"Teilen und herrschen": Kursanstiege bei Aktiensplits - das sind potenzielle Börsengewinner

Aktiensplits dienen dazu, Aktien optisch günstiger zu machen - oft folgt darauf ein weiterer Kursanstieg. Warum das so ist und welche Unternehmen als nächste Kandidaten für einen Split infrage kommen.
Werte in diesem Artikel
• "Teilen und herrschen"-Effekt: Niedrigere Aktienkurse erscheinen attraktiver und steigern oft die Nachfrage
• Studien zeigen, dass gesplittete Aktien oft besser performen als der Gesamtmarkt
• MarketWatch hat einige potenzielle Split-Kandidaten identifiziert
Aktiensplits sind ein bewährtes Mittel, mit dem Unternehmen den Kurs ihrer Aktien optisch günstiger machen. Doch warum steigen die Kurse häufig nach einem Split, obwohl sich am fundamentalen Wert des Unternehmens nichts ändert? Die Antwort liegt wohl in einer Mischung aus Psychologie, Marktmechanik und strategischer Unternehmensführung.
Was ist ein Aktiensplit?
Bei einem Aktiensplit wird die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien erhöht, während der Preis pro Aktie entsprechend gesenkt wird. Ein klassisches Beispiel ist ein 2:1-Split: Wer zuvor eine Aktie besaß, hält nach dem Split zwei - allerdings zum halben Preis. Der Gesamtwert der Anteile bleibt gleich, aber der optische Kurs sinkt.
Unternehmen entscheiden sich oft für einen Split, wenn ihre Aktie stark gestiegen ist und für Kleinanleger unerschwinglich erscheint. Große Tech-Unternehmen wie Apple, Tesla, Amazon oder auch NVIDIA haben in den letzten Jahren Aktiensplits durchgeführt, um ihre Aktien attraktiver zu machen.
Die "teilen und herrschen"-Strategie
Viele Anleger nehmen eine niedrigere Aktie als günstiger wahr, auch wenn sich am Unternehmenswert nichts ändert. So wirkt etwa ein Preis von 100 US-Dollar pro Aktie erschwinglicher als 1.000 US-Dollar, selbst wenn das Unternehmen wirtschaftlich genau dasselbe wert ist. Diese psychologische Barriere führt oft zu einer höheren Nachfrage, was den Kurs steigen lässt. Forschern der Bank of America zufolge liege die durchschnittliche Rendite einer Aktie nach einem Split ein Jahr später bei 25 Prozent gegenüber 12 Prozent für den gesamten S&P 500, berichtet MarketWatch. "Wir wissen, dass der Markt von Emotionen bestimmt wird. Jedes Mal, wenn man positive Nachrichten verbreitet und ein Anlegerpublikum begeistert, können Aktienkurse steigen. Aktiensplits geben Anlegern ein gutes Gefühl", erklärt daneben John Buckingham, Herausgeber des Aktiennewsletters Prudent Speculator, den "teilen und herrschen"-Effekt.
Durch den gesenkten Preis wird die Aktie damit auch für mehr Marktteilnehmer zugänglich. Dies führt häufig zu einem erhöhten Handelsvolumen, was wiederum zu steigenden Kursen beitragen kann. Besonders Kleinanleger können nach einem Split einfacher in ein Unternehmen investieren. Zudem sinkt nach einem Split auch der Preis von Optionen auf Aktien. Dadurch können mehr Trader Optionen handeln, was die Marktaktivität ankurbelt und die Kursbewegungen verstärken kann. "Das muss durch Zuflüsse geschehen, wahrscheinlich aus dem Privatkundenbereich", zitiert MarketWatch David Wagner, Portfoliomanager bei Aptus Capital Advisors.
Weiterhin wird ein Aktiensplit oft als Zeichen dafür gewertet, dass das Unternehmen wächst und optimistisch in die Zukunft blickt. Wenn sich eine Aktie überhaupt erst für einen Split qualifiziert, die sie in der Vergangenheit stark gestiegen ist, deutet das auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung hin.
Darüber hinaus sind manche Indizes, wie der Dow Jones Industrial Average, preisgewichtet. Das bedeutet, dass teurere Aktien einen größeren Einfluss haben. Ein niedrigerer Aktienkurs nach einem Split kann dazu führen, dass sich Fonds und ETFs stärker mit der Aktie beschäftigen, was die Nachfrage weiter erhöht. Wie MarketWatch erinnert, haben Aktiensplits etwa bei Apple, Amazon und auch NVIDIA dazu geführt, dass sie in den Dow Jones aufgenommen wurden.
Potenzielle Aktiensplit-Kandidaten
Mehrere hochpreisige Aktien mit starkem Kurswachstum könnten in naher Zukunft für einen Aktiensplit infrage kommen.
So hat MarketWatch etwa den Social-Media-Giganten Meta Platforms als möglichen Kandidaten identifiziert. Im vergangenen Jahr ist der Wert der Meta-Aktie an der NASDAQ um mehr als 65 Prozent angestiegen. "Meta erzielt fantastische Ergebnisse. Meta scheint stark von den Fortschritten in der KI zu profitieren", merkte Buckingham gegenüber MarketWatch an. Er prognostiziert eine weiterhin starke Entwicklung und hält dementsprechend einen Aktiensplit für durchaus möglich und sinnvoll.
Ein weiterer Aktiensplit-Kandidat könnte MarketWatch zufolge Goldman Sachs sein. Die Aktie der US-Investmentbank hat sich in 2024 an der NYSE um beinahe 50 Prozent verteuert. Die passende Kombination aus Kurs und Momentum sei die Grundlage für einen Aktiensplit, erklärte Buckingham. Ihm zufolge befinde sich die Großbank in einer guten Lage.
Die BlackRock-Aktie hat im zurückliegenden Jahr einen Zuwachs von rund 26 Prozent an der NYSE verbuchen können. Damit hat sich der größte Vermögensverwalter der Welt ebenfalls am vielversprechender Split-Kandidat qualifiziert, wie es bei MarketWatch heißt. Buckingham traut der Aktie weiterhin eine starke Performance zu.
Und auch Netflix eigne sich womöglich für einen Aktiensplit, nachdem die Aktie des Streaming-Giganten im vergangenen Jahr etwa 83 Prozent an Wert hinzugewonnen hat. Das Unternehmen dürfte sich weiterhin über eine kultähnliche Anhängerschaft sowie eine treue Nutzerbasis freuen und damit Wachstum verzeichnen können, schätzt Jay Woods, Chefstratege für Globale Strategien bei Freedom Capital Markets, MarketWatch zufolge.
Um weitere potenziell vielversprechende Split-Kandidaten zu identifizieren, rät Buckingham, sich auf Aktien mit einem Wert von um die 500 US-Dollar zu fokussieren. Unter diesen sollten dann die Werte mit den höchsten Renditen bevorzugt werden. "Aktien splitten sich üblicherweise nach einer anhaltend starken Performance", zitiert Marketwatch Jared Woodard vom Research Investment Committee der Bank of America. Zwar ändert ein Aktiensplit nichts am fundamentalen Wert eines Unternehmens, doch kann er die Liquidität und Attraktivität der Aktie durchaus steigern.
Redaktion finanzen.net
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