Euro am Sonntag Titel

Börsenwelt 2010: Wohin steuern DAX, Dow und Co?

15.12.09 05:39 Uhr

Auf Anleger wartet eines der spannendsten Börsenjahre der Geschichte. Wie viel Kraft haben die Aktien- und Rohstoffmärkte im kommenden Jahr? Euro am Sonntag hat die Prognosen der wichtigsten Banken analysiert.

Werte in diesem Artikel
Fonds

70,21 USD -0,40 USD -0,01%

Aktien

67,92 EUR 0,15 EUR 0,22%

15,43 EUR 0,03 EUR 0,16%

16,77 EUR -0,39 EUR -2,26%

29,75 EUR -0,17 EUR -0,57%

11,34 EUR -0,43 EUR -3,65%

547,70 EUR -3,00 EUR -0,54%

32,96 EUR 0,07 EUR 0,20%

514,00 EUR -6,20 EUR -1,19%

192,56 EUR 2,58 EUR 1,36%

56,36 EUR -0,18 EUR -0,32%

Rohstoffe

2.650,36 USD 4,29 USD 0,16%

58,91 USD 0,00 USD 0,00%

73,40 USD 0,08 USD 0,11%

70,32 USD 0,04 USD 0,06%

1,67 EUR 0,00 EUR 0,12%

Indizes

7.365,7 PKT 8,6 PKT 0,12%

1.725,0 PKT -7,7 PKT -0,44%

20.246,4 PKT -67,4 PKT -0,33%

186,5 PKT -1,1 PKT -0,57%

43.449,9 PKT -267,6 PKT -0,61%

508,4 PKT -1,7 PKT -0,34%

4.942,6 PKT -4,5 PKT -0,09%

144,8 PKT -2,7 PKT -1,83%

431,0 PKT -3,2 PKT -0,74%

1.079,2 PKT 10,5 PKT 0,98%

8.195,2 PKT -66,9 PKT -0,81%

4.475,6 PKT -39,6 PKT -0,88%

10.575,6 PKT -39,5 PKT -0,37%

25.939,9 PKT -246,2 PKT -0,94%

22.001,1 PKT -95,6 PKT -0,43%

20.109,1 PKT -64,8 PKT -0,32%

39.338,9 PKT -25,8 PKT -0,07%

7.657,5 PKT 16,8 PKT 0,22%

16.792,5 PKT -32,7 PKT -0,19%

7.846,6 PKT -31,8 PKT -0,40%

2.971,6 PKT -6,1 PKT -0,21%

6.050,6 PKT -23,5 PKT -0,39%

25.147,2 PKT -127,1 PKT -0,50%

13.808,2 PKT -102,0 PKT -0,73%

11.740,5 PKT 39,0 PKT 0,33%

15.619,5 PKT 39,3 PKT 0,25%

4.386,8 PKT -3,5 PKT -0,08%

3.489,2 PKT -24,4 PKT -0,69%

Börsenprofis erwarten für 2010 deutliche Kursgewinne an den Aktienmärkten. Im Schnitt kalkulieren führende Banken mit einem Indexstand von etwa 6366 Punkten zum Ende des kommenden Jahres. Das ist das Ergebnis einer Exklusivumfrage von Euro am Sonntag unter 20 Finanzunternehmen im In- und Ausland. Sollte sich die Prognose bewahrheiten, könnten Anleger mit einem Kursplus von etwa zwölf Prozent rechnen. Die Profis sehen beim deutschen Leitindex damit mehr Potenzial als beim Euro ­Stoxx 50 (plus elf Prozent) und dem amerikanischen Dow Jones Indust­rial (plus sieben Prozent).

Prognosen für 2010: Die Einschätzungen der Banken können Sie hier downloaden (pdf-Datei)

Die Einzelprognosen für den DAX gehen allerdings weit auseinander. Am optimistischsten ist HSBC Trinkaus & Burkhardt. Dort sehen die Aktienmarktexperten die deutschen Schwergewichte Ende des kommenden Jahres bei 7500 Punkten. Am pessimistischsten ist die Weberbank aus Berlin. Dort traut man dem deutschen Leitindex lediglich 5300 Punkte zu, also einen Wert deutlich unter dem aktuellen Stand.
Die Optimisten kalkulieren, dass die staatlichen Stützungsprogramme die gewünschte Wirkung erzielen und einen sich selbst tragenden Aufschwung anstoßen. Wichtigste Kraft sollen die Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas sein. Sie sind nur indirekt von den Verwerfungen der Finanzkrise betroffen und wachsen bereits wieder überproportional stark, allen voran China mit mehr als acht Prozent im laufenden Jahr.
Auch die USA, die mit deutlichem Abstand größte Volkswirtschaft der Welt, sollen mitziehen. Zwar ist die Arbeitslosenquote mit zehn Prozent historisch hoch, die letzten Daten vom Arbeitsmarkt können aber als Signal interpretiert werden, dass der Abwärtstrend gestoppt ist.

Spielraum für steigende Gewinne sehen in diesem Umfeld die Optimisten vor allem für Unternehmen, die einen hohen Umsatzanteil in Schwellenländern erzielen. Vorbild für den Aufschwung ist die Erholung nach dem vorherigen Konjunkturtief im Jahr 2003. Damals steigerten die börsennotierten europäischen Unternehmen, Finanzkonzerne nicht mitgerechnet, in den beiden Folgejahren ihre Gewinne um insgesamt mehr als 75 Prozent. Zusätzlich Fantasie für Kurssteigerungen sollen Übernahmen und Fusionen bringen.
Die Zinspolitik der Notenbank wird die Aufwärtsdynamik ebenfalls unterstützen, kalkulieren die Optimisten. Unsere Umfrage ergab, dass Aktienstrategen von der Euro­päischen Zentralbank erst in der zweiten Jahreshälfte, von der US-Notenbank (Fed) womöglich erst 2011 Zins­erhöhungen erwarten. Niedrige Zinsen würden wie schon in den ver­gangenen Monaten Investoren aus den sicheren, aber unrentablen Geldmärkten in die Aktenmärkte treiben und damit die Kurse stützen. Auch die Pessimisten sehen positive Signale, warnen aber vor zu großen Erwartungen. „Die Konjunkturerholung ist vor allem durch staatliche Förderprogramme getrieben worden. Wir glauben nicht, dass dieser Aufschwung nachhaltig ist. Auch die Konsensschätzung, dass die DAX-Konzerne ihre Gewinne im kommenden Jahr um 40 Prozent steigern, ist übertrieben“, kalkuliert die Weberbank in Berlin.

Rückschläge drohen auch in Deutschland. Dort sind die Lohnstückkosten im Zuge der Kurzarbeit um 25 Prozent gestiegen. Gleichzeitig liegt die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe knapp über 70 Prozent und damit weit unter dem langjährigen Durchschnitt von knapp 85 Prozent. Ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit wiederum würde Konsum und Wirtschaftswachstum drücken.
In den USA, die 30 Prozent des weltweiten Konsums ausmachen, müssen die Verbraucher ebenfalls kürzertreten. Viele Haushalte sind nach dem Platzen der Immobilienblase stark verschuldet und müssen sparen – entsprechend weniger Geld kann in den Konsum investiert werden. Angesichts der globalen Kräfteverteilung müssten die asiatischen Schwellenländer, um einen Prozentpunkt Konsumrückgang in den USA auszugleichen, drei Prozentpunkte zulegen, kalkuliert die UBS.

Die vielleicht größte Gefahr geht nach Ansicht der Experten von nicht entschärften Sprengsätzen in den Bilanzen der Banken aus. Bis zu 90 Milliarden Euro Risiko hat die Bundesbank allein in den Bilanzen deutscher Banken ausgemacht. Ähnlich brisant ist die drastisch angestiegene Staatsverschuldung. In den USA beträgt die Schuldenlast über 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, in Deutschland mehr als 70 Prozent. Andere Länder kommen auf Werte von über 100 Prozent. Mit Griechenland gilt sogar ein Staat der europäischen Währungsunion als pleitegefährdet. Die nervöse Reaktion der Aktienmärkte auf die Finanzprobleme Dubais und Griechenlands zeigen, wie groß die Angst vor einer erneuten ­Eskalation der Finanzkrise ist.

Auffallend ist, dass Bullen und Bären einen ähnlichen Saisonverlauf für den DAX prognostizieren. Die meisten Strategen erwarten Kursgewinne vor allem im ersten Quartal 2010. Sie spekulieren dabei auf sich weiter verbessernde Frühindikatoren und im Vergleich zu schwachen Vorjahreswerten deutlich steigende Unternehmensgewinne. Zur Jahresmitte drohen nach ­Ansicht der Experten tendenziell schlechte Nachrichten. Als Kursbremse könnte sich eine Diskussion über eine restriktivere Geldpolitik der Notenbanken erweisen. Zugleich dürften die Frühindikatoren, der wichtigste Kurstreiber für die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten, an Dynamik verlieren. Zum Schlussquartal erwartet die Mehrheit der befragten Analysten dann steigende Aktienkurse. „Anleger sollten im Jahresverlauf mit Portfolio­umschichtungen agieren“, rät daher die UBS ihren Kunden.

Angesichts der noch immer enor­men Risiken gewinnt Gold für In­vestoren zunehmend an Bedeutung. Mit einem Kursplus von mehr als 25 Prozent ist der Wert der Krisenwährung 2009 stärker gestiegen als die großen westlichen Aktienindizes. Langfristig sehen Experten weiterhin Chancen. Aber auch beim Gold müssen Anleger im Jahresverlauf mit Rückschlägen rechnen. „Wer kurzfristig plant, sollte bei Kursen um 1200 Dollar Kasse machen und bei etwa 1000 Dollar wieder einsteigen“, rät etwa die Hamburger Sparkasse. Als durchschnittliches Kursziel ergibt sich aus unserer Umfrage ein Kurs von etwa 1252 Dollar je Fein­unze. Das entspräche einem Wertzuwachs von weiteren zehn Prozent. Moderat steigende Kurse sehen die Experten auch beim Öl. Rund 79 Dollar je Barrel lautet die Konsensschätzung unserer Umfrage.

Wie treffsicher sind die Profis? Im vergangenen Jahr haben sich die Strategen der führenden Banken – berücksichtigt man die historische Dimension der Marktturbulenzen – achtbar geschlagen. Im Schnitt 5037 Punkte hatten die Experten in unserer letztjährigen Umfrage für 2009 vorausgesagt. Das sind rund 700 Punkte weniger, als es die Kurstafel des deutschen Leitindex in diesen Tagen anzeigt.

Rechnerisch am weitesten entfernt lag M.M. Warburg; die Hamburger Privatbank hatte mit ihrer Prog­nose von 3600 Punkten aber sehr ­exakt den Jahrestiefstand im März vorweggenommen und ihre Prog­nose daraufhin im Jahresverlauf angehoben. Relativ zielgenau waren Allianz Dresdner und Unicredit, die 5500 Punkte als Ziel ausgegeben hatten. DZ Bank und UBS waren mit ihren Kurszielen von 6000 Punkten ähnlich nah am aktuellen Indexstand. Am treffsichersten war die BHF Bank. Deren Aktienstrategen hatten eine Bandbreite von 3600 bis 5500 Punkte angegeben und damit relativ genau die Extreme des Jahres vorausgesagt.

Schwellenländer
Wachstum trotz Krise

Die aufstrebenden Staaten in Asien und Lateinamerika haben die Finanzkrise weitgehend unbeschadet überstanden. Auch deshalb dürfte die Wirtschaft dort langfristig stärker wachsen als in den etablierten Industrieländern. Davon profitieren jene westlichen Unternehmen, die einen hohen Umsatzanteil in den Schwellenländern erwirtschaften. Einer Untersuchung der US-Bank Goldman Sachs zufolge sind das in Europa vor allem Konsumwerte wie Anheuser-Busch InBev, British American Tobacco, LVMH und Richemont. Andere sehen unter anderem Adidas als starke Marke vor allem in China. Wer direkt in Unternehmen in Schwellenländern investieren will, sollte besser auf Aktienfonds setzen. Das mindert das Risiko. Der ISI BRIC Equities (ISIN: DK 001 628  488 8), der in den vergangenen fünf Jahren mehr als 130 Prozent Wertzuwachs erzielte, setzt auf die vier klassischen Schwellenländer Brasilien, Russ-land, Indien, China. Ebenfalls überdurchschnittlich gut entwickelten sich der Aberdeen Global EM (LU  013 241 210 6, €uro-FondsNote 2) und der Baring Global EM (IE 000 838 830 4, €uro-FondsNote 2).

Dividende
Substanz setzt sich durch

Obwohl Aktien mit hoher Ausschüttung gemeinhin als defensive Investments gelten, konnte der DivDAX im diesjährigen Bullenmarkt den DAX mit einem Vorsprung von 3,5 Prozentpunkten abhängen. Sollten die Konjunktursorgen zunehmen, dürfte der Vorsprung weiter wachsen. Auch die im Frühjahr anstehende Ausschüttungssaison macht Dividendentitel interessant. Anleger können über Indexzertifikate, wie sie unter anderem die Deutsche Bank anbietet (ISIN: DE 000 DB1 D1V 6), in den DivDAX investieren, der die 15 DAX-Titel mit der höchsten Ausschüttungsquote abbildet. Im DAX weisen Deutsche Telekom, E.on und Münchener Rück eine Rendite von mehr als fünf Prozent aus. Unter den Nebenwerten sind Alstria und Halloren chancenreich. Weniger Risiko gehen Anleger mit Fonds ein. Der BWI-Dividenden-Strategie (DE 000 978 041 1, €uro-FondsNote 2) investiert in Dividendentitel aus der Eurozone wie Unilever und Total. Einen ähnlichen Ansatz, aber mit stärkerem Fokus auf Deutschland, verfolgt der DJE Dividende & Substanz (LU 015 955 015 0, €uro-FondsNote 2).

Rohstoffe
Gold als Kriseninvestment

Gold als Krisenabsicherung ist empfehlenswert, Experten raten zu einem Depotanteil von fünf bis zehn Prozent. Neben dem Kauf physischen Goldes bietet sich ein Gold-ETC an. Diese mit Gold hinterlegten Schuldverschreibungen bietet etwa ETF Securities (ISIN: DE 000 A0K RJZ 9) an. Mehr Aufwärtspotenzial verspricht ein ETC auf Silber (DE 000 A0K RJ5 1), da das Edelmetall 2009 der Goldwertentwicklung hinterherhinkt. Ebenfalls interessant sind Goldfirmen, die dank der gestiegenen Edelmetallpreise einen überdurchschnittlichen Gewinnsprung machen dürften. Hier ist der Earth Gold Fund (DE 000  A0Q 2SD 8) zu empfehlen, der auf kleinere Goldfirmen setzt. Bei Industriemetallen werden Kohle und Kupfer gute Chancen auf steigende Notierungen -eingeräumt. Davon profitieren Minenunternehmen, auf die der BGF World Mining (LU 007 505 655 5) setzt. Energiefonds wie dem Fortis Equity Energy Europe (LU 012 334 141 3) wird dagegen angesichts der angeschlagenen Weltwirtschaft nur begrenztes Aufwärtspotenzial zugestanden.

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