Nach US-Leitzinssenkung: DAX schließt klar im Plus -- US-Börsen letztlich höher -- NVIDIA investiert Milliarden in Intel -- Conti, Aumovio, Plug Power, IonQ, Novo Nordisk, Rheinmetall & Co. im Fokus
Fed-Streit eskaliert: Trump zieht vor den Supreme Court. VINCI: Auftrag zur Elektrifizierung von Projekt Rail Baltica erhalten. Stabilus hat Sparprogramm angekündigt - Kosten drücken Gewinn. Scout24 mit Übernahme in Spanien. Ströer senkt Jahresprognose. NORMA-Aktie von Bericht über Spartenverkauf beflügelt. Danone nun doch nicht an Übernahme von Lifeway Foods interessiert.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt legte nach dem Fed-Zinsentscheid am Donnerstag kräftig zu.
Der DAX hatte mit einem kräftigen Gewinn eröffnet und konnte diesen anschließend noch etwas ausbauen. Schlussendlich ging der deutsche Leitindex 1,35 Prozent stärker bei 23.674,53 Punkten in den Feierabend.
Der TecDAX vergrößerte sein anfängliches Plus sogar noch deutlicher und schloss 2,27 Prozent höher bei 3.655,31 Zählern.
Der DAX entwickelte sich am Donnerstag freundlich, nachdem die US-Notenbank Fed wie erwartet ihre erste Zinssenkung des Jahres beschlossen hat. Anleger reagierten erleichtert auf den Schritt und zeigten sich zufrieden. In den vergangenen zwei Handelstagen hatte sich der Leitindex jeweils im Bereich von rund 23.300 Punkten stabilisiert.
"Beim DAX kommen die ersten Schnäppchenjäger aufs Parkett", kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensverwalter QC Partners laut dpa. Offensichtlich hätten einige Anleger den Bereich um 23.300 Punkte als ihre Kaufschwelle ausgemacht.
"Die Fed senkt den Leitzins um 25 Basispunkte und signalisiert, dass weitere drei Zinssenkungen ausreichen werden", schrieb der ING-Experte James Knightley. Zwei weitere in diesem Jahr entsprächen aktuell den Erwartungen, für 2026 werde aber nur ein weiterer Zinsschritt angedeutet. Der Markt sei von den Fed-Prognosen einer "sanften Landung" jedoch nicht überzeugt und gehe derzeit perspektivisch von mehr Zinsstufen aus.
Ein Sonderfall stand zudem am Donnerstag an: Durch die Abspaltung der Autozuliefersparte Aumovio von Continental umfasste der DAX ausnahmsweise 41 Werte. Diese Anpassung sollte die Nachvollziehbarkeit des Index für Anleger sichern. Mit dem Ende des Handelstages wird Aumovio wieder aus dem Leitindex entfernt.
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Anleger an den europäischen Aktienmärkten wagten sich am Donnerstag aus ihrer Deckung.
Der EURO STOXX 50 konnte seine frühen Zuwächse im weiteren Verlauf deutlich ausbauen und den Handelstag letztlich 1,62 Prozent fester bei 5.456,67 Punkten beenden.
Nach der Zinssenkung der US-Notenbank vom Vorabend machte sich unter Anlegern Erleichterung breit. Für zusätzliche Ruhe sorgten die eher moderaten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zum Inflationsdruck, den die von Ex-Präsident Trump eingeführten Strafzölle mit sich bringen.
Während im Juni noch eine knappe Mehrheit im Offenmarktausschuss lediglich zwei Zinssenkungen für 2025 erwartet hatte, gehen Marktteilnehmer inzwischen von drei Schritten aus - einschließlich der nun vollzogenen Senkung. Eine klare Ansage zu einem umfassenden Zinssenkungszyklus blieb jedoch aus. Händler sehen deshalb eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für stärkere Marktschwankungen, solange unklar bleibt, wie viele Schritte im kommenden Jahr folgen könnten.
Die Bank of England hat derweil wie erwartet das Zinsniveau bestätigt.
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Die Wall Street zog am Donnerstag gestützt auf Zinshoffnungen an.
So eröffnete der Dow Jones mit einem geringfügigen Plus und baute dieses im Verlauf leicht aus. Bei 46.317,52 Punkten erreichte er ein neues Rekordhoch, bevor er 0,27 Prozent höher bei 46.142,24 Punkten aus dem Handel ging.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite war bereits zum Start deutlich gestiegen und behielt seine positive Tendenz anschließend bei. Er verabschiedete sich letztlich mit plus 0,94 Prozent bei 22.470,73 Zählern in den Feierabend. Zuvor hatte er bei 22.540,93 Einheiten eine neue Bestmarke aufgestellt.
Die Fed hat den Leitzins am Mittwochabend erwartungsgemäß um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und den Ausblick auf den künftigen Zinspfad recht vage gehalten. Damit fahre die US-Notenbank weiter auf Sicht und entscheide von Sitzung zu Sitzung, fasste Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets zusammen. "Das ist zwar etwas weniger Lockerung als von den Optimisten erhofft, aber genau das, was die Mehrheit hören wollte." Auf dieser Basis könne die Rally weitergehen, ergänzte Molnar.
Rund um die Zinsentscheidung spielte allerdings auch der politische Druck auf die Fed eine Rolle. US-Präsident Donald Trump baut den Fed-Vorstand um. Die Märkte unterschätzten daher systemische Risiken, mahnte Ökonom Eric Winograd von AllianceBernstein.
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Am Donnerstag ging es an den Märkten in Fernost in unterschiedliche Richtungen.
In Japan zog der Nikkei 225 bis Handelsende um 1,15 Prozent an auf 45.303,43 Punkte. Vorübergehend hatte er im Tagesverlauf sogar ein neues Rekordhoch erklommen.
Der Shanghai Composite verlor dagegen 1,15 Prozent auf 3.831,66 Zähler, nachdem es zunächst noch nach oben gegangen war.
In Hongkong gab der Hang Seng unterdessen um 1,35 Prozent nach auf 26.544,85 Indexpunkte.
Am Vorabend verkündete die Fed die mit Spannung erwarteten US-Notenbankbeschlüsse und -Projektionen. Dabei wurde der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte in die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent herabgesetzt. Daneben hat sie noch weitere Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
In Tokio stand derweil die japanische Notenbank im Fokus, die am Freitag voraussichtlich erneut auf eine längst erwartete Zinserhöhung verzichten dürfte. Im Oktober könnte der Schritt dann erfolgen.
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