JPMorgan glaubt an Öl-Superzyklus: Ölpreis bei 190 US-Dollar möglich
Die Corona-Pandemie hat den Ölmärkten einen empfindlichen Dämpfer verpasst. Nach dem historischen Einbruch der Ölpreise im März kam es zwar zu Erholungsbewegungen, die Vorkrisenniveaus bleiben aber weit entfernt. Noch, glaubt ein Analyst.
Werte in diesem Artikel
• Ölpreise trotz Erholung von Vorkrisen-Ständen entfernt
• Analyst rechnet mit Superzyklus bei Öl
• 190 US-Dollar je Barrell möglich
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die schwache Nachfrage ist aktuell eines der größten Probleme am Ölmarkt. Die Corona-Krise - verbunden mit stillgelegten Industriezweigen und einer massiven Rückfuhr von Investitionen - hatte die Ölpreise im März historisch einbrechen lassen und die Ölförderländer zu einer massiven Reduzierung der Produktion veranlasst.
Seitdem hat sich die Lage am Ölmarkt wieder etwas entspannt, die Ölpreise konnten ihre historischen Tiefs hinter sich lassen und einen Erholungskurs einleiten. Dennoch: Mit einem Preis von rund 40 US-Dollar bleiben die Höchststände weit entfernt. Viele Analysten haben vor diesem Hintergrund bei ihren Prognosen Vorsicht an den Tag gelegt und die zwischenzeitliche Ölpreisrally zumindest kritisch bewertet.
JPMorgan bleibt bullish
Doch die Experten der US-Bank JPMorgan lassen sich von anhaltend schwierigen Marktbedingungen und vorsichtigen Einschätzungen anderer Analysten nicht beeindrucken und zeigen sich im Gegenteil äußerst bullish, wenn es um die Einschätzung der Ölpreisentwicklung geht.
Bereits vor dem historischen Ölpreiseinbruch im März hatte Christyan Malek, Leiter der Öl- und Gasforschung in Europa, im Nahen Osten und in Afrika bei JPMorgan, ein Preisziel von 190 US-Dollar für Rohöl ausgegeben. Angesichts des zwischenzeitlichen Einbruchs der Ölpreise scheint diese Prognose stark ambitioniert, aber der Experte betonte zuletzt: "Die Realität ist, dass die Chancen, dass Öl zu diesem Zeitpunkt in Richtung 100 US-Dollar geht, höher sind als vor drei Monaten".
Schlägt das Pendel um?
Dabei verweist Malek auf die zyklische Natur der Ölindustrie. Er nennt das "Öl-Superzyklus" und erklärt, das starke Überangebot auf dem Ölmarkt, die zu gut gefüllten Lager also, haben eine Produktionskürzung nach sich gezogen. Nun könnte das Pendel in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen. In einem Bericht erklärte er, die überversorgten Ölmärkte würden ab 2022 in ein "grundlegendes Angebotsdefizit" geraten. Das wahrscheinlichste Szenario, so JPMorgan, sei es, dass Brent auf 60 US-Dollar pro Barrel steigt, um Anreize für eine höhere Produktion zu schaffen.
Auch wenn Malek ein Preisziel für den Bullenfall schuldig blieb, zeigte sich der Experte gegenüber CNN Business optimistisch, dass die im März in Aussicht gestellten 190 US-Dollar weiterhin erreichbar seien.
"Das Defizit spricht für sich. Das bedeutet, dass die Ölpreise durch die Decke gehen werden", sagte er. "Denken wir, dass es nachhaltig ist? Nein. Aber könnte es dieses Niveau erreichen? Ja."
Redaktion finanzen.net
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