US-Börsen im Rückwärtsmodus -- DAX geht nach Rekordjagd leichter ins Wochenende -- Commerzbank-Chefin lässt Unicredit-Chef wohl abblitzen -- Mitsubishi, Palantir, Nikola, Autotitel im Fokus
EU testet Krisenfestigkeit von TikTok, Meta, X und Co.. Verizon erzielt kräftigen Kundenzuwachs. Studienerfolg bei Novo Nordisk. Unternehmen boykottieren Tesla. Onco unterzeichnet Absichtserklärung mit Inka Health. Gericht billigt Varta-Sanierung endgültig - Aktionäre verlieren alles. Boeing: Milliardenabschreibungen. MTU hat neue Finanzvorständin. Trump enttäuscht Krypto-Unterstützer.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt setzte seine Rekordrally am Freitag zunächst weiter fort, doch dann drehte die Stimmung.
Der DAX hatte direkt mit einem Rekordstand eröffnet und legte dann zunächst noch weiter zu. Dabei übersprang er im Tagesverlauf erstmals in seiner Geschichte die Marke von 21.500 Punkten und markierte ein neues Allzeithoch bei 21.520,50 Punkten. Doch angesichts einer schwachen Wall Street drehte der deutsche Leitindex dann am Nachmittag ins Minus und verabschiedete sich somit 0,08 Prozent schwächer bei 21.394,93 Punkten ins Wochenende.
Auch der TecDAX fiel nach einem freundlichen Start in die Verlustzone. Am Abend schloss er 0,23 Prozent tiefer bei 3.648,48 Punkten.
Donald Trump ist weiterhin das Hauptthema am Markt: Sein jüngster Appell für niedrigere Ölpreise und Zinssenkungen hat bei den Anlegern für noch mehr Risikobereitschaft gesorgt, so die Commerzbank.
Bezüglich des deutschen Leitindex stellt sich jedoch die Frage, wie lange die positive Stimmung anhält und ob die Aussicht auf sinkende EZB-Leitzinsen weiterhin stützend wirken kann. "Die Gefahr von Rücksetzern besteht, zumal es aus technischer Sicht bereits Anzeichen für eine überkaufte Marktlage gibt", schrieben die Experten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im morgendlichen Kommentar.
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Die europäischen Börsen tendierten am Freitag seitwärts.
Der EURO STOXX 50 fiel nach einer positiven Eröffnung an sein Vortagesschlussniveau zurück. Letztlich beendete er die Sitzung quasi unverändert (+0,04 Prozent) bei 5.219,37 Punkten.
Der Fokus richtete sich auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump, dessen jüngste Äußerungen an den Märkten als Hinweis darauf gewertet wurden, dass der neue US-Präsident in der Zollpolitik pragmatischer vorgehen könnte als ursprünglich angekündigt. Er würde es vorziehen, keine Zölle auf chinesische Importe erheben zu müssen, so der Republikaner. Auch zu den Zöllen auf europäische Importe hat sich Trump bislang nicht geäußert, was ebenfalls als ein wichtiger Faktor für die jüngste Rally betrachtet wird. "Mit der Aussicht, auf Zölle gegen China zu verzichten, setzt der US-Präsident ein weiteres Signal für die derzeitige Kursrally", kommentierte der Vermögensverwalter QC Partners. Die Marktstimmung sei sehr positiv, was sich auch im niedrigen Volumen der ausstehenden Put-Optionen widerspiegle.
Hinzu kamen positive Nachrichten von der Konjunkturseite. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hatte sich im Januar überraschend deutlich verbessert. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex übertraf nicht nur die Markterwartungen sondern kletterte sogar knapp über die Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Am Freitagnachmittag wurden die europäischen Börsen jedoch von einer schwachen Wall Street belastet. Nach der jüngsten Gewinnserie legen die US-Aktienmärkte eine Verschnaufpause ein.
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Die Anleger an den US-Börsen hielten sich am Freitag zurück und drückten die Indizes ins Minus.
Der Dow Jones bewegte sich während der gesamten Sitzung im Minus und beendete den Handelstag 0,32 Prozent tiefer bei 44.424,25 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite zeigte sich ebenfalls schwächer und verlor 0,50 Prozent auf 19.954,30 Zähler.
Die sinkenden Anleihezinsen lieferten etwas Unterstützung. Die Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Märkte, während die Berichtssaison einzelne Aktienwerte bewegte. Im Mittelpunkt der Marktaufmerksamkeit standen weiterhin die Aussagen des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Er erklärte, dass er es bevorzugen würde, keine Zölle auf chinesische Importe zu erheben, betonte jedoch, dass diese Option Washington "enorme Macht" gegenüber Peking verschaffe. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat Trump keine nennenswerten Maßnahmen in Bezug auf Zölle ergriffen, obwohl er angekündigt hat, am 1. Februar eine 25-prozentige Steuer auf Waren aus Kanada und Mexiko einzuführen.
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Die Börsen in Asien folgten am Freitag den US-Märkten mehrheitlich ins Plus.
In Tokio gewann der japanische Leitindex Nikkei 225 zunächst hinzu, schloss am Ende aber 0,07 Prozent tiefer bei 39.931,98 Punkten.
In Festland-China legte daneben der Shanghai Composite 0,70 Prozent auf 3.252,63 Zähler zu.
In Hongkong waren unterdessen deutlichere Gewinne zu sehen: Für den Hang Seng ging es um 1,86 Prozent auf 20.066,19 Indexpunkte nach oben.
Die positiven Vorgaben von der Wall Street stützten die Märkte. Japans Notenbank, die die Zinsen auf das höchste Niveau seit Oktober 2008 angehoben hat, belastete unterdessen den Markt in der Region. Die BoJ erhöhte zudem die Inflationsprognose für das Fiskaljahr 2025 und erwartet nun eine Inflation von 2,7 Prozent. Der Yen zieht durch die Leitzinsanhebung an und bremst den japanischen Aktienmarkt zusätzlich.
Chinas Aufwärtsbewegung wurde von den angekündigten Stimulierungsmaßnahmen der Regierung gestützt. Peking plant, die Unterstützung für den heimischen Aktienmarkt weiter zu verstärken, indem Versicherer ermutigt werden, 30 Prozent ihrer jährlichen Prämienüberschüsse in den Aktienmarkt zu investieren. Auch Aussagen von US-Präsident Donald Trump, dass er keine Zölle auf chinesische Importe erheben wolle, wirkten unterstützend.
Zudem hat die chinesische Notenbank (PBoC) 200 Milliarden Yuan (rund 26 Milliarden Euro) über ihre mittelfristigen Kreditfazilitäten zu einem Zinssatz von 2,0 Prozent bereitgestellt, um die Marktliquidität zu erhöhen.
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