Opfer der Russland-Strategie

adidas-Aktie bricht nach Gewinnwarnung rund 15 Prozent ein

31.07.14 17:50 Uhr

adidas-Aktie bricht nach Gewinnwarnung rund 15 Prozent ein | finanzen.net

Die am Donnerstag überraschend veröffentlichte Gewinnwarnung von adidas drückte die Aktie massiv nach unten. Auch zur Schlussglocke steckte das Papier tief im Minus.

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Der Sportartikelhersteller adidas hat seine Prognose für das laufende Jahr unerwartet gesenkt. Hintergrund ist das zunehmende Geschäftsrisiko in Russland, die anhaltende Schwäche im Golfmarkt sowie höhere Investitionen. Zudem wird der Konzern - wie bereits angedeutet - seine für 2015 ausgegebenen Ziel erst später als erwartet erreichen.

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Beim Nettoergebnis geht adidas nun noch von einem Gewinn von 650 Millionen Euro aus. Bisher hatte das Unternehmen als Prognose 830 bis 930 Millionen Euro ausgegeben. Die schwächelnde Golfsparte TailorMade-adidas steht vor einem schwieriger als erwartetem Halbjahr. adidas will nun zugig ein Restrukturierungsprogramm auflegen, wobei erste Details kommende Woche zu erwarten sind.

Auch der angespannten Lage in Russland trägt adidas Rechnung. USA und Europäische Union hatten im Zuge der Krise in der Ukraine Wirtschaftssanktionen gegen das Land beschlossen. Der schwache russische Rubel belastet zusätzlich. adidas hat sich daher entschlossen, nicht nur die Eröffnung eigener Läden in dem Land zu reduzieren, sondern auch, mehr Filialen zu schließen.

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Dritter Punkt für das zu erwartende niedrigere Ergebnis sind höhere Kosten: Das Unternehmen hat sich entschlossen, mehr als geplant in seine Marken zu investieren, vor allem in Nordamerika und Europa.

Auch die Umsatzprognose nahm adidas zurück, allerdings nicht ganz so deutlich. Der Sportartikelkonzern erwartet nun einen währungsbereinigten Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Bereich.

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Noch im Mai hatte adidas-Chef Hainer die Vorhersagen für dieses Jahr ausdrücklich bestätigt. Dabei, so der Vorstandschef am Donnerstag, zeigten erste Umbauten bereits beachtliche Erfolge. Zugleich räumte der Manager Fehler ein. "Dennoch ist uns klar, dass die Umsetzung nicht immer unseren hohen Standards entsprochen hat und dass wir nicht flexibel genug waren, um in einem ungünstigen Marktumfeld entsprechend reagieren zu können", sagte Hainer.

Investoren reagierten enttäuscht auf die Gewinnwarnung. Im Donnerstagshandel verlor die adidas-Aktie in der Spitze über 16 Prozent und war damit der mit Abstand schwächste Wert im DAX. Auch zur Schlussglocke steckte die Aktie weiter tief im Minus fest: Das Papier beendete den Handel bei 59,49 Euro mit einem Verlust von 15,56 Prozent.

"Gerade nach einer gewonnenen WM fragt man sich, wann es denn eigentlich gut laufen soll, wenn nicht jetzt", sagt ein Händler. Die von adidas angeführten Probleme im Golf-Bereich seien zwar bekannt, hätten aber angesichts der Fokussierung auf die WM im Hintergrund gestanden. Zudem werfe die zusätzliche Begründung mit aktuellen Problemen in Russland die Frage auf, warum dies so plötzlich negativ wirken solle. Zudem scheine es mit dem Restrukturierungsprogramm nicht richtig vorwärts zu gehen.

Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank zeigte sich vor allem vom Ausmaß der Warnung überrascht. Dass der Konzern seine Prognosen anpassen müsse, habe er mehr oder weniger erwartet, so der Experte. Die Kursreaktion sei harsch. Allerdings habe das Unternehmen innerhalb von weniger als einem Jahr zum dritten Mal gewarnt.

Volker Bosse von der Baader Bank erwartet, dass Analysten ihre durchschnittlichen Gewinnschätzungen um 20 bis 25 Prozent senken dürften. Als positiven Faktor hob er die starke Entwicklung der beiden Marken Adidas und Reebok hervor. Dass die Warnung letztendlich doch so erschreckend deutlich ausfiel, begründete der Experte ähnlich wie Adidas selbst mit den strukturellen Problemen des Golfmarktes und der jüngsten Entwicklung des russischen Rubel.

Dow Jones Newswires & dpa-AFX

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Bildquellen: Radu Bercan / Shutterstock.com, TonyV3112 / Shutterstock.com

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