Berichtssaison startet: DAX geht tiefer ins Wochenende - unter 18.000 Punkten -- Wall Street knickt ein -- JPMorgan verdient mehr -- Varta, Fisker, Goldpreis, Siltronic, E.ON, Apple, NVIDIA im Fokus
AMD- und Intel-Aktien tiefer: Chinesische Telekomkonzerne sollen keine US-Chips mehr verwenden. Citigroup mit weniger Gewinn. Deutsche Inflation sinkt. Rheinmetall-, RENK-, Lockheed & Co.: Rally bei Rüstungswerten geht weiter. Fraport: Streiks bremsen Wachstum am Flughafen Frankfurt. Frankreich erhöht Beteiligung an EssilorLuxottica.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte seine anfängliche Erholung am Freitag nicht verteidigen.
Der DAX war mit einem kleinen Plus gestartet, konnte aber direkt im Anschluss die am Vortag unterschrittene 18.000er-Marke zurückerobern und schaffte es sogar über 18.100 Punkte. Im weiteren Verlauf fiel er jedoch wieder zurück und verbuchte letztlich Verluste in Höhe von 0,13 Prozent auf 17.930,32 Punkte. Auch der TecDAX startete höher und legte zunächst leicht zu, baute die Gewinne aber direkt weiter aus. Jedoch fielen auch die Techwerte im Verlauf ins Minus zurück. So beendete der TecDAX den Freitagshandel 0,89 Prozent schwächer bei 3.324,30 Stellen.
Nach einer Erholung an den US-Börsen ergab sich zunächst auch Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt. Zudem arbeitete weiter in den Anlegern, dass die EZB nach der Zinssitzung am Vortag, bei der der Leitzins unverändert bleib, deutlich machte, dass eine Leitzinssenkung im Juni mehr oder weniger ausgemacht zu sein scheint. Markteilnehmern zufolge sei das Risiko einer weiteren Korrektur nach wie vor vorhanden.
Im Anlegerfokus standen erneut Inflationsdaten, heute aus Deutschland: Gesunkene Nahrungsmittel- und Energiepreise haben die Inflation in Deutschland im März auf den niedrigsten Stand seit rund drei Jahren gedrückt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Verbraucherpreise im März um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Behörde bestätigte damit am Freitag vorläufige Daten. Die Rate war damit so niedrig wie zuletzt im Mai 2021 mit ebenfalls 2,2 Prozent.
Für Unruhe sorgte derweil die Sorge vor einer neuen Eskalationsstufe im Konflikt zwischen Iran und Israel. So berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, dass sich Israel auf einen Angriff des Irans vorbereite, der schon "in den nächsten 24 bis 48 Stunden" erfolgen könnte. Hintergrund ist ein Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien von Anfang April, der mutmaßlich von Israel ausging.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die europäischen Börsen drehten am Freitag in die Verlustzone.
Der EURO STOXX 50 gewann zum Start noch hinzu, auch im weiteren Handel blieben die Gewinne zunächst stehen. Am Nachmittag fiel der Index jedoch ins Minus, wo er den Handel 0,23 Prozent niedriger bei 4.955,01 Punkten beendete.
Die Konsolidierung lief zunächst weiter, mit der Tendenz zu schwächeren Kursen, hieß es am Morgen am Markt. Ein Blick auf die Anleihen zeigte, dass diese von der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank und der Quasi-Andeutung einer ersten Zinssenkung im Juni nicht profitieren konnte. "Ich sehe momentan keinen Grund, auf diesem Niveau am Aktienmarkt einzusteigen", so ein Marktteilnehmer.
Für Unruhe sorgte derweil die Sorge vor einer neuen Eskalationsstufe im Konflikt zwischen Iran und Israel. So berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, dass sich Israel auf einen Angriff des Irans vorbereite, der schon "in den nächsten 24 bis 48 Stunden" erfolgen könnte. Hintergrund ist ein Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien von Anfang April, der mutmaßlich von Israel ausging.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Anleger an der Wall Street trennten sich vor dem Wochenende von ihren Investments.
Der Dow Jones Index gab anfänglich etwas ab und baut die Verluste noch kräftig aus. Schlussendlich rutschte der US-amerikanische Leitindex um 1,24 Prozent auf 37.983,24 Punkte ab. Der NASDAQ Composite startete derweil deutlicher im Minus, und fiel ebenfalls weiter. Er wies zum Handelsende einen Abschlag von 1,62 Prozent auf 16.175,09 Zähler aus.
An diesem Freitag begann die Berichtssaison in den USA mit der Zahlenvorlage der US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo. JPMorgan konnte bereits mit überraschend viel Gewinn punkten, während der Gewinn der Citigroup sich verringerte. Schlecht aufgenommen wurden jedoch die Ausblicke der Großbanken.
Als belastend erwiesen sich außerdem Berichte, dass der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eskalieren könnte. Die USA kündigten daraufhin an, die Militärpräsenz in der Region erhöhen zu wollen und Präsident Joe Biden warnte den Iran vor einem möglichen Gegenschlag. "Lasst es", soll Biden in Washington als Botschaft an den Iran gesagt haben.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die asiatischen Börsen schlugen auch am Freitag unterschiedliche Richtungen ein.
In Tokio schaffte es der Nikkei 225 auf grünes Terrain und schloss 0,21 Prozent höher bei 39.523,55 Punkten. Auf dem chinesischen Festland waren Anleger lange Zeit unentschlossen, der Shanghai Composite ging schlussendlich mit einem Abschlag von 0,49 Prozent bei 3.019,47 Zählern in den Feierabend. Kräftige Verluste wurden unterdessen aus Hongkong gemeldet, wo es für den Hang Seng 2,18 Prozent auf 16.721,69 Zähler abwärts ging.
Damit konnten die Märkte in Asien nicht viel der eigentlich positiven US-Vorgaben mitnehmen. Weiter belastend wirkte auf den Markt die hartnäckig hohe Inflation in den USA und damit verbunden Bedenken, dass die US-Notenbank den Beginn ihrer Zinssenkungen immer weiter nach hinten verschieben könnte. Aktuell rechnen Anleger mit weniger als den ursprünglich in Aussicht gestellten drei Zinsanpassungen nach unten in 2024.
In Hongkong war es einmal mehr der Immobiliensektor, der den Anlegern die Stimmung verhagelte. Die Anleger verdauten die "trägen Inflationsdaten" aus China, die eine schwache Nachfrage und ein schwaches Wachstum signalisierten, so Sonija Li, Head of Retail Research bei der Maybank Investment Bank. Hongkongs Immobilienaktien seien betroffen, da die Hoffnungen auf Zinssenkungen in den USA nach den unerwartet starken Verbraucherpreisen gedämpft worden seien, fügt Li hinzu.
Top Themen
News-Ticker
Diese Aktien empfehlen Experten zu kaufen
(22:11 Uhr)Kryptokurse am Mittag
(12:43 Uhr)Darum erholt sich der Euro zum Dollar
(21:26 Uhr)SIGNA Holding gibt Plan zur Sanierung auf
(20:03 Uhr)Kaufempfehlung treibt RENK-Aktie an
(17:55 Uhr)Deshalb sinken die Ölpreise leicht
(17:41 Uhr)ORLEN erhält neuen CEO - Aktie fällt
(12:09 Uhr)So bewegen sich Gold & Co. heute
(10:13 Uhr)Roboterbauer Kuka erwartet schwächeres Jahr
(10:11 Uhr)Chinas Verbraucherpreise bewegen sich kaum
(07:29 Uhr)