Notenbanken von China und Frankreich warnen vor Bitcoins
Chinas Notenbank hat den Finanzinstituten des Landes Transaktionen mit der virtuellen Währung Bitcoin verboten. Auch die französiche Notenbank warnt vor Bitcoins. Der Kurs der digitalen Währung gibt daraufhin deutlich nach.
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Der Kurs der digitalen Währung Bitcoins ist am Donnerstag um rund 10 Prozent eingebrochen, nachdem die französische Notenbank vor der Währung gewarnt hat und Chinas Notenbank den chinesischen Finanzinstituen sogar Transaktionen mit Bitcoins verboten hat. "Die Institutionen sollten keine Geschäfte mit Bitcoin aufnehmen", teilte die Notenbank am Donnerstag in Peking mit. Beim Bitcoin handle es sich um ein hochspekulatives Online-Produkt und keine verlässliche Währung, warnte die Zentralbank.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Diese Schritte seien nötig, um Geldwäsche und anderen kriminellen Geschäften mit Bitcoin entgegenzuwirken, hieß es in der Mitteilung. Zusammen mit fünf Ministerien sei ein Leitfaden für den Umgang mit dem Anlageprodukt entwickelt worden, der strenge Beschränkungen vorsieht. Allerdings werde damit der Bitcoin nicht komplett in China verboten. Im Internet dürfen Nutzer weiterhin Bitcoin nutzen, aber nicht in die chinesische Währung Yuan umtauschen.
neben der chinesischen Notenbank hat heute auch die Banque de France vor den Gefahren der virtuellen Währung Bitcoins gewarnt. In einem mehrseitigen Bericht zählen die französischen Währungshüter viele Risiken auf, die mit dem Computergeld verbunden sind. Ganz grundsätzlich stecke hinter den Coins ein "Konzept, dass die Spekulation fördert", heißt es bei der Banque de France. Weitere Gefahren lauern in den starken Kursschwankungen, der fehlenden Basis in der Realwirtschaft und der mangelnden Konvertibilität. "Wegen seines anonymen Charakters begünstigen Bitcoins die Umgehung des Kampfes gegen die Geldwäsche", legte die Notenbank nach. Dazu werden auch Ermittlungen des FBI wegen Geldwäsche und Steuerbetrug zitiert.
Vergangene Woche hatte der Kurs der Digitalwährung erstmals die Marke von 1000 US-Dollar geknackt - Anfang 2013 lag die Hackerwährung noch bei 13 Dollar. Bitcoins sind virtuelle Geldeinheiten, deren Wert an keine andere Währung gekoppelt ist. Laut Angabe mehrerer Handelsplattformen ist China der mit Abstand wichtigste Markt für Bitcoins. Die Plattform BTCChina gilt als die größte der Welt und wickelt täglich Transaktionen im Wert von 60 Millionen US-Dollar ab. Damit soll sie ein Drittel des weltweiten Bitcoin-Geschäftes abdecken.
Einen Grund für den Erfolg in China sehen Finanzexperten im chinesischen Finanzsektor, der sehr strengen Kontrollen unterworfen ist. "Die Investmentmöglichkeiten in China sind sehr begrenzt", sagt Analyst Liu Xiao. Während sich die chinesische Währung nicht einfach umtauschen lässt, können dank Bitcoins große Geldmengen auch unmittelbar im Ausland angelegt werden. Zudem erfreue sich der Bitcoin einem regelrechten Hype in China, sagte Liu.
Derzeit seien weltweit Bitcoins im Wert von rund fünf bis sechs Milliarden US-Dollar im Umlauf, schätzte Liu. Das stelle keine grundlegende Bedrohung für den Finanzmarkt dar. Die Zentralbank ergreife eine reine Vorsichtsmaßnahme. Damit setze sie aber auch ein Zeichen. "Es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass andere internationale Finanzregulatoren nachziehen werden", sagte Liu.
Es ist nicht klar, wer Bitcoins ursprünglich ins Leben gerufen hat. Sie können auf Handelsplattformen im Netz mit "echtem" Geld wie Euro oder Dollar gekauft werden. Sie werden als Zahlungsmittel in einigen Geschäften und Restaurants akzeptiert. Die Idee dahinter ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Notenbanken funktioniert.
dpa-AFX und Dow Jones Newswires