Nouriel Roubini hält Krypto-Fans für Trottel: "Die meisten haben keine Ahnung"
Crashprophet Nouriel Roubini gilt als einer der schärfsten Kritiker von Kryptowährungen. In einem Interview spricht er nun vielen Kryptofans Sachverstand ab.
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"Krypto ist die Mutter und der Vater aller Blasen", ließ sich der US-Ökonom Nouriel Roubini kürzlich zitieren. Nun legte der bekennende Krypto-Skeptiker erneut nach.
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Bitcoin ist eine Blase
Im Gespräch mit dem CFA Institute, einer gemeinnützigen Organisation von Finanzanalysten, hat Roubini, der aufgrund seiner pessimistischen Markteinschätzung auch den Beinamen "Dr. Droom" trägt, abermals Kryptowährungen, aber auch Experten und Anleger aus diesem Bereich ins Visier genommen und stark kritisiert.
Dabei hat er seine Einschätzung, dass es sich bei der weltgrößten Kryptowährung Bitcoin um eine Blase handelt, einmal mehr untermauert. "Ich habe so viele historische Blasen untersucht. Ich schrieb ein ganzes Buch, Crisis Economics, über Blasen und ihr Platzen. Ich erkenne eine, wenn ich eine sehe", so der Experte. Erneut begründete Roubini seine Einschätzung mit der Ansicht, dass es sich bei Kryptowährungen nicht um wirkliche Währungen handeln würde. "Sie sind im Bezug auf Wertspeicherung nicht stabil". In der zweiten Jahreshälfte 2017 habe es Millionen von Menschen gegeben, "die von Finanzen oder Portfolioinvestments keine Ahnung hatten, aber aus Angst etwas zu verpassen, in Bitcoins und andere Shitcoins investiert haben" - bis die Blase schließlich geplatzt sei. Er selbst habe sich lautstark gegen "die Armee von Leuten ausgesprochen, die total wahnsinnig" gewesen seien, so Roubini weiter.
Krypto-Anleger ohne Ahnung
Und an seiner Einschätzung der Krypto-Community hat sich für Nouriel Roubini offenbar bis zum heutigen Tag wenig geändert. Tatsächlich spricht der Experte zahlreichen so genannten Krypto-Experten wirtschaftlichen Sachverstand ab. "Ich habe in meinem Leben noch nie Menschen gesehen, die auf der einen Seite so arrogant in ihren Ansichten sind, die absolute Eiferer und Fanatiker dieser neuen Anlageklasse, gleichzeitig aber vollkommen und völlig unwissend über grundlegende Wirtschaft, Finanzen, Geld, Bankwesen, Zentralbankwesen, Geldpolitik, erklärt "Dr. Doom". Diese Leute wollen alles, was mit Geld zu tun hat, neu erfinden, die meisten von ihnen seien aber aber komplett ahnungslos, zieht der Experte insbesondere über Sprecher und Teilnehmer von Krypto- und Blockchainkonferenzen vom Leder. Viele von ihnen seien Fanatiker, das "Verhältnis zwischen arrogant und ignorant" sei bei ihnen so ausgeprägt, wie er es noch nie zuvor gesehen habe.
Ihm selbst sei deutlich klar gewesen, dass die Bitcoin-Blase im Jahr 2017 habe platzen müssen, so Roubini weiter. Zu diesem Zeitpunkt seien zahlreiche Trottel, die Angst hatten, den Hype zu verpassen, auf den Zug aufgesprungen und Insider hätten dies mit Preisen von 20.000 US-Dollar ausgenutzt. "Millionen von Menschen haben damals ihr letztes Hemd verloren." Wenn man sieht, wie "diese Trottel-Investoren - in diesem Fall nenne ich sie die Einzelhandels-Trottel - in diese FOMO-Raserei geraten, dann wissen Sie, dass diese Blase gleich platzen wird", so Roubini weiter.
Redaktion finanzen.net
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