Darum befinden sich die Ölpreise auf Talfahrt - taumelnde Nachfrage in China
Die Ölpreise sind Montag gefallen und haben damit die Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt.
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Nachdem sich die Preise bis zum Mittag stabil gehalten hatten, drehten sie im Nachmittagshandel deutlich in die Verlustzone.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am späten Nachmittag 55,14 US-Dollar. Das waren 1,48 Dollar weniger als am Freitag. Allerdings fand von Freitag auf Montag ein Wechsel des Terminkontrakts beim Handel mit Brent-Öl statt, was - verglichen mit dem ausgelaufenen Kontrakt - einen deutlicheren Preisabschlag zur Folge hat. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 92 Cent auf 50,64 Dollar.
Zu Beginn der Woche reagierten Chinas Finanzmärkte mit Turbulenzen auf die schnelle Verbreitung des Coronavirus und möglichen Folgen der Lungenkrankheit für Chinas Wirtschaft. Erstmals seit den verlängerten Ferien zum chinesischen Neujahresfest konnten Anleger in China auf die jüngste Entwicklung reagieren. Am Aktienmarkt des Landes kam es zu einem heftigen Kurseinbruch und auch die Landeswährung Yuan stand erheblich unter Druck.
Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf informierte Personen, dass die chinesische Erdölnachfrage infolge des teilweisen wirtschaftlichen Stillstands stark gefallen sei. Die Rede ist von einem Nachfragerückgang um etwa zwanzig Prozent. Für den Ölmarkt wäre ein solcher Einbruch außergewöhnlich. Er würde auch Folgen für das Ölkartell Opec bedeuten, das sich seit Jahresbeginn ohnehin mit fallenden Ölpreisen konfrontiert sieht.
Als Reaktion auf den Preisrutsch beim Rohöl wird ein Fachkomitee aus Opec- und Nicht-Opec-Staaten nach Angaben aus informierten Kreisen die Lage auf dem Weltmarkt beraten. Demnach soll das Joint Technical Committee (JTC) am Dienstag und Mittwoch in Wien zusammenkommen, wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag berichtet. Es geht darum, ob das Komitee dem Öl-Kartell und seinen Verbündeten eine Drosselung der Ölproduktion empfiehlt oder sie gar veranlasst.
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Ein Warten auf das für den 5. und 6. März geplante Ministertreffen des Kartells und anderer Ölförderstaaten sei schwierig. Bis dahin drohe der Preis unter die Marke von 50 Dollar pro Barrel (159 Liter) zu rutschen und damit die Tiefstände vom Dezember 2018 zu erreichen.
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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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