Fünf Jahre nach Lehman: Gefährliche Mischung
Bankenkrise: Strenge Regeln für Banken sollten nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers das Finanzsystem sicher machen — mit wenig Erfolg. Die nächste Krise kommt bestimmt.
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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Chaos an der Wall Street: Die Lehman-Aktie verliert am 9. September 45 Prozent. Einen Tag später meldet die amerikanische Investmentbank einen Verlust von 3,9 Milliarden Dollar, die Aktie rutscht gleich noch mal ab. Am 11. September diskutieren Analysten der Bank of America, wie viel eine Rettung von Lehman wohl kosten würde. Ein paar Tage lang versucht Lehman-Chef Richard Fuld, die Eisen aus dem Feuer zu holen. Vergebens. Am 15. September flimmert das bittere Ende über den Bildschirm: Die Traditionsbank Lehman Brothers ist pleite.
Bei dem Kurznachrichtendienst Twitter können Abonnenten des Kanals „Real Time Crisis“ noch einmal exakt um fünf Jahre zeitversetzt verfolgen, wie die Welt im September 2008 Schritt für Schritt auf die größte Finanzkrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs zusteuerte. Nur die milliardenschweren Rettungspakete der einzelnen Staaten konnten den Kollaps des Weltfinanzsystems verhindern.
Seitdem ist viel passiert, um Banken sicherer zu machen: Der Derivatemarkt ist strenger reguliert, Banken müssen mehr Eigenkapital vorhalten, und eine geplante Bankenunion auf europäischer Ebene soll das System stabiler machen. „Dennoch bleibt das Risiko einer neuen schweren Finanzkrise jedoch bestehen“, sagt Thierry Philipponnat von Finance Watch, einer Nicht-Regierungsorganisation, die sich mit Finanzmarktregulierung beschäftigt. Unzureichende Reformen sowie die gefährliche Geldpolitik der Notenbanken könnten die Welt schon bald wieder an den Abgrund bringen.
Dass die Möglichkeiten an Regulierungsmaßnahmen noch nicht ausgereizt sind, wissen auch die G-20-Staaten. Auf ihrem Gipfel in Sankt Petersburg vor einer Woche packten die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrienationen ein besonders heikles Thema an: die Kontrolle der Schattenbanken — ein Bereich von Akteuren ohne Banklizenz, die dennoch ganz groß im Kreditwesen mitmischen.
Weil sie keine Einlagen von Sparern einsammeln, wurden die Institute, zu denen Hedgefonds, Geldmarktfonds oder Private-Equity-Fonds gehören, in der Regulierungswut nach der Lehman-Pleite lange ausgespart. Das soll sich nun ändern. In Sankt Petersburg verständigten sich die Staaten auf einen Zeitplan, um auch hier schärfere Regeln auf den Weg zu bringen.
Die Geschäfte von Nicht-Bankinstituten gelten als Brandbeschleuniger der globalen Finanzkrise. Während des US-Immobilienbooms Anfang des Jahrtausends kauften sie den Banken fleißig die künftigen Ratenzahlungen der Schuldner von Hypothekendarlehen ab.
Anschließend mischten und verbrieften sie die Forderungen zu neuen Produkten und brachten sie dann auf den Markt. Welche Risiken tatsächlich hinter den Konstrukten steckten, blieb den meisten verschlossen. Das wahre Ausmaß offenbarte sich erst, als das System 2008 zusammenbrach.
Unregulierte Schattenbankwelt
Heute boomt der Schattenbanksektor mehr denn je: Sein Volumen wird auf fast 70 Billionen Dollar geschätzt. Das entspricht der 20-fachen Wirtschaftsleistung Deutschlands. Zum Vergleich: Um die Jahrtausendwende war der Sektor nicht einmal halb so groß.
Zu dem Wachstum des Markts haben paradoxerweise nicht zuletzt die vielen strengen Regeln geführt, die die Finanzaufsichten den klassischen Banken nach dem 15. September 2008 sukzessive auferlegt haben. Die Finanzhäuser waren gezwungen, risikoreiche Geschäfte loszuwerden, sodass sie diese kurzerhand in unregulierte Zweckgesellschaften auslagerten. Vor allem deutsche Politiker hatten deshalb immer wieder gefordert, den Sektor endlich einer Aufsicht zu unterwerfen. Nicht zuletzt deshalb, weil auch für Schattenbanken gilt, dass sie eng mit anderen Marktteilnehmern verwoben sind. Wie bei Banken bedeutet das: Fällt ein Institut, besteht die Gefahr eines Dominoeffekts.
Die Politik hat auf internationaler Ebene einiges in Angriff genommen, um Banken in Zukunft besser zu beaufsichtigen. Bei Banken konzentrierten sich die Regulierer vor allem auf Eigenkapitalvorschriften, die 2010 unter dem Namen Basel III veröffentlicht wurden und bis 2014 in Kraft treten.
Mussten die Banken im Jahr 2008 lediglich zwei Prozent ihrer Bilanzsumme mit Eigenkapital unterlegen, verlangt Basel III eine risikoangepasste Kapitalquote von mindestens acht Prozent. Das heißt, je mehr Risiken eine Bank in den Bilanzen hat, desto mehr Eigenkapital muss sie zurückhalten.
Das Problem ist, dass Banken einen gewissen Freiraum haben, die Risiken in ihren Büchern zu berechnen, zu gewichten und so die Eigenkapitalquote zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Kein Wunder, dass bereits heute viele Finanzhäuser die in Basel III festgelegte Kennzahl erreicht oder gar überschritten haben.
Die Mühen scheinen auf den ersten Blick Früchte zu tragen. Allerdings: Lehman Brothers hatte kurz vor der Insolvenz eine risikogewichtete Eigenkapitalquote von elf Prozent und ging dennoch pleite.
Als Indikator für die Widerstandskraft einer Bank ist die Kennzahl darum nur bedingt geeignet — zumal es Schlupflöcher gibt: „EU-Staatsanleihen von Mitgliedsstaaten müssen nicht mit Eigenkapital unterlegt werden“, kritisiert Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW Köln). Dabei habe die Eurokrise gezeigt, dass Staatsanleihen nicht risikolos seien.
Geeigneter ist nach Expertenmeinung die strenger berechnete Leverage Ratio. Hier sieht das Bild schon anders aus: Nur die wenigsten Banken können die von Basel III empfohlene Leverage Ratio von drei Prozent erfüllen. Von der vom amerikanischen Einlagensicherungsfonds FDIC anvisierten Leverage Ratio von sechs Prozent sind die Banken weit entfernt.
Dabei wird deutlich, dass vor allem europäische Banken vergleichsweise unterkapitalisiert sind. Die Deutsche Bank hat mit der Ausgabe neuer Aktien im Frühjahr ihre Eigenkapitalquote von 2,1 auf 3,0 Prozent erhöht. Das heißt, die Bank finanziert sich immer noch zu 97 Prozent über Fremdkapital.
Einige Ökonomen wie etwa Martin Hellwig, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, fordern ohnehin eine viel höhere Kernkapitalquote. Zehn, 20, ja sogar 30 Prozent der Bilanzsumme schweben ihnen vor. Wenn Verluste eintreten, wäre genug Kapital da, um dafür geradezustehen.
Aus Schaden zu wenig gelernt
Fürsprecher härterer Sicherheitsregeln verweisen immer wieder auf den Derivatemarkt als möglichen Auslöser der nächsten Krise. Verständlicherweise. Denn eine Unwucht im 600 Billionen Dollar schweren Markt für Kontrakte, die sich auf Wertpapiere beziehen, hätte genügend Zugkraft, das Finanzsystem ins Schleudern zu bringen.
Bisher schufen Regulierer hier eine transparentere Abwicklung und zentrale Erfassung. Eigentlich sollten viele der Papiere erstmals auch in ihrem gesamten Wert besichert werden. Allerdings besitzen viele Banken gar nicht genügend geeignete Sicherheiten. Die Forderungen wurden daraufhin aufgeweicht. Nun wird eine größere Zahl an Papieren zur Hinterlegung anerkannt. Diese können zusätzlich sogar zweifach verwertet werden.
Es sind inkonsequente Maßnahmen wie diese, die an und für sich richtige Schritte im Kampf um ein sicheres Finanzsystem letztlich vor allem bürokratisch, undurchschaubar und am Ende womöglich unwirksam machen. Und die wichtigste Frage bleibt bisher unbeantwortet: Welche Rolle spielt der Staat?
Als mit dem Platzen der US-Immobilienblase 2007 gleich mehrere US-Institute ins Wanken gerieten, schritt Washington ein und rettete Finanzakteure wie Fannie Mae, Merill Lynch oder Bear Stearns. Auch in Europa sprangen die Staaten in die Bresche. Die Institute waren „too big too fail“, also aufgrund ihrer Bilanzgröße viel zu bedeutend, als dass man es hätte verantworten können, sie einfach fallen zu lassen.
Noch immer geht der Markt stillschweigend davon aus, dass der Staat kriselnde Banken rettet — auch wenn im Fall Lehman Brothers die Hilfe versagt wurde. Die Bonitätsbewertungen der weltweit 29 größten systemrelevanten Banken waren vor der Krise um gut eine Note besser als die durchschnittlichen Banken. Heute sind sie um drei Noten besser geratet. Analysten rechnen also immer noch mögliche Staatshilfen ein.
Doch das erhöht Risiken systematisch. Dank der impliziten Subvention des besseren Ratings können sich Großbanken zu günstigeren Bedingungen mit Kapital eindecken. Statt zu schrumpfen, sind die Bankbilanzen vielerorts in den vergangenen Jahren gestiegen. Die fünf größten US-Banken haben ihre Bilanzsummen seit 2008 von 8,1 Billionen auf 8,8 Billionen Dollar erhöht. Auch in Deutschland sind die Bilanzsummen der Banken leicht gestiegen.
Angesichts dieser Summen muss man sich fragen: Könnten die Staaten die Banken ein zweites Mal retten, selbst wenn sie wollten? Der von den Eurostaaten ins Leben gerufene Rettungsschirm ESM hat ein Kreditvolumen von 500 Milliarden Euro, nur 60 Milliarden Euro stehen davon für Finanzspritzen an Banken zur Verfügung. Die fiskalische Situation vieler Staaten hat sich in den vergangenen fünf Jahren massiv verschlechtert. Und genau das führt zum größten Risiko für das Finanzsystem.
Weil viele Staaten kein Geld mehr für Konjunkturprogramme haben, und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum mau und die Arbeitslosigkeit hoch ist, sprangen die Notenbanken ein. In den vergangenen Jahren pumpten sie massiv Geld in die Märkte.
Gefährliche Geldpolitik
Ob die Bank of Japan, die amerikanische Notenbank Fed oder die Bank of England — sie alle versorgen den Markt mit billigem Kapital, um so die Konjunktur anzukurbeln. So fließt weiter Geld ins System und pumpt potenziell neue Blasen auf. Banken wirken in diesem Szenario wie Katalysatoren.
Bereits nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wollte die US-Regierung mit billigem Kapital einen Konjunktureinbruch verhindern. Das Vorhaben endete in einer Immobilienblase. Ähnliches geschah in Irland und Spanien. Die Staaten sprangen ein, sodass am Ende aus Bankschulden Staatsschulden wurden. Seit Beginn der Finanzkrise sind die privaten und öffentlichen Schulden um rund ein Drittel gestiegen. Das birgt Krisenpotenzial.
Finanzkrisen kommen immer wieder, aber sie wiederholen sich nicht. Wann und wo sich die nächste Gefahr für die Wirtschaft nähert, lässt sich kaum vorhersagen. Verfolgt man den Twitter-Kanal „Real Time Crisis“, dann scheint vor fünf Jahren auch kaum jemand geglaubt zu haben, dass Lehman Brothers am Ende tatsächlich fallen gelassen wird.
Die Regeln für Europa:
ESM
Systemrelevante Großbanken, die noch sanierungsfähig sind, jedoch am Markt nicht mehr an frisches Kapital kommen, sollen künftig Finanzhilfen aus dem ESM-Rettungsschirm bekommen können.
Voraussetzung dafür ist, dass im Pleitefall der Bank die gesamte Eurozone gefährdet ist. Die Summe der direkten Bankenrekapitalisierung soll maximal 60 Milliarden Euro betragen. Auch muss das Heimatland der Bank sich an der Rettung beteiligen — zunächst jedoch nur mit einem Beitrag von 20 Prozent der Hilfssumme. Eine Bankenrekapitalisierung durch den ESM ist erst möglich, wenn die Bankenaufsicht einsatzfähig ist. Das ist voraussichtlich erst ab Herbst 2014 der Fall.
Bankenaufsicht
Am vergangenen Donnerstag hat das EU-Parlament den Weg frei gemacht für eine gemeinsame europäische Bankenaufsicht. Die Europäische Zentralbank übernimmt damit die direkte Aufsicht über jede Bank in der Eurozone, deren Bilanzsumme die 30 Milliarden Euro beziehungsweise ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts des Heimatlandes übersteigt. Rund 130 Großbanken sind davon betroffen. Die Aufsicht soll Risiken schnell erkennen und Empfehlungen aussprechen. Im schlimmsten Fall darf sie den Instituten sogar die Banklizenz entziehen. Die neue Behörde kann voraussichtlich im Herbst 2014 ihre Arbeit aufnehmen. Auf internationaler Ebene haben die
G-20-Staaten bereits 2009 das Financial Stability Board ins Leben gerufen, um Systemrisiken rechtzeitig zu erkennen.
Abwicklung
von Banken
Bislang war die Insolvenz einer Bank eine rein nationale Angelegenheit. Künftig sollen Banken nach EU-weit einheitlichen Regeln abgewickelt werden können. Dazu ist ein sogenannter „gemeinsamer Abwicklungs- und Restrukturierungsmechanismus“ vorgesehen. Finanziert werden sollen mögliche Abwicklungen zunächst durch den nationalen Abwicklungsfonds des Heimatlandes der betroffenen Bank. Reicht das nicht aus, kommt ein Fonds zum Tragen, in den alle Banken einzahlen. Auf diese Weise sollen Steuerzahler entlastet werden, weil im Pleitefall nicht sofort der Staat einspringen müsste.
So sicher ist Ihr Geld ...
... auf der Bank
Es gilt die deutsche Einlagensicherung. Das bedeutet für die Kunden von Privatbanken, dass im Fall
einer Insolvenz pro Kunde Tagesgeld, Festgeld, Bestände auf Girokonten, Sparbüchern und Sparbriefen bis zu 100.000 Euro über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) gesichert
sind. Sie garantiert, dass Kunden im Pleitefall schnell entschädigt werden. Summen jenseits der 100.000- Euro-Grenze werden über den Einlagensicherungsfonds des Bankenverbands (BdB) abgesichert. Derzeit sind hier pro Kunde 30 Prozent des Eigenkapitals des jeweiligen Instituts abgesichert. Die niedrigste Sicherungsgrenze einer Mitgliedsbank liegt bei 1,5 Millionen Euro pro Kunde. Aber nicht alle Privatbanken sind Mitglieder im BdB. Eine Liste der Institute gibt es unter www.bdb.de.
Sparkassen setzen auf die Institutssicherung, das heißt, die einzelnen Sparkassen werden permanent überwacht. Eventuelle Schieflagen werden von den anderen Sparkassen aufgefangen. Damit sollen Bankenpleiten erst gar nicht vorkommen können. Die im Bundesverband der Volks-und Raiffeisenbanken organisierten Genossenschaftsbanken sichern das Geld ihrer Kunden auf vergleichbare Weise.
... im Depot
Geht eine Bank pleite, haben Anleger das recht, ihre Depots auf eine andere Bank zu übertragen. Depots sind, vereinfacht ausgedrückt, wie Schließfächer. Die Bank stellt sie ihren Kunden zur Verfügung und erhebt dafür eine Gebühr. Mit dem Inhalt hat sie nichts zu tun. Vorsicht: Im Zuge der Insolvenz kann es technische Probleme geben. Gerade für Anleger, die mit Optionsscheinen handeln, können wenige Tage ohne Depotzugang teuer werden. Hier tritt auch die EdB auf den Plan: Sie schützt 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften, maximal aber den Gegenwert von 20 000 Euro.
... in Wertpapieren
Auch wenn der Inhalt des Depots vor der Pleite der Depotbank geschützt ist, haben die Wertpapiere selbst natürlich Pleiterisiken: Bei Aktien tragen die Anteilseigner das Risiko. Geht eine Gesellschaft pleite, sind deren Anteilscheine in der Regel wertlos. Kann der Emittent einer Anleihe, sei es ein Staat oder ein Unternehmen, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, sinkt der Wert
der Anleihe. Geht das Land oder das Unternehmen pleite, ist das Geld meist perdu. Geht dagegen eine Fondsgesellschaft pleite, sind die Fondsanteile nicht betroffen. Sie sind Sondervermögen. Das heißt, die Anteile müssen vom eigenen Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt gehalten werden. Anleger haben aber das Risiko, dass Fonds zeitweise geschlossen werden, sodass sie ihre Anteile nicht mehr verkaufen können. Gleiches gilt für Indexfonds (ETFs). Lediglich bei ETFs, die Indizes mittels sogenannter Swaps abbilden, besteht ein teilweises Verlustrisiko, sollte die Gegenpartei dieses Tauschgeschäfts ausfallen. Bei Zertifikaten handelt es sich um Schuldverschreibungen. Geht der Emittent pleite, ist das Geld meist weg.
... in Gold
Wenn Gold in Form von Münzen und Barren bei einer Bank gelagert wird, ist die Bank verpflichtet, dem Kunden sein Eigentum auszuliefern. Inhaber von Papieren wie Xetra-Gold haben im Falle einer Pleite des Wertpapieremittenten Anspruch auf das Gold, mit dem das Papier hinterlegt ist.
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