nicht öffentlich einsehbar und daher nicht Gegenstand der Kalkulation. Und auch bei Binance selbst hielt man sich gegenüber Bloomberg bedeckt. "Krypto befindet sich noch in der Wachstumsphase", so eine Erklärung des Unternehmens. "Es ist anfällig für höhere Volatilität. Jede Zahl, die Sie an einem Tag hören, wird anders sein als die, die Sie am nächsten Tag hören."

Redaktion finanzen.net

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