Sicherheitsgründe

Lufthansa-Aktie schwächer: Lufthansa fliegt nicht mehr nach Teheran - Tarifeinigung für Kabinenpersonal

11.04.24 13:17 Uhr

Lufthansa-Aktie leichter: Lufthansa wird die iranische Hauptstadt Teheran nicht mehr anfliegen - Tarifeinigung für Kabinenpersonal | finanzen.net

Die Deutsche Lufthansa stellt Flüge in die iranische Hauptstadt aus Sicherheitsgründen ein.

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"Aufgrund der gegenwärtigen Lage im Nahen Osten hat sich Lufthansa nach sorgfältiger Evaluierung dazu entschieden, die Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich Donnerstag, den 11. April 2024, auszusetzen", erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. "Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden."

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Die Situation im Nahen Osten hat sich zuletzt zugespitzt. Teheran hat öffentlich damit gedroht, Vergeltung für einen Angriff in Syrien auf das iranische Konsulat in Damaskus in der vergangenen Woche zu üben, der vermutlich von Israel ausgeführt wurde und bei dem hochrangige iranische Militärs getötet wurden. Syrien und der Iran beschuldigten Israel, den Anschlag verübt zu haben.

In den USA hieß es von offizieller Seite, dass Geheimdienstberichten zufolge ein Angriff auf israelische Einrichtungen durch den Iran unmittelbar bevorstehen könnte.

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Tarifeinigung bei Lufthansa: Mehr Geld für Kabinenpersonal

Nach etlichen Streikwellen im Frühjahr dürfen Flugpassagiere rechtzeitig zum Reisesommer auf verlässlichere Flüge hoffen. Mit dem Kabinenpersonal der Lufthansa hat die letzte große Berufsgruppe der Branche Eckpunkte eines neuen Tarifvertrags abgeschlossen. Statt neuer Streiks gibt es nun langjährige Planungssicherheit für die Airline und ihre Passagiere, wie das Unternehmen und die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) am Donnerstag in Frankfurt betonten.

Die lange Laufzeit über drei Jahre garantiert in der Kabine einen Tariffrieden bis Ende 2026. Zu diesem Termin läuft auch der bereits im Vorjahr abgeschlossene Tarifvertrag der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit aus. Ein Jahr früher stehen wieder Verhandlungen mit Verdi für die rund 25 000 Bodenbeschäftigten an, deren Tarifkonflikt vor wenigen Tagen erfolgreich geschlichtet worden ist.

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17,4 Prozent mehr Geld

In drei Stufenerhöhungen steigen die Gehälter der knapp 19 000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter einschließlich des Zinseffekts um 17,4 Prozent. Auch Zulagen zum Urlaubsgeld oder für Fremdsprachenkenntnisse werden angehoben. Zudem wurde zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro vereinbart. Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Ufo-Mitglieder in einer erneuten Urabstimmung zustimmen.

Die längere Laufzeit habe Spielraum für attraktivere Konditionen eröffnet und biete den Beschäftigten wie auch der Lufthansa verlässliche Planbarkeit für die kommenden zweieinhalb Jahre, erklärte der Ufo-Verhandlungsführer Harry Jaeger laut einer Mitteilung. Er mahnte eine bessere operative Planung an: "Mit Blick auf die weiterhin desaströse Planung und den Personalmangel, die möglicherweise in einem weiteren Chaos-Sommer münden, muss zügig einiges auf den Prüfstand."

Im Ringen um neues Personal setzt Lufthansa zudem auf ein Wahlmodell für Berufseinsteiger bei der betrieblichen Altersvorsorge, über das in den kommenden Monaten mit Ufo verhandelt werden soll. Für höheres Nettogehalt könnten die möglicherweise nur kurzfristig beschäftigten Menschen auf Arbeitgeberzuschüsse zur Betriebsrente verzichten, lautet der Plan. Ufo will das nur auf freiwilliger Basis und mit eingebauter Rückkehrmöglichkeit zulassen.

Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 15 Prozent mehr Geld bei der halben Laufzeit von 18 Monaten gefordert. Die Gehälter werden nun zum 1. Mai dieses Jahres um 8 Prozent, zum 1. März 2025 um 5 Prozent und schließlich zum 1. März 2026 um 3,5 Prozent erhöht. Daraus ergibt sich für den Gesamtzeitraum mit dem Zinseffekt eine Steigerung um 17,4 Prozent.

Keine Streiks bis April 2027

Ufo hat sich zudem verpflichtet, nach Auslaufen des Tarifvertrags zum Jahreswechsel 2026/27 drei Monate lang nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen. Gemeinsame Streiks mit den Piloten wären damit erst ab April 2027 möglich. Den dreimonatigen "Verhandlungskorridor" sehe man als unproblematisch an, erklärte die Tarifkommission. Danach stünden alle Instrumente zur Durchsetzung der Forderung zur Verfügung.

Zuletzt hatte Ufo den Flugbetrieb der Lufthansa mit einem Streik am 12. März lahmgelegt. Dieser Arbeitskampf sei trotz aller Bemühungen zur Deeskalation nicht vermeidbar gewesen, meinte Jaeger. Über Ostern hatte die Gewerkschaft dann auf einen weiteren Streik verzichtet. Die danach erzielte Eckpunkte-Vereinbarung ist bereits von den Gremien der Gewerkschaft und des Unternehmens genehmigt. "Die jetzt erzielte Einigung ist für Fluggäste, Mitarbeitende und Lufthansa eine gute Nachricht", erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann.

Tarifkonflikte bei Lufthansa-Töchtern dauern an

Nicht von der Einigung erfasst sind die Beschäftigten in den Flugzeugen der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. Ufo berichtete erneut von Fortschritten in den Gesprächen zu den jeweiligen Haustarifverträgen, Lösungen gibt es aber noch nicht. Die Auseinandersetzung beim Ferienflieger Discover hatte auch die Gespräche bei der Lufthansa-Mutter belastet. Bei der vor knapp drei Jahren gegründeten Ferien-Airline wollen Piloten und Flugbegleiter erste Tarifverträge durchsetzen.

Vor Ostern hatten Lufthansa und Verdi mit Hilfe einer Schlichtung den Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal abgeräumt. Das Ergebnis haben die Gewerkschaftsmitglieder mit 94,5 Prozent Zustimmung angenommen, wie Verdi mitteilte. Am vergangenen Wochenende gab es zudem ebenfalls über eine Schlichtung einen Kompromiss für die privaten Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen. Im Wechsel hatten die drei Berufsgruppen im Frühjahr immer wieder große Teile des deutschen Luftverkehrs bestreikt und lahmgelegt.

Via XETRA verliert die Lufthansa-Aktie zeitweise 2,24 Prozent auf 6,99 Euro.

DJG/kla/brb

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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