"Sell on Good News"

Nach Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs: Krypto-Wale trennen sich von Bitcoins im Milliardenwert

06.02.24 22:19 Uhr

Nach Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs: Krypto-Wale trennen sich von Bitcoins im Milliardenwert | finanzen.net

Nach der Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs ging es für die Ur-Kryptowährung erst einmal bergab. Eine wichtige Rolle bei den Kursverlusten dürften Krypto-Wale gespielt haben.

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• Bitcoin-Kurs sinkt nach SEC-Genehmigung der Spot-ETFs
• Milliardenabflüsse von Krypto-Walen nach Zulassung
• Hohe Kursziele: Nach Gewinnmitnahmen wieder Bitcoin-Rally voraus?

Monatelang war die vermeintliche Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs eines der Hauptgesprächsthemen in Krypto-Kreisen. Am 10. Januar war es dann so weit: Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) genehmigte die ersten elf Spot-ETFs - und Tausende Bitcoin-Wale drückten auf den Verkaufsknopf. Was steckt dahinter?

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Die Milliardenabflüsse der einflussreichen Bitcoin-Wale

Zwischen dem 10. und 24. Januar - also im Zeitraum von zwei Wochen nach der SEC-Genehmigung der Spot-ETFs - haben Bitcoin-Wale (engl. Bitcoin Whales) laut Daten von "Santiment" ihre Bestände massiv reduziert. So wurden rund 70.000 Bitcoins, die in der genannten Zeitspanne durchschnittlich einem Wert von etwa 2,7 Milliarden US-Dollar entsprachen, von Großanlegern verkauft. Zu solchen Walen werden nach gängiger Definition solche Krypto-Akteure gezählt, die über mindestens 1.000 Bitcoins - die derzeit circa 40 Millionen US-Dollar kosten - verfügen.

Aktuell gibt es nach "Bitinfocharts"-Informationen 2.055 Krypto-Wallets, in denen sich zwischen 1.000 und 1.000.000 Bitcoins befinden. Demnach sind mehr als 40 Prozent aller Bitcoins im Umlauf im Besitz von Krypto-Walen. Aufgrund dieser hohen Bestände und der damit einhergehenden Marktmacht haben die Krypto-Wale die Möglichkeit, den Krypto-Markt entscheidend zu beeinflussen und kleinere Cyberdevisen-Anleger zu verunsichern.

Enorme Abflüsse beim Grayscale Bitcoin Trust

Ein Anlageprodukt, das besonders heftig von den Abverkäufen betroffen war, ist der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC). Wie "BTC ECHO" schreibt, sind seit dem Handelsstart des GBTC ungefähr 3,4 Milliarden US-Dollar aus dem ETF geflossen. Allein am 24. Januar zogen Anleger 19.200 Bitcoins (etwa 770 Millionen US-Dollar) via US-Kryptobörse Coinbase ab.

Allerdings warnt die Analyseplattform ArkhamIntel auf X (ehemals Twitter) vor der Gleichsetzung von Transaktionen mit Outflows und klärt auf: "Die Abflüsse werden zwischen Coinbase Prime und neuen GBTC-Depotadressen aufgeteilt. Das heißt, dass nicht alle BTC auch ausgezahlt werden. Es handelt sich scheinbar auch um Abrechnungen von Handelsaktivitäten der Vortage." Nichtsdestotrotz handele es sich Arkham zufolge bei ganzen 75 Prozent der Outflows - ungefähr 14.400 Bitcoins - um tatsächliche Auszahlungen. Krypto-Beobachter sehen in den Grayscale-Abflüssen eine wichtige Ursache für den zwischenzeitlichen Bitcoin-Kursrutsch.

Bitcoin schwächelt seit ETF-Zulassung

Die milliardenschweren Verkäufe der Bitcoin-Wale dürften ein Grund sein, warum die größte Kryptowährung der Welt seit der Spot-ETF-Zulassung schwächelt: Auf Monatssicht verlor der Bitcoin, der derzeit 42.402 US-Dollar kostet (Stand: 05. Februar 2024), knapp 10 Prozent an Wert. Allerdings können nicht nur die Krypto-Wale allein für den Kursrutsch verantwortlich gewesen sein, dafür wiegen die erwähnten 2,7 Milliarden US-Dollar an Abflüssen relativ gesehen zur von "Coinmarketcap" errechneten Bitcoin-Marktkapitalisierung von 786,25 Milliarden US-Dollar nicht schwer genug. So dürften auch viele Kleinanleger nach der Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs ihre Gewinne der vergangenen Monate mitgenommen haben - ganz nach dem im Börsenalltag immer wieder anzutreffenden Motto "Sell on Good News".

Bitcoin vor Wiederaufnahme der Rally? Bullishe Kursziele - und wachsende Akzeptanz

Ob es nach der Abwärtsbewegung bei der Ur-Internetwährung demnächst wieder bergauf gehen wird, bleibt natürlich abzuwarten - fest steht hingegen, dass immer wieder Analysten mit ultra-bullishen Bitcoin-Kurszielen aufhorchen lassen. Beispielsweise sieht der US-Hedgefondsmanager Mark Yusko den Bitcoin Ende 2024 bei 150.000 US-Dollar. ARK-Chefin Cathie Wood setzt sogar noch einen drauf und gab vor einigen Monaten eine selbst für Krypto-Bullen märchenhaft erscheinende Langfristprognose aus: Ihrer Ansicht nach könnte der Bitcoin bis 2030 auf ein Preis von 1,5 Millionen US-Dollar ansteigen.

Unabhängig von solch astronomisch klingenden Kurszielen dürfte es sich unterdessen positiv für das Krypto-Sentiment auswirken, dass einflussreiche Größen aus der US-Finanzindustrie wie BlackRock-Chef Larry Fink oder JPMorgan-CEO Jamie Dimon sich jüngst als Bitcoin-Fans outeten.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com, BSDEX

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