Zukunft der Kryptwährung

Crash oder Kursrakete? So geht es mit dem Bitcoin 2020 weiter

01.01.20 21:53 Uhr

Crash oder Kursrakete? So geht es mit dem Bitcoin 2020 weiter | finanzen.net

Kryptowährungen haben 2019 kräftige Erholungstendenzen gezeigt. Von ihren Höchstständen sind Bitcoin & Co. aber weiter deutlich entfernt. Was kommt 2020 auf die weltgrößte Digitalwährung zu? Ein Ausblick auf das neue Jahr.

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• Regulierung und Sicherheitsaspekte bleiben größte Herausforderungen am Kryptomarkt
• Bitcoins Halving-Event dürfte 2020 für Kursbewegungen sorgen
• Expertenschätzungen gehen massiv auseinander

Kryptowährungen haben den Finanzmarkt völlig umgekrempelt. Immer mehr Anleger interessieren sich für Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. und widmen auch der Blockchain verstärkte Aufmerksamkeit. Doch bei der Frage, wie es mit dem Kryptowährungsmarkt 2020 weitergeht, sind Experten weiterhin völlig uneins.

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Mainstream-Adaption bleibt Kernpunkt

Seit Bitcoin 2008 in einem White Paper des vermeintlichen Bitcoin-Gründers Satoshi Nakamoto erstmals Erwähnung fand, hat die Kryptowährung in ihrer noch recht jungen Geschichte bereits einen weiten Weg hinter sich gebracht. Doch ob sich die Währung am Markt wirklich durchsetzen kann, bleibt davon abhängig, ob es der digitale Coin zum Mainstreaminvestment schafft. Erst, wenn Bitcoin & Co. völlig in der breiten Masse angekommen und selbstverständlich als Alternative zu etablierten Fiat-Währungen wie Euro und Dollar im Alltag verwendet werden, kann man von einem echten Durchbruch sprechen.

Noch sind Kryptowährungen von der Adaption im Massenmarkt weit entfernt, doch immer mehr Investoren und Firmen unternehmen Anstrengungen, um die digitalen Coins aus der Nische in den Mainstream zu hieven.

Dazu gehört auch das Startup Bakkt, das zuletzt durch eine Kooperation mit der Kaffeehauskette Starbucks von sich reden gemacht hatte. Die Handelsplattform entwickelt eine Verbraucher-App für Kryptowährungen, die es ermöglichen soll, bei Partnern der App mit Cyberdevisen zu bezahlen. Und auch andere Unternehmen preschen voran, um Cyberdevisen im Mainstream zum Durchbruch zu verhelfen: So will zum Beispiel Facebook mit seinem umstrittenen Libra-Projekt eine weltweite Kryptowährung an den Start bringen und dafür die massive Reichweite der eigenen Portale Facebook und Whatsapp nutzen.

Sicherheit weiter zentrales Thema für viele Anleger

Trotz aller Bemühungen: Massentauglich sind Bitcoin & Co. bislang noch nicht. Während des Bitcoin-Hypes 2017, der die Kryptowährung auf ein Rekordhoch von knapp 20.000 US-Dollar getrieben hatte, war es insbesondere die Angst vieler Anleger, etwas zu verpassen, die immer mehr Investoren zu Bitcoin-Anlagen getrieben hatte. Wie wenig fundiert die Anlageentscheidung vieler gewesen sein dürfte, zeigte sich in dem darauffolgenden Absturz, während dem viele Anleger panikartig den Markt wieder verließen.

Zwischenzeitlich ist es insbesondere die hohe Volatilität von Kryptowährungen, die viele Investoren dazu veranlasst, dem Markt fernzubleiben und unbeteiligt an der Seitenlinie zu stehen. Denn vielen Marktteilnehmern fehlen Sicherheiten - Sicherheiten, mit denen andere Anlagen ausgestattet sind. Immer noch ist es die fehlende Regulierung des Kryptowährungsmarktes, die Anleger von einem Einstieg abhält.

2020 wird dies voraussichtlich eine der größten Herausforderungen sein, denen sich Aufsichtsbehörden und Regulierer den Kryptomarkt betreffend stellen müssen. Bislang gibt es zahlreiche nationale Alleingänge, globale und allgemeingültige Ansätze sind aber Mangelware. So fallen die Richtlinien für das Minen und das Traden von Kryptowährungen in verschiedenen Ländern massiv unterschiedlich aus. Auch im Umgang mit weitgehend unregulierten ICOs, Initial Coin Offerings, die auf Crowdfunding beruhen, ziehen Staaten international nicht an einem Strang. Ähnlich fällt es in Sachen Versteuerung von Krypto-Gewinnen aus. Anleger dürften 2020 also weiter auf Klarheit im Umgang mit dem Finanzinstrument Kryptowährung drängen und Regulierer zunehmend unter Druck setzen, an einheitlichen Regelungen zu arbeiten.

Klare, verbindliche Regeln könnten auch dem Ringen um einen Bitcoin-ETF neuen Schwung verleihen. Bislang schmettert etwa die US-Finanzaufsicht SEC einen Antrag nach dem anderen ab oder verschiebt die Entscheidung über mögliche Zulassungen. Hauptknackpunkt ist dabei immer, dass die Behörde von Seiten der ETF-Anbieter Anstrengungen vermisst, sicherzustellen, dass manipulative oder betrügerische Praktiken verhindert werden.

Wenn die ersten Bitcoin-Produkte auf den Markt kommen, dürfte dies vielen potenziellen Anlegern die nötige Sicherheit vermitteln, um in den Markt einzutreten. Zeitgleich dürfte auch die Mainstream-Adaption durch Endkunden steigen.

Wie geht es mit dem Bitcoin-Kurs 2020 weiter?

Wohin die Reise bei der weltgrößten Kryptowährung Bitcoin 2020 gehen wird, hängt also primär von den zwei Faktoren Sicherheit und Massenmarkt-Adaption ab. Da schwer einzuschätzen ist, wie es in diesen Bereichen im kommenden Jahr vorangehen wird, gehen auch die Prognosen der Bitcoin-Experten für die Preisentwicklung des Cybercoins 2020 deutlich auseinander. Kaum ein anderes Finanzasset spaltet die Experten so, wie der Bitcoin.

Viele Analysten positionieren sich bullish zum Bitcoin und rechnen damit, dass die Kryptowährung im kommenden Jahr zumindest besser performen wird, als andere Assets. Absolute Krypto-Bullen wie John McAfee halten einen Bitcoinpreis von einer Million Dollar für 2020 weiterhin für realistisch, der Experte zieht für dieses Mega-Preisziel insbesondere die Knappheit der Kryptowährung als Begründung heran. Denn nur noch rund drei Millionen Bitcoins können geschürft werden, dann ist das Ziel von 21.000.000 digitalen Bitcoin-Münzen erreicht. Und es wird in Zukunft immer schwieriger werden, Bitcoins zu minen, denn 2020 steht ein wichtiger Termin für den Bitcoin an: Ab Mai 2020 wird die Blockbelohnung für Miner auf 6,25 Coins heruntergesetzt und damit halbiert. Bereits nach den letzten Halving-Events in den Jahren 2012 und 2016 hatte der Bitcoin-Preis kräftig zulegen können. Auf diesen Effekt hoffen Krypto-Bullen wie McAfee auch für 2020.

Nicht alle Experten rechnen mit einer derartigen Preisexplosion, wie sie McAfee erwartet. Die Experten der Bayerischen Landesbank etwa trauen dem Bitcoin wegen des voraussichtlichen Halving-Katalysators einen Sprung auf 90.000 US-Dollar zu, was immer noch einem Plus von rund 900 Prozent zum derzeitigen Preisniveau entsprechen würde.

Deutlich weniger euphorisch äußerte sich zuletzt der Chef von Chinas Mining-Riesen Bitmain, Jihan Wu. Im Rahmen des "World Digital Mining Summit" in Frankfurt zeigte er sich skeptisch, ob der Bitcoin mit einem Preisanstieg auf das anstehende Halving reagieren wird. Für ihn ist entscheidender, ob die Halbierung der Block-Belohnung zeitlich mit einem der Zyklen zusammenfällt, in denen die Kryptomärkte agieren und die er für ursächlich für Krypto- Kursanstiege hält, wie unter anderem bei dem chinesischen Nachrichtenportal 8BTC zu lesen war. Dass die Aussichten für den Bitcoin mittel- bis langfristig positiv sind, betonte Jihan Wu dennoch - ob der Preisauftrieb aber bereits 2020 sichtbar sein wird, ließ der Experte offen.

Gänzlich unbeeindruckt von Kryptowährungen wie Bitcoin zeigt sich unterdessen weiterhin der als "Dr. Doom" bekannt gewordene Wirtschaftsexperte Nouriel Roubini. Diverse Male wetterte er in der Vergangenheit gegen den Bitcoin, bezeichnete Krypto-Fans als "Trottel" und erklärte, er halte die Blockchain für die am meisten zu Unrecht gehypte Technologie aller Zeiten.

Und auch Starinvestor Warren Buffett wird kein Freund der Cyberdevisen mehr. Der ausgewiesene Krypto-Kritiker hatte Bitcoin in der Vergangenheit als "Fata Morgana" bezeichnet. "Wenn du zocken willst, wird jemand anderes kommen und morgen mehr Geld bezahlen, das ist eine Art von Spiel. Das ist kein Investment". Er sei davon überzeugt, dass es mit Kryptowährungen ein böses Ende nehmen werde.

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Bitcoin: 2020 wird spannend

So weit die Experteneinschätzungen zur Entwicklung des Bitcoin 2020 auseinander gehen, so interessant dürfte das Jahr für Kryptoanleger werden. Schaffen es die Regulierer, an einem Strang zu ziehen und allgemeingültige Regularien für den Handel mit Kryptowährungen einzuführen? Wie geht es in Sachen Sicherheit weiter? Können Bitcoin & Co. im Massenmarkt Fuß fassen und im Alltag der Menschen eine deutlich größere Rolle spielen als bislang? Und wird die künstliche Verknappung der Block-Belohnung im Mai Anleger wieder in eine FOMO-Stimmung versetzen, die dem Kurs auf die Sprünge hilft? Wann gehen Bitcoin-ETFs an den Start und kann der Bitcoin seine Vormachtstellung im Krypto-Universum untermauern?

Fest steht: 2020 wird für den Bitcoin ein spannendes Jahr.

Redaktion finanzen.net

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