SJB FondsEcho. MFS Meridian Contrarian Value Fund.

Antizyklik. Praktiziert.
Werte in diesem Artikel
Die scharfe Korrekturbewegung, die insbesondere bei US-Aktien und Technologietiteln im Umfeld der erratischen Zollpolitik von Donald Trump ausgelöst wurde, hat es in aller Deutlichkeit gezeigt: Gerade die Aktien, die über die letzten Jahre die großen Favoriten der Anleger waren, sind in der jetzigen Börsensituation besonders verwundbar.
Die richtige Zeit also für Investoren, über antizyklische Investments und eine Rückbesinnung auf Value-Prinzipien bei der Geldanlage nachzudenken. Hier gibt es globale Aktienfonds, die sehr erfolgreich die Prinzipien des "Contrarian Investing" bei der Geldanlage beachten und somit sicher durch die aktuellen Börsenturbulenzen navigieren können. Besonders erfolgreich agiert hier der MFS Meridian Contrarian Value Fund, der im laufenden Jahr allen Marktverwerfungen zum Trotz eine positive Rendite von +1,29 Prozent generieren konnte. Der von FondsManagerin Anne Christine Farstad verwaltete globale Aktienfonds legt den Schwerpunkt bei seiner Titelauswahl auf die Bewertung und den Verschuldungsgrad der Unternehmen und ist beim Aktienerwerb stets auf die Wahrung einer angemessenen Sicherheitsmarge bedacht. Wie Marktstrategin Farstad erläutert, ist unter dem Begriff die Differenz zwischen dem inneren Wert der Aktie und ihrem Marktkurs zu verstehen. Mit einer Sicherheitsmarge zu kaufen bedeute insofern, die Aktie noch unter dem Preis zu erwerben, den sie der eigenen Meinung nach tatsächlich wert ist. Der Fokus der Value-Strategie liegt auf der Identifizierung von Anlagechancen in Unternehmen und Sektoren, die operative Schwierigkeiten haben oder sich in einer problematischen Übergangsphase befinden. Letztlich handelt es sich um einen langfristigen Ansatz mit einer oftmals vom Markt abweichenden Sichtweise, die stets das Abwärtsrisiko berücksichtigt und sich oft konträr positioniert.
Der MFS Meridian Contrarian Value Fund W1 USD (WKN A2PJLR, ISIN LU1985812244) wurde am 21. August 2019 aufgelegt und wendet seine explizit antizyklische Investmentstrategie auf das komplette Anlageuniversum globaler Aktien an. Als Benchmark des Fonds, der aktuell über ein FondsVolumen von 1,20 Milliarden Euro verfügt, wird der MSCI World Value Index (Net Return) verwendet. Im langfristigen Investmenthorizont ist es dem FondsManagerteam um Anne Christine Farstad (23 Jahre Branchenerfahrung) und Zahid Kassam (18 Jahre Branchenerfahrung) gelungen, mit seinem Fokus auf unterbewertete und vom Markt übersehene Aktien den Vergleichsindex klar zu übertreffen. Über den letzten Fünfjahreszeitraum liegt die annualisierte Wertentwicklung mit +21,36 Prozent in der FondsWährung US-Dollar deutlich oberhalb des MSCI-Referenzindex, der lediglich eine Rendite p.a. von +14,98 Prozent auf USD-Basis generieren konnte. Eine jährliche Outperformance von über sechs Prozentpunkten ist als klarer Qualitätsbeweis für das MFS-FondsManagerteam zu werten - wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Contrarian-Ansatz. Verfolgt.
Der MFS Meridian Contrarian Value Fund strebt als Anlageziel eine in US-Dollar gemessene Kapitalwertsteigerung an. Zu diesem Zweck wird schwerpunktmäßig in globale Aktienwerte von Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern investiert, wobei das FondsPortfolio mit einem Bestand von höchstens 50 Unternehmen recht konzentriert ist. FondsManagerin Anne Christine Farstad fokussiert sich in ihren Anlagen besonders auf Unternehmen, deren Aktien sie im Verhältnis zu ihrem inneren Wert für deutlich unterbewertet hält (Substanzunternehmen). Die Auswahl der Investments erfolgt in erster Linie auf der Grundlage von Fundamentaldatenanalysen, wobei auch quantitative Screening-Tools, die Unternehmen systematisch bewerten, genutzt werden können. FondsManagerin Farstad beschreibt ihren Ansatz als aktiv, konzentriert und international - investiert wird vorzugsweise in Aktien, die der Markt gerade übersieht, und dies mit konsequenter Bewertungsdisziplin und auf der Basis gründlicher Researchergebnisse. Die abweichende Sichtweise von der vorherrschenden Marktmeinung und der sehr langfristige Anlagehorizont sind wichtige Merkmale des antizyklischen Investierens, das der MFS Meridian Contrarian Value zu seinem Markenzeichen erhoben hat. Investitionen erfolgen in erster Linie in solide Unternehmen, die unter ihrem inneren Wert notieren und ein asymmetrisches Risiko-Ertrags-Profil haben. Neben dem Fokus auf Bewertung ist Diversifikation ein zentrales Element in der Portfoliokonstruktion. Gerade in der aktuellen Marktphase, wo nur wenige Aktien den Markt dominieren, sieht Antizyklikerin Farstad beste Chancen für aktives Management. Diese günstigen Bedingungen nutzt sie mit ihrem erfahrenen Investmentteam, das sich auch gegen den Markt stellt, um Unterschiede zwischen aktuellem Kurs und innerem Wert einer Aktie zu nutzen. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Großbritannien. Führend.
In der Länderallokation des MFS Meridian Contrarian Value Fund liegt Großbritannien mit 31,9 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter folgt Frankreich, wo 15,4 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Antizyklik-Fonds liegt Japan mit 8,6 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus den USA besitzen einen Portfolioanteil von 7,8 Prozent und sind damit gegenüber fast allen anderen globalen Aktienfonds erheblich untergewichtet, Dividendentitel aus Kanada sind mit 5,5 Prozent auf FondsEbene vertreten. Die Liquiditätsquote liegt aktuell bei 4,0 Prozent.
Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManagerin Farstad vor? In der Branchenallokation des MFS-Fonds liegen Industrieunternehmen mit 34,1 Prozent Anteil am FondsVermögen auf dem ersten Platz. Finanztitel bringen es auf einen Anteil von 11,9 Prozent, der Sektor der Werkstoffe ist mit 11,0 Prozent im Portfolio gewichtet. Das Branchenengagement im Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter liegt bei 10,8 Prozent, Aktien der Informationstechnologie decken 7,7 Prozent des FondsVolumens ab. Nur unterdurchschnittlich ist die Gewichtung des globalen Aktienfonds im Gesundheitswesen (6,2 Prozent) sowie bei Versorger-Aktien (6,0 Prozent). Bei den Einzelwerten ist Marktstrategin Farstad ganz besonders vom britischen Spectris-Konzern überzeugt, der Präzisionsinstrumente in der Messtechnik herstellt. Auch der britische Stromnetzbetreiber National Grid sowie die Fluglinie Ryanair finden sich unter den Top 10 des MFS-Fonds. Aus Deutschland ist die Aktie der Deutschen Post AG unter den Top-Positionen platziert, aus Italien schafft es der Getränkehersteller Davide Campari unter die zehn größten Einzeltitel. Tendenziell unterbewertet erscheinen dem MFS-FondsManagement auch der französische Reifenhersteller Michelin sowie der US-amerikanische Eisenbahnkonzern CSX.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den MFS Meridian Contrarian Value Fund dem MSCI World Value EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem globalen Aktienindex für Value-Titel zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,93 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,78 geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend im Einklang, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,62 an. Damit haben sich mittelfristig 14 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 38 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManagerin Farstad in ihrem Contrarian-Fonds zuletzt eine stärker abweichende Länder- und Sektorengewichtung verfolgte und sich mit ihrer Portfoliozusammenstellung von der Benchmark löste. Der Tracking Error des MFS-Produktes liegt für drei Jahre bei 7,93 Prozent, womit das aktiv eingegangene Risiko als niedrig zu veranschlagen ist. Mit welcher Schwankungsintensität hat der Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Erhöht.
Der MFS Meridian Contrarian Value Fund hat mit 16,08 Prozent für den letzten Dreijahreszeitraum eine etwas höhere Schwankungsbreite als der Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 12,89 Prozent bringt. Über ein Jahr befinden sich die Schwankungen des aktiv gemanagten Aktienfonds hingegen unter denen der passiven Benchmark: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 9,80 Prozent, während der MSCI World Value EUR NETR eine Volatilität von 11,50 Prozent an den Tag legt. Kurzfristig ist die Schwankungsneigung des MFS-Fonds damit geringer, mittelfristig auf einem höheren Niveau als die des weltweiten MSCI-Referenzindex. Was kann die Analyse der Beta-Werte zur Einschätzung der Risikostruktur beitragen?
Der antizyklisch agierende MFS-Fonds verzeichnet über drei Jahre ein über Marktniveau liegendes Beta, das einen Wert von 1,17 markiert. Für ein Jahr geht die Kennzahl auf 0,84 zurück und befindet sich damit unter dem marktneutralen Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über den letzten Dreijahreszeitraum zeigt, dass der Contrarian Value Fund mehrheitlich eine größere Schwankungsfreude als die MSCI-Benchmark aufweist. Die Risikokennziffer lag in 34 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 1,32 in der Spitze an. Lediglich in vier der analysierten Einzelperioden wurde ein ermäßigtes Beta mit einem Wert von zutiefst 0,84 verzeichnet. Damit ist das Risikoprofil des MFS-Fonds gegenüber dem weltweiten Aktienmarkt für Value-Titel erhöht - die Kursschwankungen fallen im Mittel stärker aus. Welche Konsequenzen hat dies für die Renditeentwicklung des FondsProdukts?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 22. April 2025 hat der MFS Meridian Contrarian Value Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +31,26 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +9,49 Prozent p.a. entspricht. Damit verfügt der MFS-Fonds über die klar bessere Wertentwicklung als der MSCI World Value EUR NETR: Die Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von +13,05 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Ergebnis von +4,17 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung liegen das aktiv gemanagte FondsProdukt und der passive MSCI-Referenzindex praktisch gleichauf: Mit einer Jahresrendite von +0,13 Prozent in Euro fällt die Performance des Value-Fonds minimal schwächer als die des Vergleichsindex von +0,34 Prozent aus. Aufgrund der erheblich besseren Wertentwicklung im Dreijahreszeitraum mit einer Outperformance von über fünf Prozentpunkten ist der MFS Meridian Contrarian Value Fund Gesamtsieger im Performancevergleich. Wie schlägt sich dies in den Alpha-Werten des Antizyklik-Fonds nieder?
Das Alpha des MFS-Investmentprodukts liegt über drei Jahre bei 4,11 und befindet sich damit klar im grünen Bereich. Schwächer präsentiert sich die Kennzahl auf Jahressicht mit -1,40. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt sich, dass der Contrarian-Fonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 20 der untersuchten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 16,06 in der Spitze zu verzeichnen. Dem stehen 16 Perioden mit negativen Alpha-Werten von zutiefst -12,86 gegenüber. Die häufigeren und zudem in ihrer Ausprägung stärkeren Intervalle mit einem positiven Alpha sorgen dafür, dass der MFS-Fonds im Renditevergleich mit globalen Value-Titeln vorne liegt. Dass die Strategie von Aktienexpertin Farstad offensichtlich aufgeht, demonstriert die positive Sharpe Ratio von 0,37 über drei Jahre. Auch über ein Jahr wird ein Mehrertrag gegenüber dem mit Geldmarktpapieren erzielbaren Zins generiert, wie die Sharpe Ratio von 0,14 beweist. Damit wird klar: Die eingegangenen Risiken sind durch den erzielten Performancevorsprung gerechtfertigt, das Rendite-Risiko-Profil des Fonds überzeugt.
SJB Fazit. MFS Meridian Contrarian Value Fund.
In Börsenphasen, wo US-Aktien und Technologiewerte in eine kräftige Korrekturbewegung eingeschwenkt sind, ist es an der Zeit, sich auf antizyklische Investments und günstig bewertete Einzeltitel zu besinnen. In ihrem MFS Meridian Contrarian Value Fund nutzt FondsManagerin Anne Christine Farstad sehr erfolgreich die Chancen, die andere Investoren übersehen, um ein konträr zur Marktmeinung aufgestelltes Portfolio zu konstruieren, das langfristig hohes Aufwärtspotenzial besitzt. Der Fokus auf fundamental starke Unternehmen, die wegen schlechter Nachrichten übergangen werden, und Aktien mit einem asymmetrischen Risiko-Ertrags-Profil zahlt sich aus, wie die nachhaltige Outperformance des MFS-Fonds beweist.

Nicht nur in den Finanzzentren Deutschlands ist ausgewiesene FondsExpertise zu Hause, sondern auch im niederrheinischen Korschenbroich. Am 1. Januar 1989 gegründet, ist die SJB FondsSkyline eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Seit über 30 Jahren verfolgt die SJB ihren antizyklischen Investmentansatz und publiziert regelmäßige Newsletter und FondsAnalysen für Privatinvestoren.
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Bildquellen: SJB Fonds Echo