Anlagestrategie

Alternative Anlagen zu Aktien im Fokus: BlackRock-CEO Fink empfiehlt 50/30/20-Portfolio

13.04.25 16:57 Uhr

Traditionelles Portfolio überholt: BlackRock-CEO Fink rät zu alternativen Anlagen statt Aktien und 50/30/20-Portfolio | finanzen.net

BlackRock-Chef Larry Fink rät Anlegern dazu, vom traditionellen 60/40-Portfolio abzulassen und stattdessen auch in alternative Anlagen zu investieren.

• Larry Fink hält 60/40-Portfolio für nicht mehr zeitgemäß
• Der BlackRock-CEO empfiehlt stattdessen 50/30/20-Portfolio
• Weltgrößter Vermögensverwalter setzt stärker auf alternative Anlagen

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Für Anleger, denen ein reines Aktienportfolio zu riskant ist, gilt ein 60/40-Portfolio als der Goldstandard eines diversifizierten und ausgewogenen Anlagedepots. Es verdankt seinen Namen seiner Zusammensetzung aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. Das Konzept entstammt den Überlegungen einer Forschungsgruppe um den Ökonomen Henry Markowitz aus den 1950er-Jahren. Der Grundgedanke dahinter: Fallen die Aktienkurse, gewinnen zugleich Obligationen (Anleihen) an Wert. Auf diese Weise sollen hohe Renditen bei vergleichsweise geringem Risiko möglich sein - das 60/40-Portfolios gilt also insgesamt als eher defensives Portfolio.

Larry Fink rät zu 50/30/20-Portfolio

Larry Fink, der CEO des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, riet 2025 in seinem jährlichen Brief an die Anleger jedoch dazu, auch in Private Assets wie Hedgefonds und Immobilien zu investieren. Deshalb schlug er eine Alternative zum traditionellen 60/40-Portfolio vor: Anleger sollten seiner Meinung nach 50 Prozent in Aktien, 30 Prozent in Anleihen und 20 Prozent in Private Assets - manchmal auch als alternative Anlagen bezeichnet - investieren.

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Private Assets werden im Gegensatz zu Aktien und Anleihen nicht an einer öffentlichen Börse gehandelt. Zu dieser Kategorie gehören daher Hedgefonds, Private Equity (Beteiligungen an Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind), Infrastruktur, private Kredite und Immobilien. Traditionell waren Private Assets wie beispielsweise Häfen oder Stromnetze nur institutionellen und sehr vermögenden Anlegern zugänglich. Der Grund für diese Exklusivität war laut Fink das Risiko, dass sich unter anderem aus der Illiquidität und der Komplexität ergab. Doch BlackRock hat inzwischen einen Fuß in diesem Markt und bietet den iShares Listed Private Equity UCITS an, der an europäische Anleger verkauft wird.

Nach Meinung von Larry Fink sind Private Assets zwar mit einem höheren Risiko verbunden, bieten aber auch große Vorteile. Zum Beispiel biete die Infrastruktur Inflationsschutz, denn Einnahmen wie Mautgebühren und Versorgungsleistungen steigen in der Regel mit der Inflation. Ein weiterer Vorteil sei Stabilität, denn im Gegensatz zu öffentlichen Märkten seien die Renditen von Infrastrukturanlagen in der Regel weit weniger volatil. Letztlich sei ein solches Investment auch positiv für die Rendite, denn historisch gesehen steigere selbst ein Portfolioanteil von nur zehn Prozent an Infrastruktur die Gesamtrendite.

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Kritikpunkt an Private-Equity-Anlagen

Wie jedoch MarketWatch-Kolumnist Mark Hulbert warnt, bringt ein Investment in Private-Equity-Anlagen auch große Herausforderungen mit sich. So habe eine Studie des National Bureau of Economic Research (NBER) eine umgekehrte Beziehung zwischen der Größe von Private-Equity-Fonds und deren Performance festgestellt. Die Schlussfolgerung der Autoren laute demnach klar: "Größere Fonds machen größere Geschäfte, die schlechter abschneiden". Wahrscheinlich seien Fonds für alternative Anlagen, die langfristig eine beeindruckende Bilanz aufweisen, inzwischen so groß geworden, dass ihre spätere Performance bestenfalls mittelmäßig sei, so Hulbert. Alternativ könnten Anleger in kleinere und jüngere Fonds investieren. Da diese aber nur eine kürzere Erfolgsbilanz aufweisen sei es nicht einfach zu entscheiden, welche von ihnen es wert seien, sie zu besitzen.

Redaktion finanzen.net

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