Rohstoffinvestment

Der neue Star am Rohstoff-Himmel - Wie investiert man eigentlich in Kupfer?

28.03.19 20:46 Uhr

Der neue Star am Rohstoff-Himmel - Wie investiert man eigentlich in Kupfer? | finanzen.net

Neben den klassischen Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium rückt auch das sogenannte Halbedelmetall Kupfer immer mehr in den Fokus der Investoren. Doch wie können Privatanleger an der Preisentwicklung des Schwermetalls partizipieren?

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Aktien

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Rohstoffe

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Devisen

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In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Kupferpreis schon mehr als verdoppelt, eine steigende Nachfrage aus der Industrie dürfte den Wert des Metalls auch in Zukunft weiter in die Höhe treiben. Investoren, die auf weitere Preissteigerungen setzten möchten, können dies auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen tun. Neben dem klassischen Kauf von physischen Kupferbarren, können sich Privatanleger auch an diversen Kupferproduzenten beteiligen oder mit derivativen Finanzprodukten auf höhere Kurse spekulieren.

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Die historische Kupferpreisentwicklung

Im Sommer 1995 kostete eine Tonne Kupfer theoretisch rund 2.200 Euro und dieses niedrige Preisniveau wurde auch bis zum Jahr 2004 nicht außerordentlich überschritten. Im Laufe des Jahres 2004 begannen die Kupferpreise jedoch massiv zu steigen und markierten im Jahr 2006 ein Mehrjahreshoch bei über 6.000 Euro pro Tonne. In Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise stürzten die sehr konjunkturabhängigen Kupferpreise jedoch wieder in den Keller. Ende Dezember 2008 notierte der Preis pro Tonne Kupfer nur noch bei rund 1.990 Euro und somit fast 70 Prozent unter seinem Niveau aus dem Jahr 2006.

All-Time-High bei über 7.500 Euro pro Tonne

Von dem kräftigen Abverkauf aus dem Jahr 2008 konnte sich der Kupferpreis allerdings sehr schnell wieder erholen. Nach einer fulminanten 275-Prozent-Rally markierte der Preis des Schwermetalls schon am 14. Februar 2011, bei einem Kurs von 7.522 Euro pro Tonne, sein neues All-Time-High.

Preis pendelt zwischen 5.000 und 6.000 Euro

Von diesen hohen Kursnotierungen ist das Industriemetall nun jedoch schon wieder weit entfernt. Seit dem Jahr 2017 pendelt der Preis pro Tonne Kupfer grob in einer Range zwischen 5.000 und 6.000 Euro.

Lohnt sich der Kauf von physischem Kupfer?

Privatanleger, die eine physische Rohstoffinvestition bevorzugen, können über diverse Rohstoff- und Edelmetallhändler Kupfer in Barrenform erwerben. Aufgrund des relativ geringen Preises werden diese Barren häufig in Form von einem oder 5 kg Barren gehandelt. Um ein hohes Aufgeld im Vergleich zum Materialwert zu vermeiden, sollten Investoren jedoch immer auf die größte verfügbare Einheit setzen. Die Geldanlage in Kupfer-Münzen macht dementsprechend nur wenig Sinn.

Kupfer ist kein klassisches Edelmetall

Des Weiteren müssen physische Kupfer-Anleger mit einem höheren Platzbedarf, im Vergleich zu Gold und Silber, rechnen. Im Gegensatz zu Gold, Silber, Platin und Palladium ist Kupfer auch kein klassisches Edelmetall, sondern nur ein sogenanntes Halbedelmetall und unterliegt somit einer stärkeren Korrosion. Solch ein Verwitterungsprozess spielt für den Investor, der in physische Kupferbarren investieren möchte, unter gewissen Umständen ebenfalls eine Rolle.

Auf den Kupferkauf entfällt die Mehrwertsteuer

Außerdem sollten Anleger, die auf physisches Kupfer setzen möchten, beachten, dass das Schwermetall in der monetären Tradition der Erde keine so wichtige Rolle einnimmt wie Gold oder Silber. Kupfer ist ein reiner Industrierohstoff und unterliegt aus diesem Grund in Deutschland der Mehrwertsteuer. Während beim Kauf von Goldbarren oder Münzen keine Steuern anfallen, müssen Kupferbarren beim Kauf mit 19 Prozent versteuert werden.

Physische Barren eignen sich nicht für jeden

Im Gegensatz zu den klassischen Edelmetallen wie Gold und Silber ist der physische Kauf von Kupfer nur bedingt sinnvoll. Während ein Investor, der 10.000 Euro in Gold anlegen möchte, einen handlichen Barren von rund 250g bekommt, muss der Kupfer-Investor mit der gleichen Anlagesumme schon mit über einer Tonne Kupfer rechnen.

Vorteile von Exchange-traded Commodities

Mit einem Investmentprodukt, wie zum Beispiel einem ETF oder einem ETC (Exchange-traded Commodity), können Privatanleger jedoch auch ohne den Erwerb von physischen Kupferbarren auf zukünftige Preissteigerungen oder einen Preisverfall spekulieren. Der Vorteil eines Kupfer-ETCs liegt in der günstigeren Handelspanne und der leichteren Handhabung.

Fondsanbieter, wie zum Beispiel ETF-Securities oder BNP Paribas, bieten verschiedene ETFs und ETCs an, mit denen Investoren auf die Kupferpreisentwicklung wetten können. Anleger können hierbei sogar zwischen klassischen Long-only ETFs, Short-ETFs und gehebelten ETFs entscheiden.

Rohstoffspekulanten kommen nicht an der Terminbörse vorbei

Für spekulativere Investoren und Trader bietet sich sogar die Möglichkeit, ein Faktor-Zertifikat oder ein Future Open End Partizipations Zertifikat, welches den Kupferpreis abbildet, zu erwerben. Derartige derivative Investmentprodukte orientieren sich an den Kupfer-Terminmärkten der London Metal Exchange (LME) oder der New York Commodities Exchange (COMEX).

Vorsicht vor dem Rolleffekt

Da sich derartige Derivate ausschließlich auf die Future-Märkte beziehen, können für Anleger, die langfristig in einem solchen Zertifikat engagiert sind, jedoch sogenannte Rollverluste entstehen. Von solch einer Contango-Situation ist immer dann die Rede, wenn der entsprechende Rohstofffuture, am Tag der theoretischen Lieferung, teurer ist als der tagesaktuelle Kassapreis des zugrunde liegenden Basiswertes.

Kupferaktien bieten Anlegern eine unkomplizierte Art der Partizipation

Investoren, die sich indes weder mit der Terminbörse noch mit dem physischen Rohstoff beschäftigen möchten, können sich auch mühelos Aktien eines Kupferproduzenten in ihr Depot legen und somit ebenfalls von den steigenden Preisen profitieren.

Die größten Kupferproduzenten der Welt

Um das Verlustrisiko einer Investition zu minimieren, empfiehlt es sich für Anleger, ausschließlich auf die großen Rohstoffkonzerne zu setzen, diese konzentrieren sich zwar nicht einzig und allein auf die Exploration von Kupfer, weisen dementsprechend aber auch ein geringes Gesamtrisiko auf. Mit Aktien der größten Rohstoffkonzerne der Welt wie Vale aus Brasilien, Antofagasta aus Chile, First Quantum aus Kanada, Rio Tinto aus Großbritannien, Norilsk Nickel aus Russland, KGHM aus Polen, Southern Copper aus den USA, BHP Group aus Australien und Glencore aus der Schweiz bieten sich für Anleger zahlreichen Chancen, um auf jeden Kontinent in die Exploration, Förderung, Erzeugung, Veredelung, Verarbeitung und den Handel von Kupfer zu investieren.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Bildquellen: kotomiti / Shutterstock.com, Shchipkova Elena / Shutterstock.com

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