Ausblick auf den europäischen Gasmarkt 2025
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Europäisches Gas dürfte vorerst teuer bleiben bis mehr US-LNG für Entlastung sorgt Am europäischen Gasmarkt zählen die Füllstände der Gasspeicher zu den wichtigsten Taktgebern. Das zeigt auch das auslaufende Jahr eindrücklich. Denn so komfortabel der letzte Winter endete – die Gasspeicher waren am Ende eines eher milden Winters 2023/24 noch zu 60 Prozent gefüllt und der europäische Gaspreis war entsprechend auf ein 12-Monatstief gerutscht -, so unkomfortab...
Europäisches Gas dürfte vorerst teuer bleiben bis mehr US-LNG für Entlastung sorgt
Am europäischen Gasmarkt zählen die Füllstände der Gasspeicher zu den wichtigsten Taktgebern. Das zeigt auch das auslaufende Jahr eindrücklich. Denn so komfortabel der letzte Winter endete – die Gasspeicher waren am Ende eines eher milden Winters 2023/24 noch zu 60 Prozent gefüllt und der europäische Gaspreis war entsprechend auf ein 12-Monatstief gerutscht -, so unkomfortabel beginnt der aktuelle. Schon mit einer etwas langsameren Wiederbefüllung der Speicher im Jahresverlauf zog der Preis merklich an. Vom Tief im Februar bis August kam es nahezu zu einer Verdopplung des Preises. Weil nun mit dem frühen Temperatureinbruch die Entnahmen aus den Gasspeichern deutlich eher und stärker als üblich eingesetzt haben – der Füllstand in der EU liegt aktuell mit knapp 88%25 etwa 10 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr, als der derzeitige Füllstand erst Mitte Dezember erreicht wurde – hat der Preis nochmals deutlich angezogen (Abbildung unten). Hinzu kam der drohende Lieferstopp Russlands nach Österreich. Der europäische Referenzpreis ist mittlerweile auf ein 12-Monatshoch von knapp 50 EUR je MWh geklettert, die von uns erwartete Anspannung am Markt ist also früher eingetreten. Kurzfristig sehen wir die Preise weiterhin als gut unterstützt. Schließlich birgt der anstehende Winter das Risiko niedriger Temperaturen, auch wenn der EU-Klimadienst Copernicus mit einem erneut eher milden Winter rechnet. Mögliche Kälteeinbrüche könnten die Speicherfüllstände dennoch schneller sinken lassen als in den letzten sehr milden Wintern. Zudem ist die nach wie vor hohe Abhängigkeit Europas von russischen Gasimporten in Zeiten einer drohenden, weiteren Eskalation des Ukraine-Konflikts besorgniserregend. Schließlich sind nicht nur die Bezüge über Pipelines, sondern auch die hohen Bezüge über LNG zu berücksichtigen. Insgesamt machten beide zusammen bislang in diesem Jahr gemäß Bruegel-Daten wieder mehr als 15 %25 der europäischen Importe aus.
Im Jahresverlauf von 2025 erwarten wir jedoch eine leichte Entspannung: Zum einen werden in den USA neue Verflüssigungsterminals in Betrieb genommen. Mit den dort nun ebenfalls wieder höheren Preisen und einer vermutlich auf Steigerung der US-Erdgasproduktion und LNG-Exporte abzielenden Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump bzw. des von ihm nominierten Energieministers dürfte auch ausreichend Gas für Exportzwecke zur Verfügung stehen. Zudem dürfte das vom bisherigen US-Präsidenten Biden verfügte Moratorium für die Genehmigung neuer LNG-Terminals von Trump bereits kurz nach seinem Amtsantritt aufgehoben werden. Zum anderen könnte mit dem gleichzeitig drohenden Handelskonflikt zwischen den USA und China Nachfragekonkurrenz für Europa wegfallen, falls China als Reaktion auf höhere US-Importzölle kein US-LNG mehr kaufen sollte. Nicht zuletzt könnte die EU bei möglichen Verhandlungen mit den USA ihre Absicht bekunden, künftig mehr US-LNG abzunehmen, um höhere US-Strafzölle abzuwenden.
Dem steigenden Angebot (aus den USA) steht eine nur allmähliche konjunkturelle Belebung der EU-Gasnachfrage gegenüber. Zwar dürften die bereits erfolgten und noch anstehenden Zinssenkungen der EZB die Konjunktur im Euroraum etwas beleben. Standortprobleme, ein Wegfall von Sondereffekten wie beispielsweise die auslaufenden EU-Förderungen in Italien und nicht zuletzt die höheren Gaspreise absolut sowie relativ zu Kohle dürften die Erholung der Gasnachfrage jedoch bremsen. Für Ende 2025 rechnen wir mit einem Gaspreis von 45 EUR je MWh. Ein Aufwärtsrisiko bleibt eine mögliche weitere Eskalation des Konfliktes zwischen dem Iran und Israel. Sollte es daraufhin zu einer Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs durch die Straße von Hormus kommen, wären davon auch die LNG-Lieferungen aus Katar betroffen. Diese gehen überwiegend nach Asien. Die asiatischen Abnehmer müssten dann mehr LNG in den USA kaufen, was das verfügbare Angebot für Europa verknappen und verteuern würde.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SY9DHA | Long | Erdgas Future | Faktor: 5 |
SU0LPC | Short | Erdgas Future | Faktor: -5 |
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Bildquellen: SocGen