Bitcoin vs. Gold: Bitcoin als Safe-Haven-Asset? - Expertenmeinungen gehen auseinander
Der aktuelle Kursverlauf des Bitcoins hat eine Grundsatzdebatte bezüglich des Bitcoins erneut aufgeworfen. Ist die Kryptowährung ein Safe-Haven-Asset oder nicht? Experten sind weiterhin gespaltener Meinung.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin-Debatte neu entfacht
• Bitcoin-Kurs schießt in die Höhe
• Expertenmeinungen bleiben gespalten
Beta-Test für Bitcoin
Jüngste politische Ereignisse, wie die Tötung des obersten iranischen Generals durch die USA, haben eine langanhaltende Debatte bezüglich des Bitcoins wieder neu entfacht. Investoren debattieren seit Jahren darüber, ob die Kryptowährung als Safe-Haven (sicherer Hafen), also digitales Gold fungiert, oder nicht.
Während Futures der globalen Aktienmärkte im Zuge des US-Iran-Konfliktes in die Knie gingen, schossen die Kurse für Gold, Rohöl und auch Bitcoin in die Höhe. Diese negative Korrelation zeigt, dass Investoren den Bitcoin abermals als Safe-Haven in turbulenten Zeiten betrachten.
Willy Woo, ein Experte für Blockchain, kommentiert dieses Verhalten in einer öffentlichen Kurznachricht auf Twitter wie folgt: "Ich denke, Bitcoin hat gerade seinen ersten erfolgreichen Beta-Test als sicheren Hafen in Kriegszeiten erhalten, dies ist ein ziemlich großer Test für Bitcoin".
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Bitcoin als Safe-Haven-Asset?
Unmittelbar nach der Pressemitteilung hinsichtlich des Raketenangriffes gewann der Bitcoin innerhalb von zwei Stunden 4,1 Prozent und stieg dementsprechend von 6.945 US-Dollar auf 7.230 US-Dollar. Vergangene Woche hielt der Kurs die gleiche Richtung bei, der Bitcoin stieg von rund 7.300 US-Dollar innerhalb weniger Tage auf circa 8.400 US-Dollar an und pendelte sich zwischen dem elften und zwölften Januar bei einem Kurs von 8.120 US-Dollar ein, das entspricht einem Zuwachs von über elf Prozent.
Wohingegen der Markt für US-Aktien im gleichen Zeitraum an Wert verlor. Der S&P 500 fiel um knapp ein Prozent, konnte sich innerhalb der vergangenen Woche jedoch wieder erholen.
Dementsprechend gilt der Bitcoin mittlerweile für einige Analysten und Investoren als eine Absicherung gegen Inflation, die als ökonomische Konsequenz eines Krieges entstehen könnte. "Gewalt- und Kriegsaktionen können eine Inflation zur Folge haben, dies ist in Vergangenheit schon der Fall gewesen", kommentierte Greg Cipolaro, Mitbegründer von Digital Asset Research, die Ereignisse in einem Interview mit Coindesk. Die Konflikte würden die Nachfrage nach dem Bitcoin signifikant erhöhen, ergänzt Cipolaro.
Historisch gesehen steigen die Preise von Safe-Haven-Assets, wenn Investoren steigende Volatilität des Aktienmarktes fürchten. Investments werden vom Aktienmarkt auf sichere Märkte transferiert, dazu Zählen Investments in Gold, Staatsanleihen und jüngst auch in Bitcoin.
Bitcoin weiterhin Risiko-Asset?
Trotz der aktuellen Entwicklungen des Bitcoins debattieren Krypto-Experten, ob er tatsächlich wie Gold, also wie ein Safe-Haven-Asset, gehandelt wird.
Zwar stellte Mati Greenspan, Gründer von Quantum Economics, heraus, dass Bitcoin mittlerweile eine positive Korrelation zu Gold vorweist, diese sei jedoch schwach. "Es besteht keine besonders starke Korrelation", kommentiert Greenspan im Gespräch mit Coindesk.
Heute liege die Korrelation laut Daten von CoinMetrics bei 0,15, während sie im Mai 2018 noch bei -0,04 lag.
Auch der Analyst Ryan Selkis steht dem Bitcoin als Safe-Haven-Asset weiterhin kritisch gegenüber, er schreibt in einer an seine Klienten gerichteten E-Mail, die Coindesk vorliegt, dass der Bitcoin weiterhin ein risikobehaftetes Investment sei, welches in politisch ungewissen Phasen als erstes liquidiert werden würde.
Adam Vettese, ein britischer Analyst bei eToro, unterstützt Selkis These. Auch Selkis verfasste eine Kunden-E-Mail, in welcher er kommentiert: "Auf keinen Fall [findet der Ausdruck Safe-Haven] die gleiche Anwendung, wie es bei Gold zutreffen würde". Selkis führt aus, "Krypto-Assets werden allgemein als Hoch-Risiko-Investment betrachtet und dementsprechend wäre solch ein Vergleich ein Widerspruch in sich".
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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