G7- & NATO-Treffen

Gipfeltreffen und Konjunkturängste sorgen für Volatilität: DAX schließt marginal tiefer

24.03.22 17:39 Uhr

Gipfeltreffen und Konjunkturängste sorgen für Volatilität: DAX schließt marginal tiefer | finanzen.net

Am Donnerstag zeigt sich der deutsche Aktienmarkt erneut schwankungsanfällig.

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Der DAX beging den Donnerstagshandel mit einem Aufschlag von 0,16 Prozent auf 14.305,80 Punkte. Nach einer Kursachterbahn in einer engen Range um den Vortagesschluss büßte das Börsenbarometer letztlich marginale 0,07 Prozent auf 14.273,79 Zähler ein.

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Die anfänglichen Kursgewinne seien von institutionellen Investoren zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, berichtete Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect. Belastet hätten Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sich die europäische Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg abkühlen wird. Damit sei das Feld einer potenziellen Stagflation in Europa eröffnet worden, so Lipkow.
Für Jürgen Molnar von RoboMarkets besteht derzeit kein Grund, bei deutschen Aktien zuzugreifen, da es offenbar keine Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gebe, der Ölpreise hoch sei und "Putin indirekt den Gashahn für den Westen zudreht".

Gipfeltreffen - Ölimportstopp im Fokus

Im Tagesverlauf treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industriestaaten (G7) sowie der NATO-Mitglieder. Zudem steht ein Treffen der EU in Brüssel an. Dabei werden sich die Diskussionen voraussichtlich unter anderem um einen europäischen Importstopp für russisches Öl drehen. Ein rasches Embargo scheine aber unwahrscheinlich, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Der Widerstand in einigen EU-Ländern mit hoher Abhängigkeit von russischem Öl ist noch beträchtlich. Eine weitere Eskalation der russischen Kriegsführung in der Ukraine gegen die dortige Zivilbevölkerung könnte diese Länder aber doch noch zum Einlenken bewegen." Informationen der Financial Times zufolge sind die USA unterdessen bereit, Europa mit bis zu 15 Milliarden Kubikmetern Erdgas zu versorgen.

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Wichtige Konjunkturdaten

Die Veröffentlichung der Barometer für die Stimmung der Euro-Einkaufsmanager steht unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs. Für den Euroraum fiel der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im März von zuletzt 55,5 Punkten auf 54,8 Zähler. Prognostiziert worden war ein Rückgang auf 54,2 Punkte.
In den USA sind zudem die Auftragseingänge für langlebige Güter stärker zurückgegangen als erwartet. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit April 2020. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von lediglich 0,6 Prozent gerechnet. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen.

Parallel dazu startet nach rund vier Wochen Pause der Aktienhandel an der Moskauer Börse, allerdings in beschränktem Umfang. Zunächst können nur 33 Werte ge- oder verkauft werden. Ausländern sind Verkäufe bis zum 1. April untersagt.

Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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