Trump im Fokus

Small Cap-ETFs mit volatilem Auftakt 2025 - wie könnte es weitergehen?

23.01.25 03:37 Uhr

Turbulenter Jahresstart für Small Cap-ETFs - wie sind die weiteren Aussichten? | finanzen.net

Für Small-Cap-ETFs war es ein turbulenter Jahresstart. Wie könnte es nach dem Amtsantritt von Donald Trump nun für sie weitergehen?

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Donald Trump als US-Präsident vereidigt
• Wirtschaftspolitik mit Fokus auf Zölle, Steuererleichterungen und Bürokratieabbau
• Kleinere Unternehmen könnten überproportional von Trump 2.0 profitieren

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Die Entwicklung von Small-Cap-ETFs in den ersten Wochen 2025 erinnert an eine Achterbahnfahrt: Zunächst ließen unerwartet gute Arbeitsmarktdaten unter den Anlegern Sorgen aufkommen, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinssenkungen bis zum Ende des Jahres aussetzen könnte. Dies belastete den iShares Russell 2000 ETF (IWM) sehr, weil Anleger in Massen aus dem Benchmark-ETF für Small Caps - er setzt sich aus 2.000 kleinen und mittelgroßen Unternehmen des Index Russell 3000 zusammen - flüchteten. Jedoch sorgten schon wenige Tage später positiv aufgenommene Inflationsdaten für eine deutliche Erleichterungsrally bei Aktien und schoben auch den IWM an.

"Wenn ein großer Teil des Small-Cap-Index sehr zinsempfindlich ist und es sich dabei um Unternehmen handelt, deren Erträge negativ sein können und die hoch verschuldet sind, hängen ihre Aussichten in hohem Maße von einem niedrigeren Diskontsatz ab, der auf ihre künftigen Cashflows angewandt wird. Sobald diese Aktien also einen Hinweis auf eine Senkung des Diskontsatzes erhalten, steigen sie und die Anleger stürzen sich auf sie", begründete Philip Greenblatt, Portfoliomanager bei Easterly Investment Partners, laut "MarketWatch" die starke Reaktion auf die Wirtschaftsdaten.

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Trump jetzt offiziell US-Präsident

Doch mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus werden die Karten neu gemischt. Der Republikaner, der seit dem 20. Januar 2025 nun offiziell 47. US-Präsident ist, plant tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaftspolitik, von denen auch Small Caps sehr profitieren dürften. So hat er per Erlass bereits eine neue Behörde mit dem Namen "Department of Government Efficiency" (DOGE) eingerichtet, die gemeinsam von Tesla-Chef Elon Musk und dem Risikokapitalgeber Vivek Ramaswamy geleitet werden soll und deren Hauptziel der Abbau von Bürokratie ist. Daneben beabsichtigt Trump auch, die Steuern für Unternehmen weiter zu senken. Auf 15 Prozent könnte der Steuersatz gesenkt werden, nachdem es in seiner erstem Amtszeit bereits auf 21 Prozent abwärts gegangen war.

Außerdem will der 78-Jährige die heimische Wirtschaft schützen und kündigte im Einklang mit seiner "America First"-Strategie bereits die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Produkte aus Kanada und Mexiko an, die zum 1. Februar in Kraft treten sollen. Und auch China und Europa müssen bangen.

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Laut "MarketWatch" wird in Zusammenhang mit Trumps protektionistischen Maßnahmen weithin erwartet, dass Small-Cap-Aktien von der so genannten "Reshoring"-Renaissance profitieren werden, was bedeutet, dass Unternehmen ihre Lieferketten zurückholen und Arbeitsplätze in der Fertigung in die USA zurückbringen. Die Rückkehr des verarbeitenden Gewerbes könnte kleineren Unternehmen "unverhältnismäßig" zugutekommen, da sie den Großteil ihrer Einnahmen im Inland erwirtschaften, im Gegensatz zu Megacap-Firmen, die viel stärker international engagiert sind, erläuterte Gregory Spiegel, Portfoliomanager im Small-Cap-Team bei Neuberger Berman gegenüber "MarketWatch".

Der Experte ist optimistisch, dass die politische Agenda der neuen Trump-Administration es kleineren Unternehmen ermöglichen wird, "angemessenere Entscheidungen über die Kapitalallokation zu treffen", wenn es darum geht, wo sie investieren und ihre Produktionskapazitäten ausbauen wollen, und dass dies ihre Gewinne und Cashflows weiter unterstützen wird.

Redaktion finanzen.net

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