MÄRKTE USA/Börsen mit leichter Gegenbewegung zu Vortagesabsturz

11.04.25 14:55 Uhr

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DOW JONES--Nach dem erneuten Einbruch am Vortag dürfte sich die Wall Street am Freitag ganz leicht erholen. Der Aktienterminmarkt deutet einen freundlichen Handelsbeginn am Kassamarkt an. Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will unter Hochdruck schnelle Zollverträge mit mehr als 70 Ländern aushandeln, die auf diese Weise höheren Abgaben auf Exporte in die USA entgingen. Die offenkundige Verhandlungsbereitschaft hebt die Stimmung am Aktienmarkt etwas und überdeckt die weitere Eskalation im offenen Handelskrieg zwischen China und den USA. Denn China hat die Zölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent erhöht. Die Zolltarifkommission des Staatsrats erklärte zudem, dass nach China exportierte US-Waren mit dem neuen Zollniveau nicht mehr marktfähig seien. China werde deshalb alle weiteren Zollerhöhungen der USA auf chinesische Waren ignorieren.

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"(...) die Marktreaktion zeigt eine erhöhte Sensibilität für die Risiken einer ungeordneten wirtschaftlichen Entkopplung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt", interpretiert Analyst Peter Sidorov von der Deutschen Bank die jüngsten Markteinbrüche. Doch scheinen sich Anleger mehr und mehr mit der Abkopplung der USA vom Handel mit China abzufinden - die neuerlichen Schlagzeilen verlören etwas ihren Schrecken, heißt es im Handel.

US-Bankengewinne überzeugen

Zudem gilt der Blick der Investoren nun auch der anrollenden Berichtsperiode. JP Morgan wie auch Wells Fargo haben starke Erstquartalszahlen vorgelegt. In beiden Fällen fielen die Ergebnisse weit über den Schätzungen aus. Beide Kreditinstitute haben allerdings einen zurückhaltenden Ausblick geliefert angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten und extremen Volatilitäten an den Finanzmärkten. Vorbörslich ziehen JP Morgan um 1,7 Prozent und Wells Fargo um 0,8 Prozent an. Auch Morgan Stanley verdiente mehr als gedacht, der Kurs gewinnt 0,4 Prozent. Der Einbruch der Aktienmärkte und die Unsicherheit über die Weltwirtschaft hätten aber dazu beigetragen, dass eine Reihe von Unternehmen Fusionen und Börsengänge auf Eis gelegt hätte, warnte die Bank.

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Blackrock steigen um 0,5 Prozent. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat im abgelaufenen Quartal netto zwar etwas weniger verdient. Das verwaltete Vermögen stieg aber auf einen Rekordwert. Tesla hat im Zollstreit zwischen den USA und China die Optionen zum Kauf der beiden Fahrzeuge Model S und Model X auf seiner chinesischen Website entfernt, der Kurs ermäßigt sich um 0,9 Prozent.

Nach den überraschend niedrigen US-Verbraucherpreisdaten des Vortages folgen zum Wochenschluss die Erzeugerpreise dieser Vorgabe. Im frühen Handel gewährt der Index der Verbraucherstimmung Einblick, wie es um die Konsummneigung der Amerikaner im April angesichts der Handelskriege bestellt ist.

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Der Rentenmarkt bleibt unter Druck, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt weitere vier Basispunkte auf 4,429 Prozent. Damit bewegt sich die Rendite wieder auf die kritische Schwelle von 4,50 Prozent zu. Auf diesem Niveau hatte Trump die Reißleine gezogen und eine Pause bei den reziproken Zölle für 90 Tage verkündet. Chefökonom Karsten Junius von J. Safra Sarasin Sustainable Asset sieht Gründe für ein Anhalten der Anleihetalfahrt in den USA.

Dollar-Abwertung immer dramatischer

Auch der Dollar setzt seine Talfahrt fort, der Dollarindex stürzt um weitere 1,1 Prozent ab. Der Euro steigt im Hoch bis fast auf 1,1450 Dollar - das höchste Niveau seit drei Jahren. Die Devisenexperten der Commerzbank rechnen längerfristig weiterhin mit einer Abwertung des Dollar. Denn das Ziel der US-Regierung sei es, das US-Handelsdefizit zu eliminieren. Zölle seien ein Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ein schwacher Dollar dürfte ein anderes sein. Die aktuellen Inflationsdaten liefern der US-Notenbank Spielraum für Zinssenkungen.

Bei Erdöl tut sich wenig, Gold schießt dagegen auf das nächste Allzeithoch. Angesichts der durch die US-Zollpolitik verursachten Marktturbulenzen scheine der Preis gut unterstützt zu sein, urteilt die Commerzbank. Die Analysten erhöhen ihre Preisprognose für das Edelmetall. Aktuell gestützt wird Gold auch von der Dollar-Schwäche.

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DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1353 +1,4% 1,1195 1,1187 +8,2%

EUR/JPY 162,2325 +0,3% 161,8060 161,5430 -0,7%

EUR/CHF 0,9243 +0,0% 0,9242 0,9271 -1,1%

EUR/GBP 0,8667 +0,4% 0,8635 0,8630 +4,4%

USD/JPY 142,8995 -1,1% 144,5275 144,3980 -8,2%

GBP/USD 1,3100 +1,0% 1,2969 1,2963 +3,6%

USD/CNY 7,2089 -0,0% 7,2105 7,2098 +0,0%

USD/CNH 7,3072 -0,1% 7,3121 7,3132 -0,3%

AUS/USD 0,6256 +0,5% 0,6225 0,6225 +0,6%

Bitcoin/USD 82.254,25 +3,2% 79.677,10 80.308,60 -14,6%

ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,20 60,29 -0,1% -0,09 +1,6%

Brent/ICE 63,49 63,4 +0,1% 0,09 -14,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3226,42 3175,13 +1,6% 51,30 +21,0%

Silber 27,66 27,90 -0,9% -0,24 -0,1%

Platin 831,69 841,65 -1,2% -9,96 -3,9%

Kupfer 4,42 4,34 +1,9% 0,08 +8,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/uxd

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2025 08:56 ET (12:56 GMT)

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