ROUNDUP: Freenet baut auf Erfolg von Fernsehprodukt - Aktie auf Rekordhoch

05.03.25 10:40 Uhr

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BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Der Mobilfunk- und TV-Anbieter freenet setzt auch im laufenden Jahr auf einen anhaltenden Erfolg seines Fernsehprodukts waipu.tv. Schon 2024 hatte das Fernsehsegment für Rückenwind gesorgt. Dabei verdiente Freenet im Tagesgeschäft dank eines Sondereffekts so viel wie noch nie. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten, zudem winkt 2025 die Aussicht auf einen millionenschweren Aktienrückkauf. An der Börse kam dies gut an und sorgte bei der Aktie für ein Rekordhoch, auch wenn Analysten sich von den Ergebnissen enttäuscht zeigten.

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Das im Mittelwerteindex MDax notierte Papier gab am Mittwoch zunächst nach, drehte dann aber ins Plus. Zuletzt legte die Aktie um rund 3,6 Prozent auf 33,22 Euro zu. Damit setzte sie ihren jüngsten Höhenflug fort, der den Kurs damit auf ein neues Rekordhoch bringt.

Der Mobilfunk- und TV-Anbieter habe mit seinen operativen Ergebnissen (Ebitda) in beiden Geschäftsfeldern enttäuscht, kommentierte Analyst Polo Tang von der Schweizer Bank UBS die Resultate. Zudem wertete er den sich abschwächenden Nettokundenzuwachs beim Fernsehprodukt waipu.tv negativ. Das vom Vorstand gesehene Potenzial für Aktienrückkäufe aber habe positiv überrascht, ebenso wie im Mobilfunkbereich der starke Nettokundenzuwachs im Vertragskundengeschäft.

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Laut Experte Andrew Lee von Goldman Sachs ist derweil die Prognose für das neue Jahr im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Seiner Ansicht nach macht zudem die Aussicht auf die Ausschüttungen für die Aktionäre die überraschend schwachen Resultate wieder nahezu wett.

Im laufenden Jahr will Freenet den Gruppenumsatz moderat über das 2024er-Niveau hinaus steigern, wie aus einer am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Präsentation hervorgeht. Dabei soll das weitaus kleinere Segment rund um Fernsehprodukte aber deutlich zulegen. Für das Mobilfunkgeschäft, das den Löwenanteil ausmacht, wird ebenfalls moderates Wachstum erwartet.

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Zugleich will der Konzern in diesem Jahr seine Ausgaben für Werbung und Rabattgutscheine reduzieren, während die Zahl zahlender Kunden wachsen soll. Beides soll den operativen Gewinn erhöhen. So erwartet das Management, dass das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) auf 520 bis 540 Millionen Euro steigt. Dabei ist ein Einmaleffekt aus dem Verkauf von IP-Adressen nicht in der Prognose enthalten. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll 2025 mit 300 bis 320 Millionen Euro ebenfalls anziehen.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um fast vier Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Inklusive des Einmaleffekts durch veräußerte IP-Adressen sei der operative Gewinn um 3,5 Prozent auf den Rekordwert von 521,5 Millionen Euro gestiegen, teilte Freenet weiter mit. Das war aber weniger als von Analysten erwartet. Bereinigt um diesen Sondereffekt stagnierte das Ergebnis im Tagesgeschäft - der Vorstand sprach deshalb von einem "Übergangsjahr 2024".

Während im Mobilfunkgeschäft die Zahl der Abokunden leicht wuchs, konnte Freenet im Fernsehbereich im vergangenen Jahr ein zweistelliges Wachstum vorweisen. Der Telekom- und Vodafone-Konkurrent hatte 2024 erfolgreich um Kunden für sein Fernsehsegment geworben: Letztlich kamen 571.000 Neukunden für waipu.tv hinzu. Die Gesamtzahl der Abo-Kunden für waipu.tv lag damit zum Jahresende bei fast zwei Millionen.

Damit profitierte Freenet vom Wegfall des sogenannten "Nebenkostenprivilegs": Seit dem vergangenen Sommer 2024 dürfen die Vermieter die TV-Kosten nicht mehr pauschal über die Nebenkosten abrechnen, sodass Mieter frei ihren Fernsehanschluss wählen können.

Der Umsatz im Fernsehsegment kletterte im Vorjahresvergleich um 16 Prozent. Weil jedoch zugleich mehr Geld zur Steigerung der Bekanntheit von waipu.tv investiert wurde, verdiente Freenet im Fernsehbereich im vergangenen Jahr operativ knapp sieben Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Management betonte, in einem harten Wettbewerb mit der Telekom und Vodafone einen vergleichsweise stabilen Durchschnittserlös pro Kunden erzielt zu haben.

Der freie Mittelzufluss stieg konzernweit um 5,7 Prozent auf 292,3 Millionen Euro. Für das abgelaufene Jahr will Freenet nun die Dividende um 20 Cent auf 1,97 Euro je Aktie erhöhen. Zugleich sieht der Vorstand um Vilanek das "Potenzial für Aktienrückkäufe bei bis zu 100 Millionen Euro", wie es in der Mitteilung vom Vorabend weiter hieß. Das Management bestätigte ferner auch seine Mittelfristziele bis 2028, die ein vor allem durch waipu.tv angetriebenes operatives Ergebniswachstum vorsehen./tav/ngu/mne/jha

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