Üppige Dividenden trotz Krisenzeiten
Allein die DAX-Konzerne schütten für 2009 über 20 Milliarden Euro aus. Wir sagen, wo es die besten Dividendenrenditen gibt.
Werte in diesem Artikel
von Daniela Meyer und Petra Maier, Euro am Sonntag
Gemessen am massiven Wirtschaftseinbruch kommen die Aktionäre bei den in den kommenden Wochen anstehenden Dividendenausschüttungen immer noch auf ihre Kosten. Nach einer Schätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) schütten allein die 30 DAX-Konzerne 20,3 Milliarden Euro aus.
Dieser Wert liegt zwar etwas mehr als zehn Prozent unter dem von 2008 und rund 25 Prozent unter dem Rekordwert von 27,3 Milliarden Euro im Jahr 2007, immerhin die Hälfte der Firmen hält die Dividende aber konstant. Und fünf Unternehmen heben ihre Ausschüttung laut LBBW sogar an - darunter die Deutsche Bank, die Deutsche Post und der Pharmakonzern Merck.
Anhand des Hauptversammlungskalenders von €uro am Sonntag (siehe Auszug unten) können Aktionäre erkennen, wann es sich lohnt, eine Aktie im Depot zu haben. Bei deutschen Aktien gilt die Regel: Am Tag der HV muss die Aktie im Depot sein. Einen Tag später erfolgt die Ausschüttung.
So wird der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf am 26.01.2010 eine geschätzte Dividende von 1,85 Euro ausschütten. Beim derzeitigen Aktienkurs entspricht das einer Dividendenrendite von rund vier Prozent. Über eine besonders hohe Dividendenrendite können sich die Inhaber von Sino-Aktien freuen. Die Onlinebroker schütten am 10.03.2010 geschätzte 80 Cent pro Aktie aus. Bei aktuellem Kursniveau rentiert sich das auf etwa sieben Prozent.
Dividendenerhöhungen haben derweil auch das Modehaus Gerry Weber und der Informationsdienstleister Telegate (siehe auch Seite 56) angekündigt. Trotz Wirtschaftskrise hat Gerry Weber im Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende Oktober) Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn verbucht und gibt diese an die Aktionäre weiter. Anfang Juni sollen pro Aktie 85 Cent und damit zehn Cent mehr als im vergangenen Jahr gezahlt werden - nach aktuellem Kurs wäre das eine Rendite von rund 3,5 Prozent.
Als besonders zuverlässige Dividendenzahler gelten zudem defensive Branchen, wie die Energieversorger. Laut LBBW-Schätzungen werden die Dividendenrenditen von RWE und E.on mit rund sechs Prozent recht hoch ausfallen. Attraktiv sind auch die Versicherungswerte Allianz und Münchener Rück mit ebenfalls bis zu fünf Prozent. Die wohl höchste Dividendenrendite im DAX bietet die Deutsche Telekom mit fast acht Prozent.
Einige Aktionäre müssen in diesem Jahr allerdings völlig auf eine Ausschüttung verzichten. Dazu gehören laut LBBW die Anteilseigner der Commerzbank, die wegen der Inanspruchnahme staatlicher Hilfsgelder keinen Dividende an die Aktionäre ausschütten darf. Dividendenausfall erwartet die LBBW zudem bei der Fluggesellschaft Lufthansa, dem Halbleiterkonzern Infineon sowie dem Autobauer Daimler.
Im Durchschnitt fahren Aktionäre im aktuellen Niedrigzinsumfeld mit der Anlage in Aktien dennoch gut. Im Durchschnitt erreicht die Dividendenrendite, die sich aus Kurs und geplanter Ausschüttung ergibt, einen Wert von 3,7 Prozent. Damit liegt sie über der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen.
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Bildquellen: Euro am Sonntag
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