Tesla-Aktie im Abwärtstrend: Setzt sich der Kursrutsch bis auf 540 US-Dollar fort?
Bei ihrem Kursverlust der letzten Monate durchbricht die Tesla-Aktie wichtige Unterstützungsniveaus, die für institutionelle Anleger interessant sein könnten.
• Das Chartbild der Tesla-Aktie zeigt eine "Double Top-Formation"
• Der Twitter-Kauf kann Musk in Schieflage bringen
• Schlagzeilen um Elon Musk reißen nicht ab
Anfang des Jahres lag der Anteilsschein von Tesla noch über 1.200 US-Dollar, fiel dann Mitte März unter die Marke von 800 US-Dollar zurück, bevor der Kurs zeitweise wieder auf über 1.000 US-Dollar stieg. Seit dem 22. April befand sich das Papier wieder auf Talfahrt, am 10. Mai hat bei einem Kurs von 800,04 US-Dollar ein negativer Trend eingesetzt. Mitte Mai rutschte die Tesla-Aktie sogar in den markanten Unterstützungsbereich von knapp über 600 US-Dollar ab.
Die Gewinnprognosen sind damit tiefer als vor sieben Wochen. Bereits seit dem 26. April wird Tesla damit als hoch riskanter Titel eingestuft. Die relative "Underperformance" im Vergleich zum S&P 500 in den vergangenen 4 Wochen beträgt annähernd 20 Prozent.
Für die Analysten wichtig: Die drohende Kreuzung des 50- und des 200-Tage Kursdurchschnitts
Mit Stand vom 23. Mai lag der gleitende 50-Tage-Durchschnitt mit rund 922 US-Dollar zwar noch knapp über dem 200-Tage-Durchschnitt von rund 913 US-Dollar, sie näherten sich jedoch an. Der Elektroautobauer habe "einen mittelfristigen Durchbruch unter die durch das Januartief [von 792 US-Dollar] definierte Unterstützung bestätigt", sagte die Geschäftsführerin von Fairlead Strategies, Katie Stockton, gegenüber Barron's. Der Abwärtstrend könne bis zum Sommer andauern, führte die Analystin über die langfristigen Indikatoren aus, der Chart zeige eine "Double-Top"- oder "M"-Formation. Die Unterstützung liege nun bei 540 US-Dollar führte die Analystin weiter an - dies entspräche einem weiteren Kursverlust von fast 29 Prozent (Stand: 31. Mai 2022).
Die Aktie startete jedoch vor dem feiertagsbedingten langen Wochenende in den USA eine Gegenbewegung, der Kurs stieg bis auf 758,26 US-Dollar (Schlusskurs: 31.05.2022) - ein Hinweis für eine vorzeitig einsetzende Trendwende.
Eine ganze Reihe belastender Faktoren: Allen voran, der Twitter-Kauf
Die Twitter-Übernahme belastet den Kurs der Tesla-Aktie gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Tesla-Kurs brach am Tag nach der Ankündigung gleich um zwölf Prozent ein. Die Finanzierung der Übernahme bleibe für viele Anleger offensichtlich unklar, sagte Gary Black, Gründer und Managing Partner des ETF Future Fund LLC, gegenüber Bloomberg. Die Anleger machten sich Sorgen, dass Musk zum einen mehr Tesla-Aktien verkaufen müsse, zum anderen Tesla als Unternehmen nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit schenken könne.
Hier könnten die Anleger ein "Key-Man-Risiko" sehen. Wedbush-Analyst Dan Ives schreibt, die Situation um Tesla habe sich verselbständigt, die Anleger wollten sehen, wie Musk sich auf die Herausforderungen bei Tesla konzentriere.
Daneben gab es eine ganze Flut von Schlagzeilen und Tweets in den letzten Wochen, die Auswirkungen am Aktienmarkt zeigten:
Das produktivste Werk des Unternehmens, die Gigafactory in Shanghai, war von dem erneuten Lockdown betroffen: Die Kapazität wurde zweitweise wegen der Zero-COVID-Politik der chinesischen Regierung deutlich reduziert. Wie Reuters zuletzt berichtete, wurde auch die geplante Einstellung weiterer Mitarbeiter in Shanghai verschoben.
Die Auslistung aus dem Nachhaltigkeitsindex des S&P 500 wurde mit Rassismusvorwürfen, Klagen über schlechte Arbeitsbedingungen in der Gigafactory in Texas sowie den teilweise tödlichen Unfällen mit dem Autopiloten begründet, so die S&P-Analystin Margaret Dorn.
Mit den Unfällen im Zusammenhang mit dem Fahrassistenten beschäftigt sich auch der von der New York Times produzierte Dokumentarfilm "Elon Musk's Crash Course", der für weitere, negative Schlagzeilen sorgte. Den jüngsten Meldungen zufolge ermittelt auch die US-Börsenaufsicht SEC gegen Musk bezüglich seines Einstiegs als Großinvestors bei Twitter.
Zusätzlich belasten der Ausverkauf an den Märkten und die Inflation die Tesla-Aktie. Analysten, wie Colin Langan von Wells Fargo, geben als Begründung für die Abstufung Teslas auch die steigenden Rohstoffpreise an, wie beispielsweise das für die Herstellung von Batterien notwendige Lithium.
Die historisch einzigartige Bewertung der Tesla-Aktie und der Twitter-Deal
Auch der Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi, stuft die Tesla-Aktie laut investing.com mit Underperform und einem Kursziel von 450 US-Dollar je Aktie ein. Die bislang hohe Bewertung von Tesla sei historisch beispiellos, denn sie impliziere eine "branchenweit führende Rentabilität in der Zukunft". Da der Twitter-Deal noch nicht vollzogen ist, sind verschiedene Szenarien möglich, die Toni Sacconaghi entsprechend vorrechnet: Sollte der Aktienkurs des Elektroautobauers unter die 500 US-Dollar-Marke fallen, würden Musk rund 2,5 Milliarden US-Dollar für den Twitter-Kauf (zum ursprünglichen Preis) fehlen. Bei einer Reduzierung des Kaufpreises um 10 Prozent würde Musk über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, selbst wenn der Tesla-Kurs anschließend auf 400 US-Dollar einbrechen würde. Im unwahrscheinlichsten Fall, nämlich dass der Twitter-Kauf in voller Höhe durchgeführt und der Kurs der Tesla-Aktie unter die 400 US-Dollar-Marke fallen würde, wäre Musk zum Verkauf von rund 13 Millionen Tesla-Aktien gezwungen, was einem "Margin Call" gleichkäme. Letztlich könnte es also für Tesla mitentscheidend sein, wie es mit der Twitter-Übernahme weitergeht.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Zhang Peng/LightRocket via Getty Images, Paul Warner / Getty Images
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