Neue Geschäftsfelder

Experte: Darum dürfte NVIDIA auch 2025 im Tech-Bereich führend bleiben - aber es gibt auch Risiken

23.01.25 03:44 Uhr

NASDAQ-Titel NVIDIA auch 2025 unschlagbar? Experte enthüllt Chancen und Gefahren! | finanzen.net

NVIDIA steht auch 2025 vor einem vielversprechenden Jahr. Analyst Ryan Shrout sieht das Unternehmen als führenden Akteur in der Tech-Branche, gestützt durch Innovationen im KI-Bereich, den Ausbau weiterer Geschäftsfelder und einer starken Marktposition. Doch er nennt auch Risiken, die den weiteren Aufstieg des Tech-Konzerns bremsen könnten.

Werte in diesem Artikel

• Experte erwartet bei NVIDIA weitere Fortschritte im KI-Bereich
• Investitionen in andere Geschäftsfelder dürften sich ebenfalls auszahlen
• Konkurrenzdruck dürfte zunehmen

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NVIDIA hat unzweifelhaft ein starkes Jahr 2024 hinter sich. "Die strategischen Fortschritte des Unternehmens bei GPUs für Rechenzentren und Netzwerken, sein Wachstum und seine Ambitionen im Dienstleistungsbereich sowie seine Stärke in der Automobil- und Robotikbranche sowie in anderen aufstrebenden Branchen haben die Marktführerschaft von NVIDIA gefestigt", schreibt Ryan Shrout, Tech-Unternehmensanalyst und Gründer von Shrout Research, in einem Gastbeitrag für "MarketWatch" mit Blick auf das vergangene Jahr. Somit starte der Grafikkartenhersteller laut Shrout mit einem gestärkten "Burggraben" - also einem starken Wettbewerbsvorteil, der für Konkurrenten nicht leicht zu überwinden ist - ins neue Jahr. Und auch für 2025 identifiziert der Experte zahlreiche Wachstumschancen und vielversprechende Geschäftsbereiche für NVIDIA, die dem Konzern dabei helfen sollten, seine führende Position zu verteidigen oder sogar noch weiter auszubauen.

In diesen KI-Bereichen sieht der Expert für NVIDIA weitere Wachstumschancen

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So erwartet Shrout, dass NVIDIA auch im Jahr 2025 im Geschäft mit GPUs für Datenzentren weiter deutlich wachsen dürfte. So sei zum einen die Auftrags-Pipeline für die B200 Blackwell-GPUs und die bereits älteren Hopper-GPUs noch gut gefüllt, zudem werde die Markteinführung der Blackwell Ultra B300-GPU erwartet, die eine drastisch verbesserte Leistung für wichtige Inferenz-Workloads bieten soll. Shrout erwartet daher "signifikante Performance- und Effizienz-Steigerungen". "Wir werden wahrscheinlich mehr Änderungen im Bereich der Software-Weiterentwicklung und Präzisionsfunktionen sehen, die 'effektivere' Leistungssteigerungen als je zuvor bringen" so der Experte bei "MarketWatch". Diese Verbesserungen dürften laut ihm dazu führen, dass Hyperscaler wie Microsoft Azure oder Amazon Web Services auf die neueste GPU-Generation aufrüsten werden.

Doch laut Shrout dürfte NVIDIA in diesem Jahr die Hyperscaler auch zunehmend direkt angreifen. Denn durch eine Erweiterung seines Dienstleistungsbereiches - etwa durch die Dienste AI Foundry und NVIDIA Infrastructure Management Services (NIMs) - wolle das Unternehmen einen größeren Anteil am Umsatz mit KI-Infrastrukturen einstreichen. Indem NVIDIA sich mit seinen Service-Angeboten direkt an Unternehmen richtet, könnte der Konzern um Jensen Huang laut dem Analysten womöglich die Hyperscaler umgehen, die hier normalerweise als Zwischenpartei fungieren, und sich so eine höhere Marge sichern.

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Neue Geschäftsfelder als zukünftige Umsatzbringer

Doch auch in Bereichen außerhalb des KI-Sektors habe sich NVIDIA laut dem Experten für weiteres Wachstum in 2025 positioniert. So würden sich für den US-Konzern neue Wachstumschancen durch seine Investitionen in die Automobilindustrie, die Robotik-Branche, das Omniverse und Simulationsprojekte wie Earth-2 ergeben. NVIDIA könnte hier laut Shrout neue Einnahmequellen erschließen und zudem Innovationen vorantreiben.

Auch im Gaming-Sektor, in dem sich NVIDIA schon lange vor dem KI-Durchbruch mit seinen GPUs einen Namen gemacht hatte, erwartet der Tech-Analyst eine Margenverbesserung. So seien NVIDIAs Grafikkarten der GeForce-Reihe hier immer noch führend und eine neue Generation dieser GPUs mit besserer Performance und erweiterten Funktionen dürfte bald vorgestellt werden. "Der anhaltende Trend steigender Preise im PC-Gaming-Sektor lässt darauf schließen, dass NVIDIA seine Margen in diesem Bereich weiter steigern könnte", heißt es im Gastbeitrag bei "MarketWatch".

Nicht zuletzt könnte NVIDIA in diesem Jahr auch in einen völlig neuen Geschäftsbereich einsteigen und einen eigenen PC-Prozessor (CPU) auf den Markt bringen. Es gibt bereits seit längerem Berichte darüber, dass NVIDIA in aller Stille mit der Entwicklung von CPUs begonnen habe, die auf einer Architektur des Chipdesigners Arm basieren und auf Windows-Betriebssystemen laufen sollen. Shrout hält es für sehr wahrscheinlich, dass diese CPUs in diesem Jahr auf den Markt kommen werden. NVIDIA würde damit zum Angriff auf Intel, AMD und QUALCOMM blasen, könnte diesen Konzernen laut dem Analysten aber durchaus Marktanteile abluchsen, wenn NVIDIA "sich durch leistungsstärkere Optionen differenzieren kann, zu denen seine erstklassige Grafik und integrierte KI-Technologie gehören".

Risiken für NVIDIA: Konkurrenzdruck und Marktveränderungen

Trotz der vielversprechenden Aussichten für 2025 sieht Shrout auch einige Risiken, die NVIDIA gefährlich werden könnten. Zwar habe das Unternehmen mit 95 Prozent Marktanteil bei den KI-Chips eine nahezu monopolartige Stellung, doch eine Stagnation oder ein Rückgang des Wachstums auf dem KI-Markt könnten sich auf NVIDIA negativ auswirken. "Konkurrenten mit kleineren Marktanteilen könnten in einem stagnierenden oder schrumpfenden Markt dennoch wachsen und NVIDIA durch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis oder eine höhere Verfügbarkeit Umsatz abnehmen", warnt der Experte.

Ein weiteres Risiko sieht der Experte in der Kommerzialisierung der KI-Software-Infrastruktur, beziehungsweise in der Normalisierung des Software-Ökosystems. Da immer mehr allgemeine Softwaretools eingeführt werden, die auch konkurrierende Lösungen unterstützen, könnte dies dazu führen, dass Kunden zu anderen Anbietern wechseln, so Shrout.

Bedrohlich für den KI-Platzhirsch seien außerdem die Entwicklungen großer Cloud-Anbieter wie Alphabets Google Cloud, AWS und Microsoft Azure, die verstärkt an eigenen KI-Beschleunigern und Prozessoren arbeiten, die an die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden angepasst werden können. Dies könnte dazu führen, dass die Nachfrage dieser Unternehmen nach NVIDIA-GPUs sinkt. Shrout weist allerdings darauf hin, dass die Pläne für diese Tech-Firmen ein hohes finanzielles Risiko darstellen würden und es daher wahrscheinlich sei, dass zumindest einige von ihnen sie in den nächsten 24 Monaten wieder aufgeben werden.

NVIDIA mit solider Grundlage für starkes 2025

Insgesamt überwiegt bei Shrout jedoch die Zuversicht. "Dank des diversifizierten Produktportfolios und der strategischen Investitionen von NVIDIA wird das Unternehmen sein Wachstum im Jahr 2025 und darüber hinaus aufrechterhalten können, selbst wenn die Investitionen in KI-Hardware zurückgehen", so der Experte. Wenn der Konzern seine bestehenden Stärken weiterhin nutze, könne er auch 2025 "die Technologiebranche weiterhin tragen".

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Below the Sky / Shutterstock.com

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