US-Goldreserven - ein Mythos oder wahre Münze?

Die Mythen des alten Irlands verweisen auf ...
... ein kleines trollartiges Wesen, eine Art grüner Kobold, der seinen Goldschatz am Ende eines Regenbogens vergraben haben soll. Doch wie oft erblicken Menschen das bunte Licht-Wasser-Spektakel am Himmel, nie in der Geschichte war jedoch von der Entdeckung eines Schatzes die Rede. Es ist ein Mythos wie viele andere, eine Geschichte, die zwar von Generation zu Generation übertragen wird, deren Wahrheitsgehalt jedoch nur geringfügige Bedeutung beigemessen wird. Ganz anders verhält es sich mit einem anderen goldenen Schatz, den Goldreserven der US-Notenbank. Vor dem Zusammenbruch des nach seinem Ursprungsort benannten Bretton-Woods-Systems 1973 hatte Gold noch eine ganz besondere Bedeutung. Die USA galten auf Grund der Entwicklung des 2. Weltkrieges als die dominante Weltmacht, dementsprechend wurde die internationale Währungs- und Finanzpolitik weitreichend durch sie bestimmt. Feste Wechselkurse galten als stabilisierender Faktor für den Welthandel, der Dollar wurde zur Leitwährung erklärt und die schimmernden, gelblich glänzenden Barren hinter den Tresortüren des Army-Stützpunktes Fort Knox, dienten als Absicherung des US-amerikanischen Geldmittels. Solange der US-Dollar auf dem globalen Währungsmarkt noch knapp war, gab es kaum Anlass an dem etablierten System zu zweifeln. Mit steigender Dollarmenge im Umlauf, nahm jedoch die Golddeckung ab und das Vertrauen in die Währung begann zu schwinden. 1973 bricht Bretton-Woods zusammen. Seither bewegen sich die Währungen in einem internationalen System freier Wechselkurse. Obgleich sich daher die Bedeutung der Goldreserven daher stark verringert hat, das Edelmetall ist stets wichtiger Bestandteil der US-amerikanischen Währungsreserven. Aktuell kommen jedoch Zweifel auf, ob sich in dem schwer gesicherten zweistöckigen Gebäude auf dem Fort Knox Gelände tatsächlich ein Goldschatz verbirgt. Die Tresore könnten leer sein, zweifelt der texanische Abgeordnete Ron Paul. Ab September soll daher ein Gesetz ins Parlament eingebracht werden, das eine Prüfung der US-Goldreserven ermöglicht. Kommt es zur Verabschiedung des Gesetzes, wird sich die Frage klären und die Zweifel legen oder bestätigen. Doch wie würden die Anleger darauf reagieren, wenn sich herausstellt, dass die Geschichte von dem Goldschatz hinter den Türen von Fort Knox nur eine weitere Geschichte, diesmal ein amerikanischer Mythos ist.

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zuständig für das Marketing von Zertifikaten und Optionsscheinen sowie von
Lyxor Exchange Traded Funds (ETFs).
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