Premiere von Kaeser

Siemens: Geschenk des Spitzenduos

13.11.13 17:00 Uhr

Mit einem großzügigen Aktienrückkaufprogramm und stabiler Dividende sammeln Konzernchef Joe Kaeser und sein neuer Finanzmann Ralf Thomas Punkte bei Börsianern.

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2.639,8 PKT -26,0 PKT -0,97%

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Er bekommt sie dann doch in den Griff. Anfangs ist Joe Kaeser die Nervosität anzumerken, schließlich ist es seine erste Bilanzpressekonferenz als Vorstandschef. Doch dann kehrt die Coolness, die der Manager als Finanzvorstand gezeigt hatte, zurück. „Ja“, antwortet der 56-Jährige lächelnd, aber knapp, auf die verklausulierte Einlassung eines Journalisten, der wissen will, ob der Konzern die neue Gewinnprognose einhalten werde. Schließlich war eine verfehlte Prognose der Grund, weshalb Vorgänger Peter Löscher gehen musste. Ratlose Gesichter im Publikum. „Das war die Antwort. Die Frage kann vielleicht der Kollege wiederholen“, erklärt Kaeser den Anwesenden.

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Offenheit und offene Baustellen
Die Lacher der Pressevertreter und der etwa 80 Siemensianer — ein Novum in der Unternehmens­geschichte — sind dem Siemens-Chef sicher. Kaeser strahlt Zuversicht und Souveränität aus, die Stimmung ist gut — ein Unterschied zum bisweilen spröden Ex-Chef Peter Löscher. Neu ist auch die Offenheit, mit der kommuniziert wird, nicht nur den Mitarbeitern, auch Anlegern gegenüber.

Der Chef setzt erstmals den Nettogewinn pro Aktie als Maßstab für die Gewinnprognose. Mindestens 5,84 Euro pro Aktie sollen es in diesem Geschäftsjahr werden — falls ein Umsatz in Höhe der knapp 76 Milliarden Euro des Vorjahres erreicht wird. Das wären insgesamt 4,9 Milliarden Euro und damit rund 15 Prozent mehr als die 4,4 Milliarden des abgelaufenen Jahres.

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Bislang berichtete das Unternehmen über den Gewinn der fortgeführten Aktivitäten. Nicht enthalten waren oft Problemfälle wie etwa das lange defizitäre Netze-Joint-Venture NSN. „Wir sind für die gesamte Firma verantwortlich“, begründet Kaeser die Umstellung auf die dritte Referenzgröße binnen drei Jahren.

Dabei, so der Chef, soll es dann auch bleiben. Börsianern dürfte es gefallen, schließlich ist der Nettogewinn der härteste Maßstab — hier sind alle Belastungsfaktoren enthalten. Obendrauf gab es eine neue Zielspanne für die operative Gewinnmarge. Diese soll zwischen 9,5 und 10,5 Prozent liegen.

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Die neue Klarheit birgt auch Risiken. Schließlich hinkt der Konzern dem Wettbewerb weit hinterher, 2013 wurden bloß 7,5 Prozent Marge erreicht. Die Schweizer ABB meldete soeben 11,8 Prozent, der US-Rivale General Electric brachte es auf knapp elf Prozent. Kaeser aber will mit dem Wettbewerb auf Augenhöhe sein und muss handeln — auch über das laufende Restrukturierungsprogramm „Siemens 2014“ hinaus.

Doch welche Veränderungen es geben wird, wo noch gespart, was womöglich verkauft und wo verstärkt investiert wird — wie also die neue Siemens-Strategie aussehen soll, das wollen der Chef und sein vertrauter Finanzmann Ralf Thomas erst im Mai verkünden.

Bis im Mai wird geprüft
Jetzt werden alle Sparten geprüft. Vor allem im Sektor Infrastruktur und Städte dürfte sich mancher Mitarbeiter Sorgen machen. Der Bereich erreicht seine Margenvorgaben bei Weitem nicht. Pannen in der Zugsparte etwa verschlangen zuletzt eine Menge Geld. Auch deshalb fiel der Konzerngewinn — der fortgeführten Aktivitäten — im abgelaufenen Geschäftsjahr um neun Prozent.

Kaesers Ausblick ist mit 15 Prozent Gewinnplus — von niedriger Basis — noch aus anderem Grund verhalten: In den stark von der Konjunktur abhängigen Geschäften wie der Industrieautomatisierung sieht der Bayer noch keinen Aufschwung. Selbst in den Schwellenländern läuft es hier zäh. „China als Exportmarkt ist noch nicht angesprungen“, sagte ­Kaeser gegenüber €uro am Sonntag am Rande des Treffens. Die Nachfrage der Vertriebspartner liege hier etwa ein Drittel unter Vorjahr.

Dank gestiegener Barmittel­zuflüsse macht der Siemens-Chef dem Kapitalmarkt gleichwohl ein Geschenk: Er legt ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu vier Milliarden Euro für die nächsten 24 Monate auf. Darin stecken 1,7 Milliarden aus dem Verkauf des NSN-Anteils an Nokia. Kaeser zeigt also auch als Siemens-Boss Zuneigung zum Aktionär. Dass die Dividende mit drei Euro pro Aktie — trotz gesunkenen Gewinns — gleich bleibt, kam bei Anlegern ebenfalls gut an, die Aktie stieg deutlich. Joe hat alles im Griff — wie gut, wird sich im Mai zeigen.

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28.01.2025Siemens OutperformBernstein Research
27.01.2025Siemens BuyJefferies & Company Inc.
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10.08.2023Siemens Market-PerformBernstein Research
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04.12.2024Siemens UnderweightBarclays Capital
17.05.2024Siemens UnderweightBarclays Capital
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