DAX geht rot ins Wochenende -- Verluste auch an den US-Börsen -- BASF und Brenntag: Gewinnwarnung -- Tesla nennt HV-Termin -- Bitcoin-Rekord -- DroneShield, Volatus, Plug Power, Infineon im Fokus
MP Materials-Aktie explodiert: Pentagon-Deal löst Kursfeuerwerk aus. BioNTech-Aktie während Patentstreit im Blick: Berufung gegen Moderna-Urteil in London. Passagieraufkommen am Flughafen Frankfurt steigt im Juni. Durchsuchung bei Nestlé wegen behandeltem Mineralwasser. Verve Group-Aktie nimmt Platz von 1&1 im SDAX ein. Kraft Heinz vor Aufspaltung.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex notierte am Freitag im Minus.
Der DAX unterbrach seinen Rekordlauf. Sein anfängliches Minus baute er im weiteren Handelsverlauf noch deutlicher aus und verschiedete sich schließlich 0,82 Prozent niedriger bei 24.255,31 Punkten ins Wochenende.
Auch der TecDAX war schwächer gestartet und fiel im Anschluss noch tiefer nach unten. Letztlich schloss er mit einem Abschlag von 1,5 Prozent bei 3.914,30 Zählern.
Am Freitag hat sich der deutsche Leitindex angesichts neuer Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump von seinem am Vortag erreichten Rekordhoch zurückgezogen. Am Donnerstag hatte der DAX bereits kurz nach Handelsstart ein neues Allzeithoch von 24.639 Punkten markiert. Nach einem bisherigen Jahresanstieg von etwa 24 Prozent blieben jedoch weitere Anschlusskäufe aus, sodass der Donnerstagshandel leicht im Minus endete.
Neben einer Drohung in Richtung EU verhängte Trump außerdem neue Zölle gegen Kanada in Höhe von 35 Prozent. Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets verwies darauf, dass Kanada diese höheren Zölle trotz Verhandlungen mit den USA akzeptieren müsse. Dieses Schicksal drohe auch Europa. "Im schlimmsten Fall entpuppen sich sämtliche Verhandlungen als bloße Show, um am Ende doch die hohen Zölle erheben zu können", kommentierte Stanzl das Marktgeschehen vom Freitag.
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An den Aktienmärkten Europas wurden vor dem Wochenende klare Verluste verzeichnet.
Der EURO STOXX 50 rutschte nach einer negativen Eröffnung anschließend noch deutlich tiefer ins Minus. Letztlich beendete er den Freitagshandel 1,01 Prozent schwächer bei 5.383,48 Punkten.
Händler verwiesen auf neue US-Zolldrohungen, welche die Stimmung belasten würden. US-Präsident Donald Trump plant Zölle von 35 Prozent auf Importe aus Kanada sowie Zölle zwischen 15 und 20 Prozent für weitere Handelspartner. Zuvor hatte er bereits Abgaben auf Kupferimporte und gegen Brasilien angekündigt. "Die Nachricht für die Eurozone ist klar, dass er über bis zu 20 Prozent nachdenkt, und nicht wie die Märkte zuletzt gehofft hatten, nur über pauschale 10 Prozent", so ein Händler laut Dow Jones Newswires.
Die neuerlichen Zolldrohungen gegen Kanada würden dazu unterstreichen, wie erratisch die US-Politik ist. Auf künftige Verträge mit den USA dürfe man sich nicht verlassen", kommentierte Handelsanwältin Julia Webster von Baker McKenzie das Geschehen.
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Vor dem Wochenende tendierten die wichtigsten Aktienindizes in etwas tiefere Regionen.
Der Dow Jones bewegte sich während der kompletten Sitzung in negativem Terrain und rutschte um 0,63 Prozent auf 44.371,51 Zähler ab.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite pendelte um seinen Vortagsschluss, musste aber zum Sitzungsende ein Minus von 0,22 Prozent auf 20.585,53 Punkte hinnehmen.
Nach den Allzeithochs am Vortag haben Anleger an der Wall Street am Freitag angesichts der jüngsten Entwicklungen im Zollstreit zu Gewinnmitnahmen geneigt. Nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle von 35 Prozent auf Importe aus Kanada angekündigt hatte, fürchteten Anleger, dass andere Handelspartner mit ähnlich hohen Strafzöllen belegt würden. Da beim US-Präsidenten übers Wochenende wieder mit neuen Drohungen und Forderungen zu rechnen sei, bleibe das Schlagzeilenrisiko hoch und die Risikobereitschaft entsprechend niedrig, hieß es im Handel.
Beobachter merkten zwar an, dass die Kanada angedrohten Zölle nur für Produkte gelten sollen, die nicht unter das Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada fallen. Die Folgen dürften daher weit weniger gravierend sein als angenommen. Vielleicht sei Trump aber auch bereit, die Regelungen des Abkommens zu ignorieren, so warnende Stimmen im Handel. Darüber hinaus könnten die Basiszölle für den Handel mit den USA bald steigen. Denn Trump plant pauschale Zölle von 15 bis 20 Prozent für die meisten Handelspartner. Diese lägen damit höher als die derzeit geltenden 10 Prozent.
Inflationssorgen treiben Renditen
Anleihen waren trotz der neuerlich schlechten Nachrichten zum Zollstreit nicht gefragt. Sinkende Kurse ließen die Zehnjahresrendite um 7 Basispunkte auf 4,42 Prozent steigen. Anleger zögen sich wegen des Zollstreits und der daraus möglicherweise resultierenden höheren Inflation aus US-Anleihen zurück, erläuterten die Analysten von OFI Investment Asset Management.
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An den Börsen in Fernost wurden am Freitag vor allem an den China-Börsen Gewinne gemacht.
In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 bis Handelsende um 0,19 Prozent auf 39.569,68 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite letztlich um 0,01 Prozent auf 3.510,18 Zähler.
Der Hang Seng zeigte sich daneben 0,46 Prozent fester bei 24.139,57 Einheiten.
Vor dem Wochenende agierten die Marktteilnehmer zurückhaltend. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach laut der Deutschen Presse-Agentur von einer "Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung". Besonders das Beispiel Kanada sei ein warnendes Signal: "Trotz laufender Verhandlungen mit den USA muss Kanada nun deutlich höhere Zölle hinnehmen", erklärte Stanzl. "Die Tatsache, dass diese Gespräche letztlich kaum Wirkung zeigten, ist durchaus besorgniserregend." Die chinesischen Börsen notierten unterdessen im Plus. Marktstrategen der Deutschen Bank führten dies auf anhaltende Hoffnungen auf zusätzliche wirtschaftliche Stimulusmaßnahmen zurück.
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