Made in Germany zieht

Maschinenbau-Aktien: Welche enormes Drehmoment haben

13.11.13 13:00 Uhr

Amerika und Asien bringen die Branche, die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt, ab 2014 wieder in Schwung. Anlagenbauer der Getränke- und Lebensmittelkonzerne zählen zu den Gewinnern.

Werte in diesem Artikel
Aktien

51,72 EUR -1,12 EUR -2,12%

61,31 EUR 0,36 EUR 0,59%

44,60 EUR -0,40 EUR -0,89%

15,70 EUR -0,20 EUR -1,26%

46,56 EUR -0,14 EUR -0,30%

115,60 EUR -1,00 EUR -0,86%

75,88 CHF -0,08 CHF -0,11%

Indizes

4.200,8 PKT -47,7 PKT -1,12%

1.666,4 PKT -5,4 PKT -0,33%

44.736,6 PKT 440,1 PKT 0,99%

496,5 PKT -2,3 PKT -0,45%

4.779,7 PKT -20,1 PKT -0,42%

1.433,5 PKT -9,0 PKT -0,63%

10.169,7 PKT -39,7 PKT -0,39%

26.350,0 PKT -119,5 PKT -0,45%

3.519,6 PKT -17,6 PKT -0,50%

17.219,6 PKT 134,7 PKT 0,79%

7.535,5 PKT -27,9 PKT -0,37%

2.873,3 PKT 4,2 PKT 0,15%

5.987,4 PKT 18,0 PKT 0,30%

1.925,7 PKT -4,3 PKT -0,22%

11.659,6 PKT -19,0 PKT -0,16%

15.532,4 PKT -38,5 PKT -0,25%

4.301,2 PKT -7,8 PKT -0,18%

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Christoph Klenk weiß an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um die Rendite des weltweit größten Herstellers von Getränkeabfüllanlagen zu justieren. Schließlich ist der 50-jährige Krones-Finanzchef auch mit der Technologie des Anlagenbauers bis ins Detail vertraut. Der Maschinenbauingenieur ist seit dem Abschluss seines Studiums, mit einer kurzen Unterbrechung, an Bord der familiengeführten Firma aus Neutraubling bei Regensburg.

Sein Wissen als Ingenieur könnte dem Zahlenfachmann jetzt helfen, Krones Profitabilität zu verbessern. Höhere Preise seien wegen des starken Wettbewerbs bis auf Weiteres keine Option, räumt Klenk ein. Der Finanzvorstand will parallel zum Sparprogramm und mit mehr Effizienz in der Fertigung im Ausland das lukrative Geschäft mit Serviceverträgen ausbauen: „Breit verteilt um die Welt mit Schwerpunkten in Afrika und China“ will Klenk dafür mehr Personal einstellen.

Maschinenbau zieht deutlich an
Auch in der Branche sollten sich die Aussichten auf Wachstum verbessern. Nach dem tiefen Einbruch durch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 hatte sich die Produktion der deutschen Unternehmen bis 2012 schnell erholt, aber noch nicht das Rekordniveau aus 2008 erreicht, heißt es beim Branchenverband VDMA. Im kommenden Jahr könnte es so weit sein.

Gestützt auf Signale der konjunkturellen Frühindikatoren, die auch von der lockeren Geldpolitik der Fed stimuliert werden, traut VDMA-Präsident Reinhold Festge „dem Weltmaschinenbau 2014 ein Umsatzplus von real fünf Prozent“ zu.

Für die deutschen Hersteller, die drei Viertel der Anlagen exportieren, sagt Festge drei Prozent Wachstum voraus. Damit sollte die Erholung der Branche in Deutschland, die sich 2013 mit einem leichten Rückgang ein Übergangsjahr gönnt, ihr hohes Tempo wieder aufnehmen. „Das Geschäft mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung, Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln und zum Abfüllen von Getränken wird von der Konjunktur im Maschinenbau stark profitieren“, sagt Thomas Kautzsch, Partner und Maschinenbauexperte der Unternehmensberatung Oliver Wyman. Auch der VDMA sieht die Sektoren an der Spitze des Wachstums.

China und USA treiben den Markt
Für höhere Drehzahlen in der weltweiten Produktion werde die steigende Nachfrage in China, Japan und Amerika sorgen, sagt VDMA-Präsident Festge. Da Japan als drittgrößter Markt für ausländische Maschinenbauer schwer zugänglich bleibt, wird der Aufschwung beim Verkauf von Maschinen „Made in Germany“ weitgehend von China und Amerika getragen.

Riesen wie Anheuser-Busch InBev oder Coca-Cola wollen ihre Getränke günstiger und flexibler abfüllen, Hersteller wie Nestlé bringen neue Nahrungsmittelkreationen auf den Markt, um ihre Margen zu verbessern. Parallel dazu beschert die Veränderung der Konsumgewohnheiten in den Schwellenländern den Maschinenlieferanten der Lebensmittelindustrie eine Sonderkonjunktur. Mit den steigenden Ansprüchen der Mittelschicht in diesen Ländern nähern sich auch deren Gewohnheiten bei Konsum von Lebensmitteln und Getränken westlichen Standards an.

Auf Branchenebene bringt das den Maschinenlieferanten einen Zuwachs, der „ein bis zwei Prozentpunkte über dem Wachstum des globalen Bruttosozialprodukts liegt“, sagt Kautzsch. „Ganz Asien, ganz Indien und ganz Afrika trinkt Tee. Menschen, die in die Städte ziehen, haben normalerweise viel weniger Zeit, sich den Tee zu Hause zuzubereiten. Mit der Urbanisierung ändert sich auch das Trinkverhalten. In China füllen wir erhebliche Mengen kalten Tees ab“, erklärt Krones Finanzvorstand Klenk die Veränderungen an einem Beispiel. Im dritten Quartal hatte Krones mit plus 13 Prozent mehr Aufträge ergattert als erwartet.

Während Klenks Firma zu hundert Prozent auf die aussichtsreiche Branche fokussiert ist, schraubt Anlagenbauer GEA Group den Anteil seines Geschäfts mit der Lebensmittelindustrie zügig nach oben.

Aktuell spielt der größte deutsche Maschinenbauer dort fast 60 Prozent von seinen 5,7 Milliarden Euro Umsatz ein. Die Düsseldorfer bieten ein breites Sortiment an: von Melkanlagen, Fütterungssystemen und Kühlanlagen über Pumpen und Homogenisatoren für die Verarbeitung von Milch und Fruchtsäften bis zu großen Anlagen zur Lebensmittelproduktion und -konservierung.

GEA will radikale Fokussierung
Konsequent hat GEA-Chef Jürg Oleas auch die größte Sparte, Wärmetauscher, die ein Viertel des Umsatzes und ein Fünftel des operativen Gewinns einspielt, aber nur sechs Prozent des Geschäfts mit der Lebensmittelindustrie macht, auf die Verkaufsliste gesetzt. Mit der Veräußerung, die für 2014 geplant ist, hätte Oleas sein mittelfristiges Ziel, drei Viertel des Umsatzes mit Nestlé und Co einzufahren, erreicht.

Die Lücke bei Umsatz und Gewinn nach dem Verkauf soll in drei bis fünf Jahren geschlossen werden. In den vergangenen fünf Jahren legte das Geschäft mit der Lebensmittelbranche jährlich um elf Prozent zu. Zur Hälfte angetrieben durch Zukäufe. „Der Markt ist in diesem Sektor stark zersplittert“, sagt Branchenkenner Kautzsch. GEA wird also weiter zukaufen. Mit dem Verkauf der auf 1,3 Milliarden Euro geschätzten Wärmetauschersparte wird die Konzernkasse gut gefüllt sein.

Zudem ist GEA global schon sehr gut aufgestellt, um beim erwarteten Aufschwung vorn dabei zu sein. Amerika ist mit 14 Prozent des Umsatzes GEAs größter Markt, gefolgt von China und Deutschland mit jeweils einem Zehntel des Umsatzes.

Mutige Japan-Allianz
Einen ungewöhnlichen Weg, um Deutschlands größten Werkzeugmaschinen-Hersteller DMG Mori Seiki in China und Amerika schnell voranzubringen, wählte Rüdiger Kapitza. Der Chef der bis vor Kurzem als Gildemeister bekannten Traditionsfirma schweißte den Bielefelder Anlagenbauer über gegenseitige Beteiligungen mit dem japanischen Familienkonzern Mori Seiki zusammen.

Im Markt ist es Kapitza damit gelungen, den Konzern vom negativen Trend des Sektors abzukoppeln. Während DMG Mori Seiki bei Umsatz und Auftragseingang für 2013 jetzt jeweils mehr als die zwei Milliarden Euro des Vorjahres in Aussicht stellt, sollte der Weltmarkt für Werkzeugmaschinen 2013 um mehr als sieben Prozent schrumpfen.

Um in Amerika zu wachsen, nutzen die Bielefelder die deutlich stärkere Präsenz ihres Partners. Im Reich der Mitte wollen die beiden den Markt im Segment unterhalb der Premium-Werkzeugmaschinen gemeinsam erschließen. Shenyang Machine Tool, Chinas größter Hersteller und der Platzhirsch bei den günstigen Maschinen, ist deutlich größer.

Krones-Finanzchef Klenk kann es sich mit fast 129 Millionen Euro in der Kasse der schuldenfreien Familienfirma währenddessen leisten, auch Zukäufe ins Visier zu nehmen. Derzeit werden Optionen für die Stärkung von Krones Problemsparte Prozesstechnik geprüft. Sollte es allerdings nicht dazu kommen, ist eine höhere Dividende sehr wahrscheinlich.

Investor-Info

Maschinenbau Global
China prescht vor

Hierzulande hat der Umsatz mit Maschinen nach dem Absturz durch die Finanzkrise erst knapp das Niveau des Rekordjahres 2008 erreicht. In China hat sich der Markt währenddessen mehr als verdoppelt.














Krones
Aussicht auf mehr Dividende

Skepsis in Bezug auf eine weitere Verbesserung der Rendite erschwert den Sprung über den Widerstand bei 65 Euro. Die Aussicht auf eine höhere Dividende sollte den Kurs mittelfristig beflügeln. Für die kommenden drei Jahre werden Gewinnsteigerungen von jeweils mehr als zwölf Prozent erwartet.

Gea Group
Auf Allzeithoch

Die Aktie erreicht ein neues Allzeithoch. Großaufträge von Nestlé und Co trugen wesentlich zum Anstieg des Ordervolumens im dritten Quartal bei. Die Fokussierung auf Lebensmitteltechnologie zahlt sich aus. Klappt der Verkauf der Wärmetauschersparte, bringt die Neubewertung weiteres Kurspotenzial.

DMG Mori Seiki
Neuer Weg zahlt sich aus

Die Allianz des bisher als Gildemeister bekannten Werkzeugmaschinenbauers mit Partner Mori Seiki macht sich im schwierigen Markt bezahlt. Die Bielefelder erhöhten ihre Prognose für das Gesamtjahr. Allerdings ist die Aktie hoch bewertet und eine ­Erholung des Marktes noch nicht in Sicht. Halten.

Ausgewählte Hebelprodukte auf AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev)

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev)

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Coca-Cola Co.

Analysen zu Coca-Cola Co.

DatumRatingAnalyst
24.10.2024Coca-Cola OutperformRBC Capital Markets
24.10.2024Coca-Cola OverweightJP Morgan Chase & Co.
23.10.2024Coca-Cola BuyUBS AG
23.10.2024Coca-Cola OutperformRBC Capital Markets
23.10.2024Coca-Cola OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
24.10.2024Coca-Cola OutperformRBC Capital Markets
24.10.2024Coca-Cola OverweightJP Morgan Chase & Co.
23.10.2024Coca-Cola BuyUBS AG
23.10.2024Coca-Cola OutperformRBC Capital Markets
23.10.2024Coca-Cola OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
24.07.2024Coca-Cola HaltenDZ BANK
31.05.2024Coca-Cola HoldJefferies & Company Inc.
07.05.2024Coca-Cola HaltenDZ BANK
25.04.2023Coca-Cola NeutralGoldman Sachs Group Inc.
24.04.2023Coca-Cola NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
16.02.2018Coca-Cola SellGoldman Sachs Group Inc.
10.01.2018Coca-Cola SellGoldman Sachs Group Inc.
17.11.2017Coca-Cola SellGoldman Sachs Group Inc.
16.11.2017Coca-Cola SellGoldman Sachs Group Inc.
26.10.2017Coca-Cola SellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Coca-Cola Co. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"