Mega-Preisanstieg erwartet: Nahost-Konflikt könnte Ölpreis auf über 100 Dollar treiben
Geopolitische Spannungen könnten am Ölmarkt für Turbulenzen sorgen, davon zeigt sich ein Marktexperte überzeugt.
Werte in diesem Artikel
• Spannungen im Nahen Osten bleiben hoch
• Experte rechnet mit möglicher weiterer Eskalation
• Steigt der Ölpreis auf 100 US-Dollar?
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Dan Yergin, Vizepräsident von S&P Global, rechnet mit anhaltenden Spannungen im Nahen Osten. Dabei dürfte die Lage eher noch schwieriger werden, betont der Marktexperte gegenüber CNBCs "Squawk Box Asia" - und rechnet zeitgleich mit Folgen für den Ölmarkt.
Sorge vor weiterer Eskalation im Israel-Iran-Konflikt
Bislang hat sich der Konflikt im Nahen Osten bei den Ölpreisen nur verhalten bemerkbar gemacht. Seit Beginn der Eskalation am 7. Oktober 2023, als die Hamas Angriffe auf jüdische Siedlungen in Israel in der Nähe des Gaza-Streifens unternommen hat, hat der Ölpreis kräftig an Wert verloren. Dabei war es der Anstieg der Rohölproduktion in den USA - die im August auf ein Rekordniveau gestiegen war -, gepaart mit der schwachen Nachfrage aus China, die den Druck auf die Ölpreise hoch gehalten hatte.
Dass Israel im April in einen umfassenden Konflikt mit dem Iran geriet, ließ die Region nur knapp an einem Krieg vorbei schlittern, dennoch bewertet Yergin die Lage in der Region als äußerst fragil: "Ich denke, es ist eine sehr gefährliche Zeit, eine, die wir noch nicht erlebt haben", sagte er. "Es wird darauf gewettet, dass die Israelis die Atomanlagen zum jetzigen Zeitpunkt nicht angreifen oder versuchen würden, sie anzugreifen. Aber in ein paar Monaten, ein paar Wochen oder wann auch immer, wird der Iran - so wird angenommen - die Fähigkeit haben, eine Atomwaffe abzuliefern, und das erhöht den Einsatz", sagte er und verglich den Moment mit der Kubakrise von 1962.
Lage am Ölmarkt dürfte sich verschärfen
Auf den Ölmarkt könnte dabei dem Experten zufolge insbesondere eine Maßnahme durchschlagen, die der Iran ohne Waffen durchführen könnte: "Das schlimmste Szenario wäre etwas, was der Iran allein tun könnte, nämlich die Straße von Hormuz zu blockieren. Dies hat also nichts direkt mit israelischen Luftangriffen oder Raketen zu tun", so Yergin gegenüber CNBC weiter.
Sollte die wichtige Handelsstraße blockiert werden, durch die laut der U.S. Energy Information Administration täglich etwa ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion fließt, könnte dies weitreichende Folgen für die Ölpreise haben. Selbst eine vorübergehende Blockade könnte die Transportkosten erhöhen und Lieferverzögerungen mit sich bringen. Im schlimmsten Szenario sei dann mit Ölpreisen über 100 Dollar pro Barrel zu rechnen, schreibt CNBC.
Auch andere Experten sehen den Konflikt mit Sorge
Yergin ist nicht der einzige Experte, der die Entwicklungen im Nahen Osten mit Blick auf die Ölmärkte mit Sorge betrachtet. Auch Goldman Sachs-Analysten gehen davon aus, dass die Zeit, in denen der Konflikt nur begrenzte Folgen für den Ölmarkt hatte, vorbei sein dürfte. Daan Struyven, Co-Chef der globalen Rohstoffforschung von Goldman Sachs, betonte unlängst gegenüber CNBC dass die Ölpreise, "wenn es zu einem nachhaltigen Rückgang der iranischen Produktion um 1 Million Barrel pro Tag käme" im nächsten Jahr um rund 20 US-Dollar pro Barrel steigen könnten - unter der Annahme, dass die OPEC+ nicht mit einer Produktionssteigerung reagiere. Sollte es zu einer Reaktion von Seiten der OPEC+ kommen, dürfte der Anstieg bei etwas weniger als zehn US-Dollar liegen, so der Experte.
Zuletzt wurde WTI bei 73,72 US-Dollar je Barrel gehandelt, Brent lag bei 77,23 US-Dollar je Barrel.
Redaktion finanzen.net
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