Top-Fonds: Wo die besten Chancen für 2014 liegen
Das vergangene Jahr bereitete vielen Fondsanlegern Freude. Die Gründe für den Erfolg und wo Interessierte jetzt anlegen sollten.
Werte in diesem Artikel
von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Die meisten Anleger dürften traurig sein, dass 2013 vorüber ist. Denn es war ein bemerkenswertes Börsenjahr. Wer in Aktien investiert war und nicht gerade sein ganzes Geld in Rohstoffunternehmen oder Schwellenländer gesteckt hatte, freute sich über hohe Gewinne. Weil die Hausse in vielen Industrieländern auf breiter Front verlief, partizipierten auch Fondsanleger stark daran.
€uro am Sonntag hat die 101 Fondskategorien analysiert, in die die rund 6.000 Fonds in unserer Datenbank unterteilt sind. Die besten fünf Kategorien des vergangenen Jahres stellt die Redaktion hier ausführlich vor - zudem wird erklärt, warum gerade sie überzeugen konnten und wie die Aussichten der Überflieger fürs laufende Jahr sind.
Nach dem guten Börsenjahr 2013 liegen - nicht überraschend - ausschließlich Aktienfondskategorien auf den vorderen Rängen (siehe Tabelle unten). An erster Stelle steht die Gruppe der Biotechnologiefonds. Sie glänzte mit einem Durchschnittsplus von 52,3 Prozent. Platz 2 belegen Fonds, die in kleine und mittelgroße Unternehmen aus den USA investieren, Platz 3 geht an Aktienfonds mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation. Fonds für japanische Nebenwerte und Produkte, die Titel aus der Pharma- und Gesundheitsbranche kaufen, komplettieren die Top 5.
Für die herausragende Leistung der genannten Kategorien gibt es verschiedene Gründe. In der Spitzenentwicklung des Biotechsektors sehen viele den wohlverdienten Lohn für langjährige akribische Forschungsarbeit. Im ersten Halbjahr 2013 sorgte zudem die hohe Nachfrage nach Pharmaaktien für Schwung bei Biotechtiteln.
"Das Interesse an Aktien aus der eher defensiven Gesundheitsbranche schwappte über auf den Biotechnologiesektor", sagt Christian Darenhill, Manager des Aktienfonds SEB Concept Biotechnology (siehe auch Investor-Info). Denn dieser stellt quasi die Zukunft des Pharmasektors dar. Außerdem habe der gewachsene Optimismus an den Märkten Biotechnologieaktien begünstigt: "Die Anleger waren 2013 zunehmend bereit, Risiken einzugehen", sagt Darenhill.
Der Fondsmanager rechnet zwar mit einem weiteren Anstieg der Aktienkurse. Doch er warnt davor, die phänomenale Entwicklung des vergangenen Jahres gedankenlos fortzuschreiben. "Die Hausse im Biotechsektor wird nicht vollständig zum Stillstand kommen, aber erneut eine Performance von mehr als 50 Prozent erwarte ich 2014 nicht." Nach einer solch starken Wertentwicklung sollten sich Anleger auch einmal auf Rückschläge einstellen und vorsichtiger agieren.
Die zweitbeste Kategorie, amerikanische Nebenwerte, profitierte 2013 besonders von zwei Faktoren. Zum einen sorgte die Politik des billigen Geldes der Notenbanken für Investitionsdruck. Mangels rentierlicher Alternativen floss viel Geld in Aktien - auch in solche aus der zweiten Reihe. Zum anderen gelang es den USA frühzeitig, ihre Wirtschaft zu einem soliden Wachstum zurückzuführen. Diese positive Konjunkturentwicklung ließ die Anleger vor allem bei Aktien von US-Unternehmen beherzt zugreifen. Von diesem Ansturm profitierten die Nebenwerte - wie in Bullenmärkten üblich - stärker als die Standardwerte.
Ob die USA auch 2014 einer der besten Aktienmärkte der Welt sein werden, ist fraglich. Fest steht, dass die USA wirtschaftlich stärker wachsen werden als Europa. Doch die positiven Konjunkturaussichten sind weitgehend eingepreist, US-Aktien nicht mehr günstig. Einige Experten halten deshalb eine Untergewichtung amerikanischer Titel für angemessen. Die Arbeitsmarktdaten, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, signalisieren gleichwohl eine Fortsetzung des Aufschwungs. Danach zog die Beschäftigung im Privatsektor stärker an als erwartet.
Übernahmefantasien
Auch für Fonds mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation ging ein gutes Jahr zu Ende. Für die Rally im Telekommunikationssektor gab es vor allem zwei Gründe. Die niedrigen Zinsen sorgten für eine rege Fusions- und Übernahmetätigkeit. "In den USA gab es viel Übernahmefantasie im Kabelmarkt", sagt Heinrich Ey, der den Aktienfonds Allianz Telemedia managt (siehe Investor-Info).
"Und in Europa sorgte beispielsweise der geplante Zusammenschluss von E-Plus und O2 für Bewegung." Zweiter Grund für die gute Entwicklung des Telekomsektors war ein verbessertes Regulierungsumfeld in Europa. Im Bereich Medien trieb indes die bessere gesamtwirtschaftliche Lage die Kurse. "Der Ausblick für die Werbebranche stabilisierte sich und auch die großen US-Unterhaltungskonzerne profitierten davon", sagt Ey.
Der Lauf des Sektors könnte weitergehen. Eine fortgesetzte Erholung der Konjunktur würde sich insbesondere auf die Medienbranche positiv auswirken. Unsicherheiten gibt es hingegen im Telekommunikationssektor. "Dort wächst der Wettbewerb. Das könnte die Unternehmen belasten", sagt Ey. Eine Signalwirkung erwartet der Fondslenker außerdem von der geplanten Fusion von E-Plus und O2. "Sollte der Zusammenschluss relativ problemlos durchgewinkt werden, wäre das ein positives Signal für andere europäische Märkte wie Spanien oder Italien", sagt er. Umgekehrt gilt das allerdings genauso.
Ein starkes Jahr war 2013 ebenfalls für japanische Aktien. Auch dort profitierten die Titel kleinerer Unternehmen stärker vom Börsenboom als Standardwerte. Der steile Anstieg der Kurse japanischer Aktien lässt sich mit einem Kunstwort knapp begründen: Abenomics. Die Wirtschaftspolitik des japanischen Premierministers Shinzo Abe fußt auf einer ultralockeren Geldpolitik mit niedrigen Zinsen und einem umfangreichen Reformprogramm, das allerdings noch auf seine Umsetzung wartet. Die damit einhergehende massive Abwertung des Yen stärkte die exportorientierte japanische Wirtschaft enorm.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Kurse in dem Tempo des vergangenen Jahres weiterentwickeln werden. "The easy gains have been made", schreibt Gary Evans in seinem Strategiepapier für das erste Quartal 2014. Der Chefstratege für globale Aktien der britischen Großbank HSBC meint damit: Die anfänglich starke Wirkung von Abenomics ist verpufft, der Jubel der Anleger über die Wirtschaftspolitik ebbt ab. Nun kommen schwierigere Zeiten.
Keine scharfe Trennlinie
Fünftstärkste Kategorie im vergangenen Jahr waren Aktienfonds, die auf den Sektor Pharma und Gesundheitswesen setzten. Ihre gute Wertentwicklung lässt sich vor allem auf das gute Abschneiden der Biotechnologiewerte zurückführen. Pharmafonds, die 2013 besonders stark zulegten, verdankten dies fast ausschließlich einem hohen Anteil an Biotechaktien im Portfolio.
Ohnehin existiert kaum noch eine scharfe Trennlinie zwischen den beiden Fondskategorien. Viele Fonds investieren sowohl in die breit aufgestellten Pharmakonzerne als auch in die spezialisierten Biotechfirmen, die komplexe Medikamente entwickeln. Wird also Biotechnologie weiter haussieren, dürfte das auch Pharmafonds beflügeln.
Welche aktiv gemanagten Fonds und passiven ETF-Produkte in jeder Kategorie aktuell am aussichtsreichsten sind, lesen Sie in den beiden Investor-Spalten.
Investor-Info
FondsKategorien 2013
Die guten und die schlechten
Das vergangene Jahr war ein gutes für Börsianer. In den wichtigsten Industrieländern USA, Japan und Deutschland stiegen die Aktienkurse auf breiter Front. Von der Lust auf Aktien profitierten insbesondere Nebenwerte und die entsprechenden Fondskategorien. Auch einige spezielle Branchen entwickelten sich gut und brachten die entsprechenden Produkte in der Rangliste der besten Fondskategorien weit nach vorne. Die Tabelle zeigt die zehn besten und die fünf schlechtesten Kategorien des vergangenen Jahres. Aufgeführt sind nur Gruppen, die mindestens zehn Fonds enthalten.
SEB Concept Biotechnology
Primus der besten Branche
Der Fonds der schwedischen Gesellschaft SEB überzeugt sowohl kurz- als auch langfristig. 2013 war er bester Biotechfonds, FondsNote 1 verdeutlicht zudem seine sehr gute Leistung auf Sicht von vier Jahren. Wer in Biotechnologie investieren will, macht mit dem Fonds also nichts falsch. Trotzdem: Nach einem Jahr mit überragender Performance sollten Anleger einen Teil der Gewinne mitnehmen.
Janus US Venture
Kleine Amerikaner
2013 war ein gutes Jahr für den Janus US Venture Fund - mal wieder. Der konstant gute Fonds für nordamerikanische Nebenwerte war mit seiner Euro-Tranche stärkstes Produkt in seiner Vergleichsgruppe. Die Manager des Fonds, Maneesh Modi und Jonathan Coleman, suchen mit Augenmaß nach wachstumsstarken Small Caps. Die Branchen IT und Industrie sind zurzeit am stärksten vertreten.
Allianz Telemedia
Branchenfonds mit Bestnote
Die Sektoren Telekommunikation und Medien deckt der Allianz Telemedia ab. Zu den größten Positionen des Fonds zählen die Telekomunternehmen Vodafone, Verizon und Comcast sowie der Unterhaltungskonzern Walt Disney. Der Fonds von Manager Heinrich Ey wird dank guter Wertentwicklung bei überschaubarer Volatilität als einziges Produkt seiner Vergleichsgruppe mit FondsNote 1 bewertet.
Parvest Japan Small Cap
Japan mit Euroabsicherung
Die Rally am japanischen Aktienmarkt seit Ende 2012 ist beachtlich. Doch der Schub der neuen Wirtschaftspolitik von Premierminister Shinzo Abe dürfte nachlassen. Mit dem sehr guten Parvest Equity Japan Small Cap können Anleger von einem weiteren Kursanstieg profitieren - inklusive Währungsabsicherung. Die ist wichtig, damit eine Schwäche des Yen nicht die Gewinne aufzehrt.
JP Morgan Glob. Healthcare
Die Großen der Branche
Das Who’s who aus Pharmaindustrie und Biotechnologiebranche hält ein Stelldichein im schwergewichtigen JP Morgan Global Healthcare Fund. Pharma- und Biotechriesen aus den USA dominieren das Portfolio, die Schweizer Konzerne Roche und Novartis dürfen aber ebenso mitspielen wie die deutsche Bayer. Anleger sollten nach dem starken Plus 2013 über Gewinnmitnahmen nachdenken.
ETF
Pure Indexinvestments
Wer die höheren Kosten aktiver Fonds scheut, kann in die fünf Topkategorien 2013 auch über ETFs einsteigen. Da es keinen lupenreinen Biotechnologie-ETF gibt, wurde ein Indexfonds von Source mit einem gewissen Anteil an Biotechaktien ausgewählt.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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09.12.2024 | Bayer Neutral | UBS AG | |
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