Ukraine-Krieg im Ticker: DAX beendet Sitzung kaum verändert -- US-Börsen höher -- HeidelbergCement will Dividende erhöhen -- Renault kappt Margenprognose -- Rheinmetall, Uniper, RATIONAL im Fokus
Westliche Sanktionen sollen Goldhandel mit Russland beschränken. Jungheinrich rechnet für 2022 wegen Ukraine-Krieg mit Herausforderungen. SGL Carbon erzielt nach drei Verlustjahren wieder Gewinn. Scout24 mit geringerer Dividendenerhöhung als erwartet. Neuer Chef will Infineon profitabler machen. KRONES will nach Erholung Dividende kräftig aufstocken. ZEAL Network für 2022 zuversichtlich.
Marktentwicklung
Am Donnerstag zeigten sich die Anleger in Deutschland unentschlossen.
Der DAX startete mit einem minimalen Zuschlag in den Handel, konnte dann jedoch deutlicher zulegen. Am Mittag ging es jedoch ins Minus, anschließend zeigte sich der Leitindex zwischenzeitlich aber wieder erholt. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer schließlich 0,07 Prozent leichter bei 14.273,79 Punkten. Der TecDAX zeigte sich zur Börseneröffnung ebenfalls kaum verändert, gab im Tagesverlauf aber nach. Am Abend stand er noch 0,55 Prozent bei 3.260,28 Zählern im Minus.
Der Blick der Anleger richtete sich am Donnerstag auf gleich drei Gipfeltreffen, nämlich von NATO, G7 sowie der EU in Brüssel. Als eines der Hauptthemen galt unter anderem die Frage eines europäischen Öl-Embargos gegen Russland. Am Vortag war der deutsche Leitindex deutlich zurückgefallen, nachdem der russische Präsident Putin angekündigt hatte, "feindliche Staaten" müssten fortan ihre Gasrechnungen in Rubel begleichen. Darauf waren die Öl- und Gaspreise massiv in die Höhe geschossen. Wie der Commerzbank-Analyst Hao Zhou gegenüber der dpa verlautete, sei dies ein klarer Hinweis auf die Risiken für Europas Energieversorgung. Entspannungssignale lieferten am Nachmittag Medienberichte, nach denen sich die USA bereit erklärt hat, Europa mit 15 Milliarden Kubikmetern Erdgas zu versorgen.
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In Europa hielten sich Anleger am Donnerstag zurück.
Der EuroSTOXX 50 startete kaum höher in den Handelstag und setzte sich anschließend in der Verlustzone fest. Am späten Nachmittag schob er sich dann jedoch kurzzeitig über seinen Schlusskurs vom Vorabend. Zum Handelsschluss fiel er aber wieder um 0,15 Prozent ins Minus auf 3.863,39 Punkte.
Am Donnerstag stand der Handel ganz im Zeichen von drei Gipfeltreffen in puncto Ukraine-Krieg. So kamen NATO, G7 sowie EU jeweils zu einem Treffen zusammen. Diskussionsgegenstand war dabei unter anderem ein europäischer Importstopp von russischem Öl. Laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch sei es jedoch unwahrscheinlich, dass es zu einem schnellen Embargo kommen würde, wie Reuters berichtete: "Der Widerstand in einigen EU-Ländern mit hoher Abhängigkeit von russischem Öl ist noch beträchtlich. Eine weitere Eskalation der russischen Kriegsführung in der Ukraine gegen die dortige Zivilbevölkerung könnte diese Länder aber doch noch zum Einlenken bewegen." Am Nachmittag sorgten außerdem Berichte über mögliche Erdgaslieferungen aus den USA für einen leichten Stimmungsaufschwung an den europäischen Börsen.
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An den US-Börsen ging es am Donnerstag aufwärts.
Der Dow Jones baute seine Verluste im Handelsverlauf aus und schloss 1,01 Prozent höher bei 34.707,12 Punkten. Der NASDAQ Composite gewann daneben 1,93 Prozent und verabschiedete sich bei 14.191,84 Zählern in den Feierabend.
Marktakteure konzentrierten sich am Donnerstag vor allem auf die Spitzentreffen der NATO, G7 und EU. Auch US-Präsident Biden ist zum Sondergipfel der NATO gereist. Die westlichen Staaten wollen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine mit weiteren militärischen und ökonomischen Maßnahmen die Grenzen aufzeigen. Die Nato-Mitglieder verständigten sich am Donnerstag auf einem Sondergipfel in Brüssel auf eine massive Aufrüstung. Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa aktivierte überdies Bündnisfähigkeiten zur Abwehr chemischer, biologischer und atomarer Bedrohungen, auch ABC-Abwehr genannt. Die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und die EU vereinbarten überdies neue Sanktionen, die Russland Transaktionen mit Gold deutlich erschweren sollen.
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Die asiatischen Börsen fanden im Donnerstagshandel keine gemeinsame Richtung.
Der japanische Leitindex Nikkei gewann letztlich 0,25 Prozent auf 28.110,39 Punkte.
Auf dem chinesische Festland gab der Shanghai Composite derweil 0,63 Prozent au 3.250,26 Zähler ab. In Hongkong notierte der Hang Seng unterdessen 0,94 Prozent schwächer bei 21.945,95 Stellen.
Die schwachen Vorgaben aus den USA belasteten die Märkte Asiens, allerdings fielen die Abschläge in Fernost gering aus. Etwas Unterstützung kam vom starken Dollar sowie der Aussicht die Leitzinsen in den USA könnten schneller angezogen werden. Daneben konnte auch der rasante Preisanstieg der Ölpreise vorerst gestoppt werden.
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